
Sportanlage Telli vorläufig gerettet
Das Referendum des Komitees «Aarau auf Kurs» gegen den geplanten Baurechtsvertrag auf dem Areal der Sportanlage Telli ist laut einer Mitteilung vom 31. Juli 2025 auf gutem Weg. 302 beglaubigte Unterschriften wurden eingereicht – beinahe doppelt so viele wie nötig. Nun fehlt nur noch die formale Bestätigung durch den Stadtrat, dass das Referendum zustande gekommen ist.
Gegen überdimensionierte Schule
Im Zentrum der Kritik steht der Plan des Stadtrats, ein zentrales Oberstufenzentrum mit bis zu 1200 Schülerinnen und Schülern zu errichten. Eine solche «Mammut-Schule» sei weder führbar noch funktional, heisst es in der Mitteilung von «Aarau auf Kurs». Zudem widerspreche ein derartiger Grosscampus auch Empfehlungen zur Gewaltprävention.
Das Komitee fordert stattdessen überschaubare Schulstandorte. Der Standort Zelgli soll gestärkt und ausgebaut werden – inklusive der bestehenden Erweiterungsreserven südlich der Pestalozzistrasse. Ein Verkauf von städtischem Land an bester Lage wird strikt abgelehnt.
Sportinfrastruktur erhalten statt zentralisieren
Ein weiterer Kernpunkt des Referendums betrifft die Sportinfrastruktur. Die Leichtathletikanlage Telli soll erhalten bleiben. Angesichts der bereits stark beanspruchten und teilweise maroden Sportanlagen in Aarau sei es nicht zielführend, auf eine Zentralisierung im Schachen zu setzen, so das Komitee. Vielmehr müssten dezentrale Anlagen in den Quartieren gesichert und bei Bedarf erneuert oder erweitert werden.
Schulraumplanung überdenken
Das Komitee fordert eine realistische Schulraumplanung, die sich an den tatsächlichen Bedürfnissen orientiert. Bei rund 600 Oberstufenschülerinnen und -schülern mit Wohnsitz in Aarau sowie einer bestehenden Kapazität für rund 950 Lernende bestehe aktuell kein Bedarf für zusätzliche Bauten auf Stadtgebiet.
Stattdessen sollten bestehende Schulstandorte wie im Schachen überprüft und – wenn nötig – neu gebaut werden. Dabei müsse auf den Erhalt von Grünflächen wie der Sportanlage Telli oder dem Rasenplatz Zelgli geachtet werden. Die Bodenversiegelung durch zusätzliche Schulbauten widerspreche den Klimazielen der Stadt.
Nachbargemeinden in die Pflicht nehmen
Kritik übt das Komitee auch an den umliegenden Gemeinden Küttigen, Biberstein und Erlinsbach (AG/SO). Diese müssten ihre Schulraumprobleme mittel- bis langfristig selbst lösen. Mit über 400 Schülerinnen und Schülern sei ein eigener Oberstufenstandort problemlos realisierbar. «Volksschule ist Gemeindesache», heisst es in der Mitteilung. Wer Bauland für neue Wohnungen habe, müsse auch Raum für Schulhäuser schaffen. AAK/RAN