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Einladung zu «Potzmusig» von SRF: Ritterschlag für «Schwyzerörgelifründe Ramsflueh» Erlinsbach

Die Grossformation «Schwyzerörgelifründe Ramsflueh» Erlinsbach, wurde freudig überrascht. Sie erhielt vom Schweizer Fernsehen SRF eine Einladung zur beliebten Volksmusiksendung «Potzmusig» als Gastformation. Dies gilt als kleiner Ritterschlag – gibt es uns doch die Möglichkeit für eine schweizweite Präsentation. Die Sendung «Potzmusig» wird am 1. April 2023 um 18.40 Uhr auf SRF 1 ausgestrahlt.

Ein wenig nervös trafen alle 15 Mitglieder der Grossformation «Schwyzerörgelifründe Ramsflueh» Erlinsbach am Nachmittag des 16. März, im Restaurant Sonne in Goldingen SG ein, wo die Aufzeichnung der Sendung stattfand. Sie wurden von der sehr freundlichen Fernsehcrew um den beliebten Moderator Nicolas Senn in Empfang genommen. Durch die herzliche und professionelle Betreuung reduzierte sich das Lampenfieber im Nu auf ein erträgliches Mass.

Das Staunen war bei allen gross, welch immenser Aufwand für die Aufzeichnung der Sendung nötig ist. Überall wurde gewerkelt, Kameras positioniert, das Licht optimiert und der Sound gecheckt. Sogar in die «Maske» wurden die Erlinsbacher gebeten.

Die «Schwyzerörgelifründe Ramsflueh» kamen als erste Formation an die Reihe und nach einem Probelauf war das Fernsehteam mit der zweiten Aufnahme sehr zufrieden und auch das Publikum im Saal war vom Vortrag mit dem Stück «us massivem Holz» begeistert. Insgesamt waren fünf Formationen zur Sendung eingeladen, darunter auch schon fast Profimusiker mit eindrücklichen Vorträgen. Die Erlinsbacher Amateure mussten sich aber nicht verstecken. Die Sendung «Potzmusig» gibt allen Stärkeklassen eine ebenbürtige Plattform – einfach lüpfige Volksmusik.

Nicolas Senn nahm sich viel Zeit für seine Gäste, und es war toll, seine aus den Sendungen bekannte sehr sympathische Art konnten live zu erleben, sagen die Erlinsbacher. Nach den Aufnahmen musste Senn überaus viele Selfie-Wünsche erfüllen, was für ihn überhaupt keine Pflichtübung war. Der Abend endete beschwingt mit einer Stubete eines Ländlertrios.

Die Sendung «Potzmusig» wird auf SRF 1 am 1. April 2023 um 18.40 Uhr ausgestrahlt. Daniel Rohrer

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Jetzt Gesuch stellen: Stiftung «Lebensraum Aargau» unterstützt gemeinnützige Vorhaben finanziell

280 Gesuche wurden der Stiftung «Lebensraum Aargau» vom 1. Oktober 2021 bis 31. Dezember 2022 eingereicht. Davon wurden 139 gemeinnützige Vorhaben mit Zuwendungen zwischen 1000 und 90'000 Franken unterstützt. 22% der geförderten Projekte kommen Kindern und Jugendlichen zugute. Nun liegt der erste Tätigkeitsbericht vor.

Für gemeinnützige Vorhaben, die das Zusammenleben und die Lebensqualität im Aargau und in der Region Olten-Gösgen-Gäu bereichern, hat die Stiftung Initiativen, Vereinen und Institutionen gesamthaft 1,5 Millionen Franken zugesprochen. Stiftungspräsident Dr. Urs Hofmann fasst das erste Geschäftsjahr zusammen: «Die Stiftung Lebensraum Aargau setzt keine eigenen Ideen um. Sie ermöglicht jedoch die Realisierung innovativer Projekte und vielversprechender Zukunftsvisionen unterschiedlichster Art. Damit das Leben im Aargau noch interessanter und lebenswerter wird.»

Kurzfilme

Drei Projekte – Happy Radio bei KanalK, GemüseAckerdemie in Aarau und die Renovierung eines WSB-Salonwagens – wurden in Kurzfilmen portraitiert: www.lebensraum-aargau.ch/filme

Beiträge im 4. Trimester 2022

Der fünfköpfige Stiftungsrat und die zwölf Fachbeiräte haben im letzten Trimester von 78 eingereichten Projekten 42 ausgewählt und diesen gesamthaft 366’550 Franken zugesprochen. Die Bandbreite der Vorhaben reicht von Kultur- über Sozial- und Gesundheitsprojekten bis hin zu Mass-nahmen im Umweltbereich.

Die Eingabefrist für das laufende Trimester läuft bis zum 1. Mai 2023

Die Stiftung «Lebensraum Aargau» erhält jährlich ein Prozent des Jahresgewinns der Aargauischen Kantonalbank zur Förderung gemeinnütziger Projekte im Kanton Aargau und in der Region Olten-Gösgen-Gäu. Die Stiftung unterstützt innovative und nachhaltige Projekte, die das Zusammenleben bereichern, die Lebensqualität und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern. SLAG

https://lebensraum-aargau.ch/wp-content/uploads/2023/03/Taetigkeitsbericht_2022_Stiftung_Lebensraum_Aargau.pdf


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Küttigerin übernimmt Präsidium des Aargauer Landfrauenverbands

Die neue Präsidentin des Aargauer Landfrauenverbandes (ALFV), die Küttigerin Andrea Hochuli, gab an der Delegiertenversammlung in Würenlingen eine gelungene Premiere. Die Aargauer Landfrauen haben nach der Coronakrise wieder Fahrt aufgenommen und engagieren sich mit neuem Elan an vielen Fronten. Der 15-köpfige Vorstand erhielt mit vier neuen Frauen eine Blutauffrischung.

Die 130 Stimmberechtigten und Gäste erlebten unter der neuen Leitung von Andrea Hochuli (Küttigen) eine speditive wie stimmungsvolle Jahrestagung. Die Bewältigung der ordentlichen Geschäfte nahm nur gut eine Stunde in Anspruch. Danach unterstrichen Markus Weber von der Abteilung Landwirtschaft des Kantons Aargau, Jeanette Zürcher vom Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverband, Colette Basler und Christoph Hagenbuch vom Bauernverband Aargau sowie Lisa Vogt vom Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg mit Grussadressen und Informationen die gute Vernetzung der Aargauer Landfrauen.

