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Wir haben den «Kompass» verloren und sind auf dem Weg zur dekadenten Gesellschaft

Es ist schon erstaunlich, was wir uns dank des Staates alles leisten können! Und in diesem Staat werden Tausende Hochschul- und Universitätsabsolventen (das Studium wurde ja auch von der Allgemeinheit bezahlt!) in der Regel für sehr gut bezahlte Teilzeitjobs angestellt. Dieses Heer an Beamten entwickelt dann das Bürokratiewachstum immer weiter. Dabei werden äusserst «sinnvolle» Empfehlungen abgegeben und Vorschriften erlassen; wie zum Beispiel das BAG, welches herausgefunden hat, dass die hohen Temperaturen im Sommer unsere Gesundheit gefährdet und wir uns darum besonders schützen müssen! Dabei wissen wir Menschen dies doch auch ohne BAG? Nur nahm man früher Selbstverantwortung und vor allem auch gesunden, natürlichen Menschenverstand war; ohne teure Empfehlungen vom BAG.

Aber nicht nur die Entwicklungen in Bundesbern geben mir zu denken; auch in der Kommune hat ein ähnliches «Virus» Einzug gehalten. So will der Gemeinderat Buchs auf dem Bärenplatz, unterstützt von allen politischen Parteien – ich vermute allerdings an der Parteibasis vorbei…, – ausser der SVP, einen weiteren Begegnungsplatz für über 1,4 Millionen Franken, plus jährliche Kosten von über 150’000 Franken realisieren. Umso befremdlicher ist es, dass der leere Geldsäckel und die bestehende steigende Verschuldung von Buchs scheinbar bei fast allen Gemeinde- und Einwohnerräten überhaupt keine Bedenken für ein solch überteuertes Projekt hervorrufen; weitere, baldige Steuererhöhungen lassen grüssen!

Auch die beabsichtigte Spitex-Grossfusion mit Aarau, Aare Nord und Buchs wird uns und v.a. den Klienten keinen Nutzen bringen. Im Gegenteil, die angedachte professionelle interkommunale Anstalt muss mit allerhand Leistungs- und Qualitätsdatenerfassungen gespiesen werden. Nur so können Management, Verwaltungsrat und Eignerausschuss ihre «Verantwortung» mit Reporting und Controlling – Instrumenten wahrnehmen, damit keine «Leerläufe» produziert werden und eine «gerechte» Bezahlung ermöglicht wird…. Bürokratie lässt grüssen! Vermehrter und gewünschter Einsatz von Bezugspersonen, etwas mehr Zeit für ein freundliches Lächeln oder einen kleinen aufgestellten Schwatz beim Klienten zu Hause bleiben auf der Strecke.

Ich hoffe, dass wir den «Kompass» wieder finden und uns all diesen schädlichen Entwicklungen entgegenstellen können; lernen wir Nein zu sagen! Schlussendlich müssen die Schulden ja irgendwann bezahlt werden. Wir können dies natürlich auch verdrängen und nach dem Motto «Wir amüsieren uns zu Tode» weiterwursteln.

Ueli Kohler, Buchs

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