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Premieren für Kaj Hügli und Patrick Räbmatter

Gleich zwei Aargauer Schwinger dürfen auf der Schwägalp erstmals jubeln. Während der Uerkner Eidgenosse Patrick Räbmatter eine seiner nur noch wenigen Kranzlücken schliessen kann, darf der Attelwiler Teilverbandskranzer Kaj Hügli seinen ersten Bergkranz bejubeln. Beide müssen im sechsten Gang gewinnen, wollen sie mit Eichenlaub nach Hause fahren – und beiden gelingt es. Patrick Räbmatter lässt dem St. Galler Lars Geisser keine Chance, Kaj Hügli setzt sich gegen den Thurgauer Thomas Burkhalter durch.

Giger machte kurzen Prozess
Erstaunlich ist das vor allem im Fall von Kaj Hügli, musste er doch im Spitzenduell des fünften Ganges eine krachende Niederlage gegen den späteren Festsieger und momentanen Überschwinger Samuel Giger nach bereits drei Sekunden hinnehmen. Bereits im Anschwingen lag der Attelwiler auf dem Rücken. Eidgenosse Raphael Zwyssig erwies sich als zu stark. Dann aber kam Hügli zu drei Siegen in Folge gegen Fabian Rüegg, Adrian Elmer und Eidgenosse Beni Notz. «Ich weiss nicht, wie ich meine Gefühle beschreiben soll», sagte Kaj Hügli, «es war schon mein Ziel, in dieser Saison einen Bergkranz zu gewinnen. Aber, dass es nun hier auf der Schwägalp gelingt … Es ist einfach unglaublich.»

Patrick Räbmatter startete im Eidgenossen-Duell gegen Fabian Kindlimann wie erwartet mit einem Gestellten. Er fand gegen den sehr defensiv agierenden Zürcher nur einmal fast ein Rezept. «Danach wurde es noch schwieriger», erklärte Räbmatter. Gegen Patrick Kurmann – «einen jungen Wilden» – hatte «Räbi» eine Schrecksekunde zu verdauen, ehe er aber schliesslich sicher gewann. Im dritten Gang zog der 30-Jährige dann seine einzige Niederlage ein. Mario Schneider überraschte ihn im Duell der Schwergewichte nahe am Platzrand. «Ich habe gemeint, der Platzkampfrichter unterbreche den Kampf», sagte Räbmatter.

Am Nachmittag blieb Patrick Räbmatter dann ohne Fehl und Tadel. Die Teilverbandskranzer Thomas Koch, Shane Dändliker, der eine Woche zuvor das Schaffhauser Kantonalschwingfest für sich entschieden hatte, und Lars Geisser konnten «Räbis» 55. Karrierekranz nicht verhindern. Grosse Freude hatte der Uerkner vor allem an seiner Leistung am Nachmittag: «Das war noch einmal ein Schritt nach vorne. Die Formkurve zeigt weiter nach oben.» Und das ist nicht unwesentlich zwei Wochen vor dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Pratteln.

Fünfter Schwägalp-Sieg
Der Topfavorit für den Saisonhöhepunkt konnte sich gestern auch auf der Schwägalp den Siegerpreis überreichen lassen. Der Thurgauer Samuel Giger gewann das Bergfest bereits zum fünften Mal. Im Schlussgang besiegte der 24-Jährige den Glarner Eidgenossen Roger Rychen – zum zweiten Mal an diesem Tag. Im dritten Gang gelang ihm ein Plattwurf, im Schlussgang setzte er sich im Bodenkampf durch.

Verabschiedung von «Nöldi»
Der Festakt 2022 war geprägt von der Verabschiedung von Arnold Forrer, der am Tag zuvor seinen sofortigen Rücktritt vom aktiven Schwingsport gegeben hatte. Nöldi Forrer blickt auf eine aussergewöhnliche Laufbahn zurück mit dem Schwingerkönigstitel 2001, 46 Kranzfestsiegen und insgesamt 151 Kranzgewinnen.