Lisa Vogt freute sich, dass der ALFV «mit frischem Wind unterwegs» sei. Sie erwähnte lobend, dass immer mehr Frauen als Betriebsleiterinnen im Einsatz stehen. Schliesslich ermunterte die Ausbildnerin von Bäuerinnen die Aargauer Landfrauen: «Steht hin, versteckt euch nicht und tanzt ab und zu aus der Reihe!»

Neue Aktuarin nach 27 Jahren

In Würenlingen ging eine Ära zu Ende. Nach 27 Jahren übergab Aktuarin Yvonne Heggli (Seengen) das Amt an ihre Tochter Ilona Heggli weiter. Ebenfalls einstimmig wählten die Delegierten die neuen Kantonalvorstandsmitglieder Giuanna Häuptli (Vertreterin Bezirk Aarau), Verena Kaspar (Kulm) und Edith Nietlispach (Muri).

Sorgen bereitet dem ALFV der Mitgliederrückgang. 2022 sank der Bestand um 5,6 Prozent auf 6200 Landfrauen. Entsprechend fehlte dieses Geld auch beim Jahresabschluss von Kassierin Therese Meier. Der Verlust betrug bei Ausgaben von 150’000 Franken rund 11’000 Franken. Allerdings lässt das verbleibende Eigenkapital von fast einer Viertelmillion keine Existenzängste aufkommen.

Aber auch das Budget für 2023 schliesst mit Mehrausgaben von 13’000 Franken. Umso wichtiger sind die Einnahmen aus dem Verkauf von jährlich 3000 selbst kreierten Agenden. Für viele Aargauer Landfrauen ist dieses Accessoire ein wichtiger täglicher Begleiter.

Kantonale Highlights

Im vergangenen Jahr erlebte der ALFV nach zwei Jahren Corona endlich wieder das übliche reich befrachtete Jahresprogramm. Dazu gehörte auch der Auftritt von 25 Landfrauen in Aargauer Tracht am Marché Concours in Saignelégier. In diesem Jahr bildet nebst dem Auftritt an der Aargauer Messe in Aarau (29. März bis 2. April) die Aargauer Landwirtschaftsausstellung vom 30. August bis 3. September in Lenzburg einen Höhepunkt.
Beim letzten grossen Traktandum, den «Ehrungen», stand verdientermassen Yvonne Heggli im Mittelpunkt. Nach mehr als einem Vierteljahrhundert Verbandssekretariat erhielt die Seetalerin nebst langanhaltendem Applaus viele originelle Geschenke. Ebenso nahmen die 12 ausgebildeten Bäuerinnen, die 2022 den Fachausweis erlangten, ein Präsent in Empfang.

«Stolz, eine Landfrau zu sein»

Sozusagen ein Resümee der Arbeit des ALFV gab Colette Basler, die Vizepräsidentin des Bauernverbandes Aargau, in ihrer Grussadresse ab. «Ich sehe euch überall, ihr seid an unzähligen Anlässen dabei und übt so viele Tätigkeiten und ehrenamtliche Arbeiten aus.» Lobend bewertete die Zeihenerin diese Einsätze: «Die Arbeit ist dann auch richtig erledigt.» Die Schlussworte der 94. Aargauer Landfrauentagung gehörten Präsidentin Andrea Hochuli: «Seid stolz, eine Landfrau zu sein! Zusammen können wir alles erreichen.» wr.

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Viele Fragezeichen beim FC Aarau

Vor zehn Tagen verlor der FC Aarau gegen Stade Lausanne Ouchy in der Nachspielzeit alle drei Punkte, am vergangenen Freitag liess der FCA dem Leader FC Wil auf dessen Platz keine Chance. Am Rücktritt des Präsidenten ändert das nichts und viele Fragezeichen bleiben.

Das Spiel gegen Ouchy war wohl das schlechteste Aarau-Spiel des Jahres, gefolgt vom wohl besten Auftritt der ganzen Saison beim FC Wil. 3:0 lautete das klare Verdikt und bringt den FC Aarau wieder 9 Punkte an einen Aufstiegsplatz heran. Vor zwei Wochen waren es noch 13.

Dieses Auf und Ab ist bislang die einzige Konstante bei der Brügglifeld-Elf, wobei vor allem die negativen Ereignisse entscheidende Folgen haben, wie zuletzt der Rücktritt von Präsident Philipp Bonorand. Ihm wurde das Verhalten des Umfelds nach den Niederlagen zu viel, weshalb er den körperlichen Warnsignalen nachgab und seinen Rücktritt auf die nächste Generalversammlung hin bekannt gab.

Übernimmt Sandro Burki?

Der unerwartete Sieg in Wil wird daran nichts ändern, denn die nächste negative Meldung folgte auf dem Fuss. Durch die Pleite der Credit Suisse droht ein wichtiger Sponsor beim FC Aarau abzuspringen. Die CS ziert das Trikot des Stadtclubs, das Sponsoring dürfte beträchtlich sein. Im Hinblick auf die nächste Saison stellen sich also auch noch finanzielle Fragen, zumal klar ist, dass ein Budget im aktuellen Rahmen schon nur durch den Abgang des Präsidenten nicht mehr möglich sein wird. Sportlich bedeutet das, dass Sportchef Sandro Burki ein deutlich weniger ambitioniertes Team zusammenstellen wird.

Offen ist aber auch noch die Frage, ob und in welcher Funktion Burki dem FC Aarau überhaupt erhalten bleibt. Sein Talent dürfte anderen Clubs nicht verborgen geblieben sein. Der ehemalige Fussballprofi und langjährige Captain des FC Aarau beteuerte jedoch mehrmals, dass er derzeit die Absicht nicht hege, den Club zu verlassen. Das wiederum nährt die Hoffnung der Optimisten, Sandro Burki möge die Geschäftsleitung oder das Präsidium übernehmen. Die nächsten Wochen bis zur Generalversammlung am 12. Juni dürften wohl mehr Aufschluss darüber geben. Derweil kann sich die 1. Mannschaft etwas erholen. Das nächste Spiel findet erst nach der Nationalmannschaftspause statt, am Sonntag, 2. April um 14.15 Uhr gegen den FC Vaduz. RC.

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Der neue Pfarrer sagt: «Der Beruf des Pfarrers war für mich schon immer ein Traumjob»

Christian Weininger ist seit Ende Februar in einem 45-Prozent-Pensum als Pfarrer in der reformierten Kirche Kölliken angestellt. Der dreifache Vater ist in München aufgewachsen und fühlt e sich schon früh «von Gott berufen».

