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Erstes Fazit nach der Abschaffung der Schulpflegen

Seit dem 1. Januar 2022 sind die Gemeinderäte und Schulleitungen für die Führung der Aargauer Volksschule zuständig. Die Schulpflegen wurden Ende 2021 abgeschafft. Auf Einladung des kantonalen Departements Bildung, Kultur und Sport (BKS) haben Vertretungen von Gemeindebehörden und Schulleitungen im März an vier Veranstaltungen ihre Erfahrungen mit dem neuen Führungsmodell ausgetauscht. Rund 300 Teilnehmende haben von ihren Erkenntnissen berichtet, sich vernetzt und Optimierungsvorschläge formuliert.

Die Führung der Volksschule Aargau wird seit rund fünfzehn Monaten von den Gemeinderäten beziehungsweise Vorständen der Kreisschulverbände und den Schulleitungen gemeinsam verantwortet. Die Schulpflege als dem Gemeinderat gleichgestellte kommunale Behörde wurden per Ende 2021 aufgehoben. Seither ist der Gemeinderat für die strategische und finanzielle Führung zuständig, die Schulleitung trägt die Verantwortung für die operative Schulführung.

Wechsel des Führungsmodells bewährt sich weitgehend

Die Vorteile des neuen Führungsmodells sieht die Mehrheit der Teilnehmenden der regionalen Schulforen in den kurzen Entscheidungswegen und der damit einhergehenden Effizienzsteigerung. Zu den Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung gehören unter anderem geklärte Vorstellungen der kommunalen Verantwortlichen betreffend strategischer und operativer Führung, die auch im Funktionendiagramm Niederschlag finden. Während von der Möglichkeit der umfangreichen Delegation von Entscheidungskompetenzen an die operative Schulführung grossmehrheitlich Gebrauch gemacht wurde, sind kaum kommunale Schulkommissionen installiert worden. Verschiedentlich wurde darauf hingewiesen, dass mit dem neuen Führungsmodell ein Kulturwandel verbunden sei, der Zeit brauche. Unterstützend wirken hierfür gegenseitiges Verständnis sowie ein regelmässiger Austausch zwischen Schulleitung und bildungsverantwortlichem Behördenmitglied. Verschiedentlich wurde von teilnehmenden Schulleitungen der Wunsch geäussert, die Höhe der Schulleitungspensen neu zu beurteilen. Insgesamt schätzen die Teilnehmenden den Wechsel des Führungsmodells aber als gelungen ein.

Regionaler Austausch wird geschätzt

Das Departement BKS hat erstmals regionale Schulforen für einen erweiterten Teilnehmendenkreis durchgeführt. Traditionellerweise fanden solche Veranstaltungen jeweils für Mitglieder der Schulleitungen statt. Nun haben nebst Schulleitungen auch Gemeindeammänner, Gemeinderätinnen und Gemeinderäte mit Ressort Bildung sowie Mitglieder von Vorständen der Kreisschulverbände teilgenommen. Dass auch der Vorsteher des Departements BKS, Regierungsrat Alex Hürzeler, präsent war und sich eingebracht hat, wurde von den Anwesenden sehr geschätzt. Die Ergebnisse des Austauschs werden von den kantonalen Verantwortlichen analysiert und weiterbearbeitet; der Erfahrungsaustausch zwischen dem Departement BKS, den Schul- und Gemeindeverbänden sowie dem Teilnehmendenkreis der Schulforen wird fortgesetzt.

Neue Führungsstrukturen der Aargauer Volksschule

Die Volksabstimmung zur Änderung von Kantonsverfassung und Schulgesetz – Voraussetzung für die neuen kommunalen Führungsstrukturen der Aargauer Volksschule – fand im September 2020 statt. Zwischen dem Entscheid der Aargauer Stimmbevölkerung und der Einführung der neuen kommunalen Führungsstrukturen der Aargauer Volksschule am 1. Januar 2022 standen fünfzehn Monate für die Umsetzungsvorbereitung zur Verfügung. Das Departement BKS hat die Verantwortlichen der Schulen und Gemeinden dabei unter anderem mit Informationsveranstaltungen, Hinweisdokumenten sowie persönlicher Beratung unterstützt. Die nötigen Vorarbeiten konnten an allen Schulstandorten fristgerecht abgeschlossen werden. Unterstützt wurde die Umsetzungsvorbereitung durch eine Begleitgruppe mit Vertretungen sämtlicher relevanter Schul- und Gemeindeverbände. AG