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Regierungsrat Alex Hürzeler (SVP) tritt ab: «16 Jahre sind genug, und das ist gut so!»

Der Gesamtregierungsrat des Kantons Aargau hat heute Mittwochnachmittag an einer Medienkonferenz informiert, dass sich vier Regierungsräte am 20. Oktober 2024 der Wiederwahl stellen. Alex Hürzeler tritt Ende Jahr nicht mehr zur Wiederwahl an. «16 Jahre sind genug und das ist gut so», sagte Hürzeler. Er war seit 1. April 2009 Regierungsrat.   

Die vier Regierungsratsmitglieder Stephan Attiger, Vorsteher Departement Bau, Verkehr und Umwelt, Markus Dieth, Vorsteher Departement Finanzen und Ressourcen, Jean-Pierre Gallati, Vorsteher Departement Gesundheit und Soziales, und Dieter Egli, Vorsteher Departement Volkswirtschaft und Inneres, haben sich entschlossen, im Herbst 2024 erneut zu kandidieren. Sie stellen sich zur Wiederwahl. Die Regierungsratswahlen finden am 20. Oktober 2024 zusammen mit den Grossratswahlen statt.

Regierungsrat Alex Hürzeler verzichtet auf erneute Kandidatur

Der 58-jährige Alex Hürzeler wurde anfangs 2009 in den Regierungsrat gewählt. Er trat sein Amt am 1. April 2009 an und führt seither das Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS). Alex Hürzeler wird sich im Herbst 2024 nicht mehr zur Wiederwahl zu stellen und somit am 31. Dezember 2024 nach 16-jähriger Amtstätigkeit aus dem Regierungsrat ausscheiden. Er stand dem Regierungsrat in den Jahren 2013, 2018 und 2022 als Landammann vor.

«Im Herbst habe ich entschieden, nach 16 Jahren im Amt, nicht mehr zur Wiederwahl anzutreten», sagte Alex Hürzeler vor den Medien. «16 Jahre sind genug und das ist gut so!» Er wolle nun Platz machen für eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger. 

Er sei nicht amtsmüde, betonte Hürzeler, er machte aber auch klar, «dass man 365 Tage im Jahr und auch in der Nacht und den Ferien Regierungsrat ist». Er freue sich auf die kommenden rund 11 ½ Monate und konzentriere sich noch «voll und ganz» auf die Arbeit im Regierungsrat. 

Pläne für die Zukunft hat er noch keine konkreten. Zurück ins Treuhandgeschäft, wo er herkam, werde er aber nicht gehen, sagte Hürzeler. Er sei zu lange nicht mehr in dieser Branche tätig gewesen. «Ich werde aber nicht untätig bleiben, das kann ich sagen», so Hürzeler, «man kann nicht ständig vom Fachkräftemangel sprechen und sich dann mit 58 vorzeitig pensionieren lassen.»    

Unter der Führung von Alex Hürzeler wurde das Aargauer Bildungswesen in wichtigen Bereichen grundlegend erneuert. Zur Erfüllung der Vorgaben der Bundesverfassung wurde im Rahmen des Reformvorhabens «Stärkung Volksschule Aargau» unter anderem die Dauer der Schulstufen angepasst (sechs Jahre Primarschule / drei Jahre Oberstufe) und das Kindergartenobligatorium beschlossen. Die inhaltliche Harmonisierung erfolgte mit der Einführung des neuen Aargauer Lehrplans auf Basis des Lehrplans 21. Die neue Ressourcierung der Volksschule, welche den Schulen mehr Handlungsspielraum brachte, sowie die Einführung der neuen kommunalen Führungsstrukturen bildeten weitere bildungspolitische Meilensteine.

Im Bereich der Berufsbildung wurde die Finanzierung neu geregelt und ein neues Standortkonzept der Berufsfachschulen umgesetzt. Mit dem vom Grossen Rat verabschiedeten Planungsbericht zur räumlichen Entwicklung der Aargauer Mittelschulen wurden die Weichen für die Realisierung neuer Kantonsschulstandorte im Fricktal (Stein) sowie im Aargauer Mittelland (Lenzburg und Windisch) gestellt.

Während der Amtszeit von Alex Hürzeler wurde ausserdem der Campus in Brugg-Windisch für die Fachhochschule Nordwestschweiz realisiert. In seinen Zuständigkeitsbereich fallen auch die Sonderschulen und die Behindertenbetreuung. Anfangs 2018 wurde das revidierte Betreuungsgesetz in Kraft gesetzt. Es ermöglicht, neben stationären auch ambulante Leistungen zu unterstützen. Damit wird es erwachsenen Menschen mit Behinderungen erleichtert, ein selbstbestimmtes Leben ausserhalb von Einrichtungen zu führen.

Basierend auf dem 2009 revidierten Kulturgesetz wurde unter der politischen Führung von Alex Hürzeler die Kulturförderung weiterentwickelt. Mit den Kulturkonzepten 2017-2022 und 2023-2028 wurde das strategische Instrument dazu geschaffen. Die unter der Dachmarke «Museum Aargau» vereinten historischen Museen des Kantons Aargau erlebten während Alex Hürzelers Amtsperioden markante Entwicklungsschritte: Waren 2009 noch einzig Schloss Lenzburg und Schloss Hallwyl für das Publikum zugänglich, umfasst Museum Aargau heute mit vier Schlössern, dem Vindonissa Museum, dem Legionärspfad, zwei Klöstern, dem Sammlungszentrum Egliswil und der IndustriekulTOUR Aabach insgesamt zehn Standorte mit Vermittlungsangeboten.

Als aktiver Sportler und engagierter Sportsfreund setzte sich Alex Hürzeler seit seinem Amtsantritt auch stets für die Förderung des Aargauer Sports ein, sowohl in der Breite als auch in der Spitze. Mit der jährlichen Ehrung der besten Aargauer Sportlerinnen und Sportler im Rahmen der Sport-Gala hat er eine wichtige Plattform für den Aargauer Sport etabliert. In der aktuellen Amtsperiode hat er den Prozess zur Schaffung eines Aargauer Sportgesetzes initiiert, dessen Entwurf diesen Frühling zur Anhörung gelangen soll. AG/RAN

In dieser Zusammensetzung wird der Aargauer Regierungsrat noch bis Ende Jahr amten (von links): Staatsschreiberin Joana Filippi, Regierungsrat Stephan Attiger, Landstatthalter Dieter Egli, Landammann Dr. Markus Dieth, Regierungsrat Alex Hürzeler, Regierungsrat Jean-Pierre Gallati.
Bild: Foto Basler Aarau