Christian Weininger ist mit einer Mission nach Kölliken gekommen: «Ich will mit meinem Glauben möglichst viele Menschen erreichen», sagt er. Am liebsten predigt er im Hemd. Und statt den Talar zu tragen, streift er sich viel eher ein Jackett über. «Ich fühle mich bei der Predigt so viel wohler und habe das Gefühl, näher bei den Leuten zu sein.» Ende Februar hielt Weininger seine erste Predigt in der reformierten Kirche in Kölliken. Von den Kirchgängern habe er bisher nur positive Rückmeldungen erhalten.

Weininger wuchs in einem Münchner Vorort auf und fühlte sich schon früh zum christlichen Glauben hingezogen. «Der Beruf des Pfarrers war für mich schon immer ein Traumjob. Ich fühle mich von Gott berufen», sagt der 56-Jährige. Nach seinem Theologiestudium zog Weininger im Jahr 2005 mit seiner Familie nach Melchnau (BE) und arbeitete dort und in der nahen Umgebung als Pfarrer für verschiedene Freikirchen und Kirchgemeinden.

Die Musik ist sein grosses Hobby

In seiner Freizeit interessiert sich der dreifache Vater auch für ganz weltliche Dinge. Vor allem die Musik ist eine seiner grössten Leidenschaften. «In meiner Jugendzeit spielte ich als E-Gitarrist in der Rockband ‹Promise› – das war Anfang der 90er-Jahre. Zusammen mit einem Schlagzeuger, Keyboarder, Bassisten und einem zweiten E-Gitarristen spielten wir Lobpreislieder, aber auch harte Rockmusik», erinnert sich Weininger. Heute mag er es ein wenig leiser. Viel lieber greift er zu seiner Akustikgitarre – falls er überhaupt noch Zeit für sein Hobby findet.

Vielfältiges Angebot schaffen

Denn nebst den Predigten nehme auch die Arbeit für die Kirchenpflege und Seelsorge viel Zeit in Anspruch. «Ich bin schon ziemlich ausgelastet», sagt Weininger. Zudem ist er immer noch in Melchnau in einem 40-Prozent-Pensum angestellt. «Mir ist es auch wichtig, wenn ich ein Gespräch mit jemandem habe, dass ich mir die nötige Zeit nehme und für den Menschen präsent bin», sagt er.

Zurzeit konzentriert sich Weininger aber auf seinen neuen Job in Kölliken. Und hier möchte er noch einige Projekte umsetzen. Zum Beispiel Brunch-Gottesdienste und Familientage für Jung und Alt schweben ihm vor. «Noch ist aber nichts spruchreif», sagt er. Schon jetzt hält er aber Rise-up-Gottesdienste ab, in der Bands auftreten und Worship-Lieder gesungen werden. Damit will er vor allem diejenigen Menschen ansprechen, die mit klassischen Gottesdiensten weniger anfangen können. «Es mögen halt nicht alle Orgelmusik – das darf aber so sein.»
Schliesslich sollen verschiedene Gottesdienstformen ihren Platz haben und der Glaube soll für jedermann zugänglich sein. «Jeder sollte auch die Freiheit haben, die Beziehung zu Gott selbst zu gestalten. Ich kann die Menschen nur dazu ermutigen, sich auf den Glauben einzulassen», sagt Weininger.

Und wer weiss: Vielleicht wird er auch schon bald eine Art Rockmesse mit eigens komponierten Liedern halten. Weininger schliesst dies nicht aus und die nötige Erfahrung dazu bringt er als ehemaliges Rockband-Mitglied jedenfalls mit. Frrok Boqaj

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Katrin Burgherr: «Von der guten Fee wünsche ich mir Seeanschluss für Reitnau» 

Katrin Burgherr ist Frau Gemeindeammann von Reitnau. Im Gespräch mit dem «Landanzeiger» verrät sie wo in der Gemeinde der Schuh drückt, wo sie sich am besten erholen kann und was sie sich von einer guten Fee wünscht. Sie blickt aber auch in die Zukunft und sagt, dass sie mit dem Titel «Frau Gemeindeammann» gut leben kann.

Katrin Burgherr, stört Sie die Bezeichnung Frau Gemeindeammann eigentlich oder können Sie gut damit leben?

Katrin Burgherr: Diese Bezeichnung stört mich gar nicht – für mich ist an dieser Bezeichnung etwas Ehrenhaftes und sie hat sich so etabliert.

Sie haben ja auch noch «Herr» im Namen.

Katrin Burgherr: In meiner Ausbildung sagte einmal ein Kunde am Telefon – wohl auch etwas irritiert durch meinen Namen – «adie Frölein Burgfrölein». Mir gefällt der Name.

Wie entscheiden sie sich, wenn Sie zwischen Gemeindepräsidentin oder Frau Gemeindeammann entscheiden können?

Katrin Burgherr: Ich bin gerne Frau Gemeindeammann – wenn wir keine schwierigeren Fragen hätten, würde ich noch Jahrzehnte Frau Gemeindeammann bleiben.

Ihre Gemeinde hat per 1.1.2019 mit Attelwil fusioniert. Nach vier Jahren machen Sie nun eine Einwohnerbefragung. Was erhoffen Sie sich?

Katrin Burgherr: Diese Umfrage wird nächstens in den Briefkästen liegen. Wir erhoffen uns daraus, mehr über das Ergehen der Leute in unserer Gemeinde zu erfahren, um dementsprechend unsere Strategien und Pläne zu gestalten. Aber auch das alltägliche Leben, die einfachen Prozesse und ganz einfach das Befinden in unserer Gemeinde wollen wir erspüren.

Obwohl die beiden Gemeinden schon viel gemeinsam hatten, musste alles zuerst zusammenwachsen. Wie weit ist man da schon?

Katrin Burgherr: Dieser Prozess ist sehr subjektiv und wird unterschiedlich wahrgenommen. Entscheidend ist auch, wie fest man vorher schon verwurzelt war in einem der Dorfteile. Ich selber sehe uns auf einem guten Weg – ein Weg, der weitergeht und je nach Persönlichkeit unterschiedlich gestaltet wird. Ich nehme an den Anlässen, in persönlichen Gesprächen und im Allgemeinen einen wertvollen und festen Zusammenhalt wahr.

Was sind zurzeit die grossen Herausforderungen Ihrer Gemeinde?

