Nein zu weiterem Planungskredit
Schöftland Zwei Gemeinderätinnen verabschiedet
An der Schöftler Gmeind zeigte die Bevölkerung deutliche Ermüdungserscheinungen gegenüber neuen Planungsausgaben. Während der Kredit für Abklärungen zu möglichen neuen Arbeitszonen knapp genehmigt wurde, scheiterte jener für die Revision des Gestaltungsplans klar. Vor Ende der Versammlung wurden die zwei langjährige Gemeinderätinnen verabschiedet. Auch die Orts-bürger diskutierten engagiert.
Die Stimmberechtigten zeigten sich zunehmend kritisch gegenüber neuen Planungskrediten. Ein Bürger erinnerte daran, dass in den vergangenen Jahren hohe Summen in Projekte wie die ÖV-Drehscheibe, das Mühleareal oder den Wärmeverbund geflossen seien – ohne sichtbare Resultate. Gemeinderat Daniel Wehrli erklärte die Verzögerungen: fehlende Entscheide der Bauherrin, abgebrochene Gespräche oder Schwierigkeiten bei der Standortsuche. Trotz Skepsis sprach die Versammlung den 58’000 Franken für Vorabklärungen zu neuen Arbeits- und Nutzungszonen aus – mit einem grossen Mehr, aber 19 Gegenstimmen.
Wenig Verständnis zeigte das Stimmvolk für die geplante Revision des Gestaltungsplans Kernzone. Das ortsbaulich wichtige Gebiet rund um Kirche, Schloss und Gasthof Ochsen hätte detaillierter geregelt werden sollen. Mehrere Votanten sahen jedoch keinen konkreten Nutzen für die Bevölkerung. Wehrli räumte ein, dass die Revision keine Priorität habe. Der Kredit über 100’000 Franken wurde mit 57 Ja zu 103 Nein deutlich verworfen.
Ortsbürger sagen Ja zum Parzellenkauf
In der vorgängigen Ortsbürgerversammlung wurde erneut über den Erwerb der Parzelle an der Aarauerstrasse mit der Tankstelle diskutiert. Nachdem ein erster Deal geplatzt war, stiess der nun höhere Preis auf Kritik. Trotz Rückweisungsantrag – unter anderem wegen möglicher Altlasten – setzte sich die Befürworterseite durch. Der Kauf wurde deutlich gutgeheissen.
Zum Abschluss wurden die Gemeinderätinnen Gertrud «Trudy» Müller und Anja Gestmann feierlich verabschiedet. Gertrud Müller engagierte sich 16 Jahre in der Finanzkommission und 12 Jahre im Gemeinderat. Ammann Thomas Buchschacher würdigte ihre Verdienste, etwa die Mitgründung des Forstbetriebs Suhrental-Ruedertal und den Conaction-Day.
Anja Gestmann, seit ihrer Einbürgerung politisch aktiv, prägte während 12 Jahren die Bereiche Bildung, Gesundheit und Alterswesen. Buchschacher erwähnte augenzwinkernd ihre Vorliebe für «Bärendreck» bei jeder Sitzung.
Laura Koller/LA