Zwischen Sparsamkeit und regionalen Verpflichtungen
An der Gemeindeversammlung Hirschthal sorgten zwei Geschäfte mit regionaler Tragweite sowie die Diskussion um die Gemeinderatsentschädigungen für angeregte Debatten. Trotz kritischer Stimmen verabschiedete die Versammlung alle traktandierten Geschäfte – nicht ohne Überraschung.
«Budget erstellen ist wie ein Dorffest organisieren – alle wünschen sich etwas, am Ende langt das Geld nicht und irgendjemand fragt, ob es wirklich nötig war», sagte die Finanzverantwortliche Livia Hofmeier in ihrer Einführung. Ziel sei es dennoch, ein ausgewogenes Budget bei attraktivem Steuerfuss zu erreichen. Gespart werde dort, wo es vertretbar sei: Die Infrastruktur solle auf einem akzeptablen Niveau gehalten und Investitionen kontinuierlich realisiert werden.
Für das Jahr 2026 resultiert ein Aufwandüberschuss von 860’000 Franken – bei unverändertem Steuerfuss von 100 Prozent.
Als letzte Verbandsgemeinde verabschiedete Hirschthal das Vorprojekt für die Abwasserreinigungsanlage Wynen-, Suhren- und Uerkental (ARA WSU) sowie die dazugehörige Verbandsgründung. Auf Hirschthal entfällt ein Anteil von 103’354 Franken.
Auch das Mehrwertabgabereglement, das Planungsvorteile ausgleichen soll, passierte die Versammlung – jedoch nicht ohne Widerstand. Ein Antrag auf Zurückweisung des Geschäfts wurde gestellt, von der «Gmeind» aber verworfen. Beide Geschäfte lösten kritische Wortmeldungen aus, wurden letztlich aber deutlich angenommen.
Überraschung bei den Ratsentschädigungen
Die vorgeschlagenen Pauschalentschädigungen für die Amtsperiode 2026–2029 lagen deutlich unter den kantonalen Empfehlungen für Gemeinden vergleichbarer Grösse Noch-Finanz-kommissionspräsident Simon Dutoit beantragte einen Teuerungsausgleich, der sich auf rund sechs Prozent beläuft.
Da die direkt Betroffenen dem Saal fernblieben, stimmte die Versammlung dem Antrag ohne Diskussion zu – ein Entscheid, der auch im Gemeinderat für eine positive Überraschung sorgte.
Abschied nach langer Amtzeit
Neben den behandelten Sachgeschäften standen auch personelle Verabschiedungen an. Gemeindeammann Irene Bärtschi würdigte mehrere austretende Kommissionsmitglieder. Besonders hervorgehoben wurde Markus Goldenberger, der nach 16 Jahren aus dem Gemeinderat zurücktritt. AWE