Katrin Burgherr: Wir wollen den Finanzhaushalt im Lot halten und dennoch mit Blick in die Zukunft wichtige Investitionen nicht vergessen. Dementsprechend beschäftigen uns die Liegenschaften, regionale Themen, die ukrainischen Flüchtlinge, die grosse Baulandparzelle beim Gewerbehaus in Attelwil und die Frage, wie wir die Attraktivität von unserem Dorf weiter steigern können.

Sie hatten neulich ein Treffen mit dem Gesamtregierungsrat. Haben Sie ein spezielles Anliegen aus Reitnau an die Regierung herangetragen?

Katrin Burgherr: Ja, aber das Treffen fand unter Ausschluss der Medien statt.

Reitnau macht beim überregionalen Forstbetrieb nicht mit und geht einen eigenen Weg. Wie hat sich das bisher bewährt?

Katrin Burgherr: Die erste Bilanz ist sehr positiv und die Finanzen sind in Ordnung. Es haben sich freiwillige Helfer gefunden für Einsätze in der Waldpflege und ein Strassensanierungsprojekt wurde bewilligt. Der Wald ist wieder näher bei den Leuten.

Sie haben das Informationskonzept der Gemeinde überarbeitet. Das Bulletin kommt im Schnitt nur noch alle zwei Monate, früher kam es monatlich. Weshalb?

Katrin Burgherr: Die Versandkadenz hat sich von 1 ½ Monaten auf 2 verlängert, dafür mit mehr Informationen und verschiedenen Beilagen. Aktuelle Infos finden sich zusätzlich auf unserer Homepage.

Die Schüler aus Wiliberg gehen nun in Reitnau zur Schule. Wie haben sich die Kinder eingelebt und wie bewährt sich das?

Katrin Burgherr: Die Zusammenarbeit mit Wiliberg ist sehr gut und die zuständige Wiliberger Gemeinderätin ist regelmässig eingebunden und informiert. Die Schülerinnen und Schüler fühlen sich wohl und integriert. Die organisatorischen Punkte sind sicher immer wieder eine Herausforderung für Wiliberg, aber die gemeinsame Schule bewährt sich.

Wie geht es mit der Oberstufe weiter?

Katrin Burgherr: Der zunehmende Platzbedarf der Schulen zwingt die Schule Schöftland, eine umfassende Schulraumplanung zu erstellen. Der Aussenstandort in Reitnau ist deshalb mittelfristig weiterhin in Reitnau. Mit dem Gemeinderat Schöftland sind wir im laufenden Austausch diesbezüglich.

Das Gesetz lässt den Gemeinden im Bereich Finanzen immer weniger Spielraum. Wie soll das für Euch «Kleinen» weitergehen?

Katrin Burgherr: Wir setzen Hoffnung in die Anpassung des Finanzausgleichs. Mit dem neuen System des Finanzausgleichs werden wir kleinen Gemeinden etwas schlechter gestellt, als es vorher der Fall war. Mit einem Wirkungsbericht soll die Ungleichheit überprüft und im besten Fall zugunsten der kleinen Gemeinden angepasst werden. Um die vorgegebenen Beiträge begleichen zu können, wird der Gürtel dort enger geschnallt, wo es noch möglich ist.

Als die Fusion mit Attelwil geglückt war, sprachen vereinzelte Kreise davon, dass das erst der Anfang sein. Planen sie schon eine weiter Fusion?

Katrin Burgherr: Eine Studie mehrerer Gemeinden unserer Region hat ergeben, dass eine Fusion nur im grossen Rahmen Sinn machen würde. Dies ist wohl politisch nicht möglich. Der Fokus wird vermehrt auf die interkommunale Zusammenarbeit gelegt, um Ressourcen und Kosten zu senken und um die Organisationen professioneller und attraktiver zu gestalten.

Wie soll sich die Gemeinde Reitnau langfristig entwickeln?

Katrin Burgherr: Reitnau bewegt sich in einem erfreulichen und angemessenen Wachstum. Einige Neubauprojekte sind am Laufen, die Gemeinde selber beschäftigt sich ebenfalls mit einem Vorprojekt. Dieses Wachstum wollen wir behalten. In unserem Dorf gibt es noch bezahlbares Bauland und mit der zentralen Lage im Grünen sind wir durchaus attraktiv für Familien und Personen, die diese ländliche Gegend – oft auch aus Ausgleich zur beruflichen Umgebung – schätzen.

Die Region Suhrental sucht einen Platz für ein neues Alterszentrum. Wäre das «Dörfli» in Attelwil eine Alternative?

Katrin Burgherr: Das «Dörfli» ist in einer längeren Projektphase mit einem Gestaltungsplan belegt worden und die Umsetzung liegt in der Verantwortung des Eigentümers.

Wie gehen Sie mit Kritik um? Die Hemmschwelle ist in letzter Zeit ja in verschiedenen Bereichen merklich gesunken.

Katrin Burgherr: Konstruktive Kritik ist wichtig und hilfreich. Die Art und Weise wie Kritik ausgeübt wird ist entscheidend. Manchmal braucht es eine dicke Haut. Ich erlebe aber grosse Unterstützung im Dorf und das macht die Arbeit leichter.

Wurden sie auch schon bedroht?

Katrin Burgherr: Von einem Hund? (lacht) Nein!

Macht die Arbeit in der Regionalpolitik eigentlich nur Freude oder auch glücklich?

Katrin Burgherr: Die Facetten der Gemeindepolitik sind sehr vielschichtig. Es gibt glückliche Momente, Freude, Zufriedenheit, aber auch Sorgen, schlaflose Nächte und kreisende Gedanken. Wenn man den Anspruch hat, die Arbeit gut zu machen und emotional nicht kalt ist, kann man wohl nicht verhindern, dass die Empfindungspalette breit ist.

Was macht Sie in Ihrer Gemeinde besonders stolz?

Katrin Burgherr: Dass wir ein lebendiges Dorf haben mit vielen aktiven Vereinen und Gruppierungen, die die Gemeinschaft beleben und fördern. Man kennt und hilft einander, begegnet sich auf der Strasse und teilt das Leben miteinander. Viele Freiwillige investieren ihre Zeit für andere und für das Gemeindewohl – das ist überaus wertvoll.

Was muss ein Gast in Reitnau unbedingt gesehen haben, wenn er erstmals in die gemeinde kommt?

