Ziemlich viel Wahnsinn und Witz

Die Theatergruppe Uerkheim studiert mit «Ned ganz 100» eine turbulente Komödie ein. Darin geraten Normalität, Chaos und schräge Charaktere auf der Bühne herrlich durcheinander.

Ein starkes Theateraufgebot (hinten, von links): Bruno Bertschi, Elisabeth Moser, Reto Aeberhard, Souffleuse Jeannette Bertschi, Nadja Strub, Florian Zaugg und Sonja Hunziker, (vorne, von links): Regisseurin Ruth Hunziker, Claudia Schüpfer, Martina
Ein starkes Theateraufgebot (hinten, von links): Bruno Bertschi, Elisabeth Moser, Reto Aeberhard, Souffleuse Jeannette Bertschi, Nadja Strub, Florian Zaugg und Sonja Hunziker, (vorne, von links): Regisseurin Ruth Hunziker, Claudia Schüpfer, Martina Küng und Beat Bertschi, es fehlen Beat Baumann und Willy Bolliger.Bild: AWE

In der offenen Wohngruppe einer psychiatrischen Klinik soll alles möglichst normal wirken – vor allem, wenn Besuch ansteht. Doch für Agnes Adolon, gespielt von Claudia Schüpfer, wird genau das zum Problem. Ihre Mutter Cécile (Elisabeth Moser) glaubt, die Tochter lebe in einer Villa, nicht in einer Klinik. Also versucht Agnes, ihre Mitbewohner zu «normalem» Verhalten zu motivieren – mit absehbar chaotischem Ergebnis. Die Komödie stellt dabei spielerisch die Frage: Was ist eigentlich normal?

Figuren voller Eigenheiten

Das Ensemble verkörpert seine Rollen mit sichtbarer Freude: Beat Bertschi mimt den manisch-depressiven Künstler Jean-Luc, Willy Bolliger den stotternden Richi, Reto Aeberhard den zwangsneurotischen Hans. Dazu kommen ein überforderter Psychiater (Florian Zaugg), eine liebestrunkene Schlagerfanatikerin (Sonja Hunziker) und eine vermeintlich unauffällige Reporterin (Martina Küng). Auch eine Tupperware-Verkäuferin (Nadja Strub) und Schlagerstar Harri Hammer (Bruno Bertschi) sorgen für Wirbel, während Therapeut Rolf (Beat Baumann) tapfer Ordnung ins Durcheinander bringen will.

Pointen am Laufmeter

Wortspiele, Doppeldeutigkeiten und skurrile Szenen treiben das Stück voran – von der Frage, ob «Tassen im Schrank» vorhanden sind, bis zu dialektgefärbten Kalorien-Witzen. Selbst eine vermeintliche Leiche wird kurzerhand «unter den Teppich gekehrt».

Unter der Regie von Ruth Hunziker verspricht «Ned ganz 100» ein deftig verrücktes Theatervergnügen. Warum der Dreiakter so heisst, finden Interessierte am besten selbst heraus.A We

Aufführungen

Samstag, 10. Januar, 20 UhrSonntag, 11. Januar, 14 UhrMittwoch, 14. Januar, 20 UhrFreitag, 16. Januar, 20 UhrSamstag, 17. Januar, 20 Uhr

Vorverkauf ab 30. Dezember, im Dorflädeli, Elsbeth Byland, Dorfstrasse 50, 4813 Uerkheim oder Telefon 062 721 00 52.