Katrin Burgherr: Der «Chesteneboum» mitten im Dorf ist Treff- und Mittelpunkt seit Generationen. Hätte dieser Baum Ohren, hätte er schon manche Liebesgeschichte, manchen Streit, viele Pläne und unzählige Geheimnisse gehört. Weiter gelangt man zu Fuss durch die blühenden Baumgärten und Kuhweiden auf die Seitenmoräne. Von den vielen Brätelstellen hat man eine prächtige Sicht von den Alpen bis zum Jura.

Wie und wo entspannen Sie sich am besten nach einem intensiven Familien-, Arbeits- oder Polittag?

Katrin Burgherr: Mit meinem Mann bei einem feinen Essen und einem Glas Wein oder spät am Abend mit meinen Kindern bei einem Kafi auf der «Chouscht».

Gibt es einen persönlichen Lieblingsort in Reitnau?

Katrin Burgherr: Das Bänkli im «Hogge». Dort beginne ich am Morgen früh meinen Tag; mit Blick aufs Dorf und in die Berge kann ich mich auf den Tag vorbereiten; es ist die Ruhe vor dem Sturm.

Welches ist Ihr liebstes Ferienziel oder welchen Ferienwunsch möchten Sie sich noch erfüllen?

Katrin Burgherr: Ich geniesse die Abwechslung. Aber noch mit den jüngeren Kindern nach Israel zu reisen ist ein Wunsch.

Welches Talent hätten Sie gerne?

Katrin Burgherr: Schlagfertiger zu sein hätte ich mir schon oft gewünscht. Auf Fragen eine besser formulierte Antwort zu geben oder in Diskussionen die passenden Ergänzungen und Inputs zu haben, trotzdem aber nicht vorschnell zu reagieren und die ganze Situation einschätzen zu können.

Was wünschen Sie sich für Ihre Gemeinde, wenn die «gute Fee» Ihnen einen Wunsch erfüllen würde?

Katrin Burgherr: Dass der Sempachersee bis zu uns kommen würde und wir eine Seepromenade hätten!

Persönlich

Katrin Burgherr
Alter: 47
Aufgewachsen in: Reitnau
Lebt in Reitnau seit: 1975
Zivilstand: verheiratet
Kinder: 6 Kinder zwischen 11 und 22 Jahren
Erlernter Beruf: kaufm. Angestellte, Finanzplanerin
Heutiger Beruf: kaufm. Angestellte, Familienfrau
Partei: SVP
Im Gemeinderat seit: 2015
Gemeindeammann seit: 2018
Das mag sie: Gute Gespräche, gemütliches Zusammensein, wandern, kochen, Familienzeiten, lauschige Sommerabende, Raclette
Das mag sie nicht: Konflikte, Ungehorsam, Sauerkraut, putzen, unerledigte Sachen

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Der neue Range Rover: Für die, die es muskulös und exklusiv mögen

Der neue Range Rover bietet in der 5. Generation des Luxus-SUV noch mehr Raffinesse und Exklusivität. Weniger für Otto Normalverbraucher.

Braucht die Welt so einen Koloss von SUV – gute drei Tonnen schwer, V8-Verbrenner, 530 PS unter der Haube, über 5 Meter lang und Stammgast an der Tankstelle? Antwort: Gewiss nicht für die Masse. Allein, 98 % der Bevölkerung brauchen auch keine Sterne-Gastronomie, Haute Couture Mode oder teuren Schmuck. Freilich hat alles seine Klientel.

Vor allem, wenn es über Land oder durch die Stadt geht, gibt es definitiv Simpleres als dieses 200 000-Edel-SUV. Auf der Autobahn dagegen fühlt es sich im Range an wie in Abrahams Schoss. 120 km/h sind gefühlte 20 km/h. Just für Menschen, die sich auf der Autobahn wegen des Gedränges und Gewusels nicht (mehr) wohlfühlen – und davon gibt es viele und immer mehr – wäre dieser Range Rover eine wahre Offenbarung. Quasi eine Anti-Angst-Injektion. In diesem «Bully» schwebt man, auch dank Luftfederung, über den Dingen. Durch Gegenschall aus dem Lautsprecher wird selbst das geringste Abrollgeräusch eliminiert – nix, gar nix ist zu hören. Klar, dieses Schweben hämmert ziemlich ins Portemonnaie. Der Verbrauch liegt weit jenseits der 10- Liter-Marke. 14 Liter sind ein gefühlt vernünftiges Richtmass. Indes, wer dieses Auto fährt, für den spielt Geld nicht wirklich eine Rolle.

Eine Ikone

Der Range Rover gilt als Ikone unter den Geländewagen und steht so in der 5. Generation bei den Händlern. Besitzer des Briten haben schon immer das Extravagante gesucht; das, was so nicht alle haben und das Abenteuer vermittelt. Allein die Präsenz dieses Hünen ist enorm. Die Haube türmt sich auf wie ein Berg, 5,05 Meter Länge (die Version mit langem Radstand und 7 Plätzen kommt sogar auf 5,25 Meter), 1,87 Meter Höhe und 2,21 Meter Breite (mit Spiegeln) sind kolossale Masse. Weil ein Range der Markentradition verpflichtet ist, muss er auch geländetauglich sein. Entsprechend gross ist die Bodenfreiheit (22 bis 30 cm, elektronisch höhenverstellbar) und demzufolge hoch der Einstieg. In die Sitze fallen ist in dem Fall nicht, die Sitze erklimmen dagegen schon. Einmal drin, blickt man in und auf einen nobel gemachten und nach Leder duftenden Innenraum. Die Verarbeitung ist exzellent und das Arrangement von Schaltern, Tasten und Bildschirmen prima. Eine gute Bedienbarkeit steht mit grossen Touchflächen und leicht ablesbaren, digitalen Skalen im Vordergrund. Auch die Passagiere im Fond sind fünfsternemässig einquartiert. U. a. können sie via Tablet in der Mittelarmlehne ihre Sitze verstellen oder sich massieren lassen. Letzteres geht selbstverständlich auch in den Fauteuils vorne. Platz gibt’s mehr als genug. Und wie wäre es mit einem kleinen Picknick auf der Ladefläche? Bis zu 350 kg verträgt der untere Teil der sich automatischen öffnenden Ladeklappe, auf der man es sich mit einer aufklappbaren Sitzbank und kleinen Kissen gemütlich machen kann.

Kein Sportwagen

Obwohl mehr als 500 PS sollte man der Gesundheit zuliebe nie daran denken, es hier mit einem Sportwagen zu tun zu haben. Rasche Kurven gehen gut, was primär an der Vierradlenkung liegt, die auch in der Stadt für einen relativ kleinen Wendekreis sorgt. Allein die ausgeprägte Seitenneigung und das angehende Wimmern der riesigen (bis zu 23 Zoll) grossen Räder signalisieren dem Fahrer, dass die Grenzen der Physik hier schnell erreicht sind und dem Range eine betulichere Gangart viel lieber ist. Schliesslich ist der Engländer ein luxuriöser Gleiter für Geniesser, in dem man royal über dem Geschehen auf dem Hochsitz thront. Man ertappt sich schnell bei der Frage, was denn eigentlich die ganzen anderen Spielzeugautos da um einen herum auf der Strasse wollen.

Gut im Zug

Die Klientel dieses Edel-SUV nimmt nicht selten auch einen Pferdeanhänger oder ein Boot an den Haken: 3500 Kilogramm Anhängelast und serienmässiger Allradantrieb sind beste Voraussetzungen für den Nebenjob als Zugfahrzeug. Im Gelände hat der Range ohnehin gute Karten: Achssperren, verschiedene Fahrprogramme, famose Bodenfreiheit und geringe Karosserieüberhänge lassen den Allradler fast überall durchkommen.
Gespannt sein darf man auf das Jahr 2024: Dann soll der Range Rover zusätzlich als reines Elektrofahrzeug angeboten werden. Ob er dann bei geschätzten 3,2 Tonnen Leergewicht grüner unterwegs ist?

«Der neue Range Rover ist der meisterhafte Ausdruck unserer Vision, die begehrenswertesten Luxusautos der Welt für die anspruchsvollsten Kunden zu entwickeln. Er schreibt ein neues Kapitel in einer einmaligen Geschichte von herausragenden Innovationen, die seit mehr als 50 Jahren ein Gütesiegel des Range Rover sind», sagt Jaguar Land Rover CEO Thierry Bolloré. Alles klar! Michael Schenk

Technische Daten

Neuer Range Rover
Antrieb: Motor, SV 4,4 V8, Twin Turbo, Ladeluftkühler.
530 PS.
Leistung: max. Drehmoment 750 Nm. 0–100 km/h: 4,6 s.
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h.
AWD/8-Gang-Automatik.
Masse: L×B×H: 5052 × 2047 × 1870 mm;
Radstand: 2997 mm.
Wendekreis: 11,4 Meter.
Kofferraum: 818 – 1841 Liter.
Bodenfreiheit 295 mm, vorderer Böschungswinkel 32,1°,hinterer Böschungswinkel 29°m,Rampenwinkel 27,7°,Wattiefe 900 mm.
Gewicht: zul. Gesamtgewicht 3350 kg.
Anhängelast: geb. 3500 kg/ungeb 750 kg.
Verbrauch: 11 Liter/100 km (Test 14,1 Liter).
Preis: ab CHF 136 300.–/Testwagen CHF 202 000.–.
Internet: www.landrover.ch

Vertriebs- und Servicepartner
Emil Frey AG
Emil-Frey-Strasse
5745 Safenwil
Telefon: 062 788 88 88

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Aarau: 18 Generalplanerteams für Projektwettbewerb Oberstufenzentrum Telli ausgewählt

Die Planung des Oberstufenzentrums Telli schreitet voran. Der Stadtrat hat an seiner Sitzung vom 20. Februar 2023 die Auswahl für den Architekturwettbewerb vorgeschlagenen Generalplanerteams beschlossen.

Die Stadt Aarau hat am 18. November 2022 einen Projektwettbewerb für Generalplanerteams im selektiven Verfahren für das Oberstufenzentrum Telli öffentlich ausgeschrieben. 73 Generalplanerteams haben einen Antrag auf Teilnahme am Wettbewerb eingereicht. Die Bewerbungsfrist endete am 21. Dezember 2022. 64 Bewerbungen wurden zur Beurteilung zugelassen.

Das Preisgericht hat 18 Generalplanerteams, davon drei Nachwuchsbüros, für die Teilnahme am Wettbewerb ausgewählt. Die Selektion erfolgte aufgrund der Beurteilung von Leistungsfähigkeit, fachlicher Erfahrung und der Qualität der eingereichten Referenzen der Teams.

Der Architekturwettbewerb mit den ausgewählten Generalplanerteams startet nun und wird im Herbst 2023 abgeschlossen. Das Resultat bildet die Basis für den Projektierungskredit, der voraussichtlich Mitte 2024 zur Volksabstimmung vorgelegt wird.

Beim Oberstufenzentrum Telli sollen die bestehenden Oberstufenschulhäuser an einem Standort konzentriert werden. Dieses neue Oberstufenzentrum soll bis zu 66 Abteilungen (1’320 – 1’450 Schülerinnen und Schüler) aufnehmen und die räumlichen Voraussetzungen zur Umsetzung des neuen Aargauer Lehrplans Volksschule schaffen. AAR

Weiter Infos zum Projekt finden Sie hier.
https://www.aarau.ch/politik-verwaltung/projekte.html/244


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Erstes Fazit nach der Abschaffung der Schulpflegen

Seit dem 1. Januar 2022 sind die Gemeinderäte und Schulleitungen für die Führung der Aargauer Volksschule zuständig. Die Schulpflegen wurden Ende 2021 abgeschafft. Auf Einladung des kantonalen Departements Bildung, Kultur und Sport (BKS) haben Vertretungen von Gemeindebehörden und Schulleitungen im März an vier Veranstaltungen ihre Erfahrungen mit dem neuen Führungsmodell ausgetauscht. Rund 300 Teilnehmende haben von ihren Erkenntnissen berichtet, sich vernetzt und Optimierungsvorschläge formuliert.

Die Führung der Volksschule Aargau wird seit rund fünfzehn Monaten von den Gemeinderäten beziehungsweise Vorständen der Kreisschulverbände und den Schulleitungen gemeinsam verantwortet. Die Schulpflege als dem Gemeinderat gleichgestellte kommunale Behörde wurden per Ende 2021 aufgehoben. Seither ist der Gemeinderat für die strategische und finanzielle Führung zuständig, die Schulleitung trägt die Verantwortung für die operative Schulführung.

Wechsel des Führungsmodells bewährt sich weitgehend

Die Vorteile des neuen Führungsmodells sieht die Mehrheit der Teilnehmenden der regionalen Schulforen in den kurzen Entscheidungswegen und der damit einhergehenden Effizienzsteigerung. Zu den Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung gehören unter anderem geklärte Vorstellungen der kommunalen Verantwortlichen betreffend strategischer und operativer Führung, die auch im Funktionendiagramm Niederschlag finden. Während von der Möglichkeit der umfangreichen Delegation von Entscheidungskompetenzen an die operative Schulführung grossmehrheitlich Gebrauch gemacht wurde, sind kaum kommunale Schulkommissionen installiert worden. Verschiedentlich wurde darauf hingewiesen, dass mit dem neuen Führungsmodell ein Kulturwandel verbunden sei, der Zeit brauche. Unterstützend wirken hierfür gegenseitiges Verständnis sowie ein regelmässiger Austausch zwischen Schulleitung und bildungsverantwortlichem Behördenmitglied. Verschiedentlich wurde von teilnehmenden Schulleitungen der Wunsch geäussert, die Höhe der Schulleitungspensen neu zu beurteilen. Insgesamt schätzen die Teilnehmenden den Wechsel des Führungsmodells aber als gelungen ein.

Regionaler Austausch wird geschätzt

Das Departement BKS hat erstmals regionale Schulforen für einen erweiterten Teilnehmendenkreis durchgeführt. Traditionellerweise fanden solche Veranstaltungen jeweils für Mitglieder der Schulleitungen statt. Nun haben nebst Schulleitungen auch Gemeindeammänner, Gemeinderätinnen und Gemeinderäte mit Ressort Bildung sowie Mitglieder von Vorständen der Kreisschulverbände teilgenommen. Dass auch der Vorsteher des Departements BKS, Regierungsrat Alex Hürzeler, präsent war und sich eingebracht hat, wurde von den Anwesenden sehr geschätzt. Die Ergebnisse des Austauschs werden von den kantonalen Verantwortlichen analysiert und weiterbearbeitet; der Erfahrungsaustausch zwischen dem Departement BKS, den Schul- und Gemeindeverbänden sowie dem Teilnehmendenkreis der Schulforen wird fortgesetzt.

Neue Führungsstrukturen der Aargauer Volksschule

Die Volksabstimmung zur Änderung von Kantonsverfassung und Schulgesetz – Voraussetzung für die neuen kommunalen Führungsstrukturen der Aargauer Volksschule – fand im September 2020 statt. Zwischen dem Entscheid der Aargauer Stimmbevölkerung und der Einführung der neuen kommunalen Führungsstrukturen der Aargauer Volksschule am 1. Januar 2022 standen fünfzehn Monate für die Umsetzungsvorbereitung zur Verfügung. Das Departement BKS hat die Verantwortlichen der Schulen und Gemeinden dabei unter anderem mit Informationsveranstaltungen, Hinweisdokumenten sowie persönlicher Beratung unterstützt. Die nötigen Vorarbeiten konnten an allen Schulstandorten fristgerecht abgeschlossen werden. Unterstützt wurde die Umsetzungsvorbereitung durch eine Begleitgruppe mit Vertretungen sämtlicher relevanter Schul- und Gemeindeverbände. AG

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Rechnung 2022: Ein Minus von 2,6 Millionen– jetzt droht eine Steuerfusserhöhung

Die Erfolgsrechnung der Einwohnergemeinde - inkl. Eigenwirtschaftsbetriebe - schliesst mit einem Aufwandüberschuss von 2,674 Millionen Franken. Budgetiert war ein minus von 658‘450 Franken. Der Gesamtumsatz beträgt 26‘935‘679 Franken, das ist im Vergleich zum Budget eine Zunahme von rund 1,87 Mio. Franken.

Die markante Ergebnisabweichung zum Budget 2022 (2‘015‘658 Franken) begründet sich
hauptsächlich durch Verluste bei den Vermögensanlagen von 1‘257‘336 Franken, durch den Verkauf «Lg. Bahnhofstr. 4», der nicht im Jahre 2022 erfolgt 400‘000 Franken, durch Mehraufwand im Bereich Restkosten in der Pflegefinanzierung von 200‘095 Franken und dem Mehraufwand in der materiellen Hilfe und im Asylwesen (Nettoaufwand) in der Höhe von 227‘208 Franken.

Insbesondere die aufgrund des schlechten Börsenjahrs nötige Wertberichtigung der Vermögensanlage muss etwas differenzierter betrachtet werden. In den letzten Jahren konnte diesbezüglich ein Vermögenszuwachs von total rund 722‘000 Franken verbucht werden. Zudem konnten Negativzinszahlungen von insgesamt 355‘000 Franken vermieden werden. Über die gesamte Laufzeit der Vermögensanlage würde demzufolge ein theoretischer Verlust von rund 180‘000 Franken resultieren. Durch die im vergangenen Jahr notwendige Wertkorrektur entsteht nun aber auch wieder Potential für eventuelle zukünftige positive Wertberichtigungen.

Nettovermögen sinkt

Das Nettovermögen der Einwohnergemeinde (ohne Eigenwirtschaftsbetriebe) beträgt per Ende Dezember 2022 noch 2,2 Mio. Franken oder rund 493 Franken pro Einwohner (31. Dezember 2021: 752 Franken pro Einwohner).

Sämtliche Eigenwirtschaftsbetriebe (Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung, Abfallbewirtschaftung, Elektrizitätsversorgung und Kleinwasserkraftwerk) weisen positive Ergebnisse und somit Ertragsüberschüsse aus.

Mit dem Budget 2024 wird, wie im Vorfeld bereits mehrmals kommuniziert, eine Beantragung zur Erhöhung des Steuerfusses wohl unumgänglich sein. Einerseits müssen die anstehenden Investitionen (Schwerpunkt Schulraumplanung) finanziert werden können und andererseits muss seitens Aufwand wie auch seitens Ertrag versucht werden, das mittlerweile strukturelle Defizit (betriebliches Ergebnis) auszugleichen.

Ortsbürger gut unterwegs

Die Rechnung der Ortsbürgergemeinde Schöftland weist ein Plus von insgesamt 1,365 Millionen Franken aus. Im Vergleich zu dem im Jahre 2021 erwirtschafteten Ertragsüberschuss entspricht dies somit einer Zunahme von 245‘896.58 Franken. Mit einer Selbstfinanzierung von 1‘620‘774.65 Franken und Nettoinvestitionen von 211‘216.76 Franken resultiert ein Finanzierungsüberschuss (bzw. eine Vermögenszunahme) von 1‘409‘557.89 Franken. Nach Einlage des Ertragsüberschusses beträgt das Eigenkapital per 31.12.2022 37‘535‘402 Franken (Vorjahr 36‘170‘068 Franken). Matthias Müller/RAN

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Positives Ergebnis dank Buchgewinnen und mehr Steuereinnahmen

Die Erfolgsrechnung 2022 der Einwohnergemeinde Oberentfelden schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 1'160'189 Franken ab. Das Budget rechnete mit einem Minus von 832'343 Franken.

Über alle Steuerarten hinweggesehen wurde das Budget um mehr als 300’000 Franken übertroffen. Die tieferen Gewinn- und Kapitalsteuern juristischer Personen konnten durch die doppelt so hohen Sondersteuern – insbesondere Grundstückgewinnsteuern – aufgefangen werden. Zur Hauptsache sind allerdings die Buchgewinne auf den Liegenschaften des Finanzvermögens für das bessere Ergebnis verantwortlich. Die alle vier Jahre vorgeschriebene Neubewertung führte zu Buchgewinnen von netto 1’149’000 Franken. Der Grund dafür sind vor allem die höheren Landpreise der gemeindeeigenen Baurechtsparzellen.

Nebst höheren Einnahmen sind auch aufwandseitig einige Positionen tiefer als budgetiert ausgefallen. Die Kosten für die Kreisschule Entfelden inklusive des Abschreibungsaufwands für in den Vorjahren getätigte Schulinvestitionen beliefen sich auf fast 9 Millionen Franken. Die positive Budgetabweichung betrug 138’000 Franken oder 1,5 %. Die Nettoausgaben in den Bereichen Sozialhilfe und Asylwesen unterschritten das Budget um knapp eine Viertelmillion Franken. Das mit 100’000 Franken budgetierte Dorffest der beiden Entfelden wurde um ein Jahr verschoben.

Die Nettoinvestitionen der Einwohnergemeinde ohne die Eigenwirtschaftsbetriebe betrugen 1,65 Millionen Franken und fielen somit nur halb so hoch aus wie veranschlagt. Für Sanierungen von Gemeindestrassen wurden 870’000 Franken ausgegeben, budgetiert waren fast 2,2 Millionen Franken. Da es sich bei diesen Investitionen meistens um mehrjährige Kredite handelt, sind solche Verschiebungen innerhalb der Rechnungsjahre nicht ungewöhnlich. Die Investitionen der Schule Entfelden belasteten die Investitionsrechnung der Einwohnergemeinde mit rund 690’000 Franken. Davon entfielen über 530’000 Franken auf den Kredit zur Gesamterneuerung der ICT-Anlage.

Mit einer Selbstfinanzierung von über 2,8 Millionen Franken konnten die Nettoinvestitionen der Einwohnergemeinde vollumfänglich mit eigenen Mitteln finanziert werden. Die Nettoschuld hat sich auf knapp 1,6 Millionen Franken reduziert. Die Verpflichtungen gegenüber Darlehensgebern hatten sich im Berichtsjahr nicht verändert und betrugen per Ende Jahr 25,5 Millionen Franken.

Dieses gute Jahresergebnis spornt den Gemeinderat an, die Bestrebungen nach einem gesunden Finanzhaushalt konsequent weiterzuführen. RFR

Die Details zur Rechnung 2022 sind im Online-Schalter abrufbar auf www.oberentfelden.ch

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20 Jahre Galerie Dutoit: «it’s full house»

Zwölf bekannte Künstler stellen zum 20-Jahr-Jubiläum der Galerie Dutoit-Rahmenkunst in Unterentfelden ihre Werke aus. Vom Hyperrealismus bis zur Hommage am Helmut Newton ist alles vertreten.

Der Ansturm auf die Vernissage der 67 Bilder und Plastiken in der Galerie Dutoit ist riesig. Freien Platz in der 500 Quadratmeter grossen Ausstellung gibt es wenig. Die Gäste sind begeistert. Die Künstler noch mehr. Die Vielfalt an unterschiedlichen Techniken und Motiven überrascht ebenso wie die Zusammensetzung der internationalen – von Männern dominierten Künstlergruppe.

«Wir sind noch da, uns geht es besser denn je zuvor», verbreitet der Galerist vor den dicht stehenden Besuchern an der Vernissage bei der Vorstellung der ausstellenden Künstler Zuversicht. Der alle Erwartungen übersteigende Besucherandrang gibt ihm Recht. Mit einem Augenzwinkern entschuldigt er sich, dass die Garderobe überlastet sei, dafür hätte es genügend Parkplätze rund um die Galerie an der Suhrenmattstrasse 2. Zweifelslos gehört die Galerie Dutoit zu jenen die Bilder verkauft. «Sogar sehr gern», ergänzt Galerist Dutoit fast ein wenig bescheiden.

Eine Vertiefung in die Werke einer willkürlichen Auswahl an Künstlern der Jubiläumsausstellung sei angebracht. Der Zürcher Christoph Eberle bezeichnet sich als Hyperrealist, inspiriert vom täglichen Leben, aber auch von Andy Warhol. Die in Paris lebende Schweizer Künstlerin Claudia Meyer beschäftigt sich mit Bäumen. «Retour aux Racine» – Zurück zu den Wurzeln – heisst ihre Devise. Statt mit Neonlicht wie zu früherer Schaffenszeit, erscheinen ihre abstrakten Gebilde auf Plexiglas mit LED-Beleuchtung. Der aus Neapel stammende und in Deutschland lebende Antonio Marra fühlt sich überall auf der Welt zuhause. «Ich lebe, wo schöne Frauen sind», gibt er offenherzig zu. Seine abstrakten, die ganze Farbpalette nutzenden, multi-perspektivischen Gemälde enthalten mehrere Bilder, abhängig von welcher Seíte man sie betrachtet. Auf seinen Reisen durch den afrikanischen Kontinent sind Martin Eberhard Menschen mit Ausstrahlungskraft begegnet, es lohnte sich diese abstrakt in Mischtechnik festzuhalten. Fotograf Helmut Newton stand bei Christoph R. Aerni Pate. Zweifellos provozieren seine Werke, dabei greift er nicht nur zu den Farbtöpfen, vor allem die Frauenakte in Schwarzweiss verfehlen ihre Wirkung nicht. Der von der Insel Jersey kommende Nicholas Romeril begeistert mit grossformatigen Ölbildern auf Leinwand mit Motiven aus Südafrika.

Vor 20 Jahren öffnete Dutoit-Rahmenkunst seine Türen. Die Galerie am jetzigen Standort wurde 2007 um ein Obergeschoss erweitert. Die Exponate der aktuellen Ausstellung sind bis 8. April zu sehen. Alfred Weigel