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Wie die Motte mit dem Licht

Merken auch Sie, dass Sie ganz eigene Einkaufsgewohnheiten haben, die sich von anderen unterscheiden? Gehören Sie zu den Einkaufslisten- Schreibenden oder kaufen Sie ganz nach Lust und Laune ein? Machen Sie gleich einen Einkauf für die ganze Woche, oder machen Sie das in mehreren kleinen Etappen? Steuern Sie gezielt die Regale an oder lassen Sie sich von den Gelüsten leiten?

Wie ich einkaufe: Vor dem Einkauf einen Blick in den Kühlschrank und in die Vorratsschränke. Die Einkaufsliste wird ergänzt. Dann kann es losgehen. Mit dem Einkaufswagen steuere ich gezielt die Produkte auf meiner Liste an. Den Weg durch den Laden schon in meinem Kopf, die «Poschti-Lischte» danach angepasst. Ganz, ganz selten nur landet auch etwas im Einkaufswagen, das nicht auch auf meiner Liste steht. Dann gehts zur Kasse – zur richtigen Kasse, bei der noch ein kurzer Schwatz mit der Kassiererin ansteht.

Wie mein Mann einkauft: Die Liste in der Hosentasche stürzt er sich auf alle Produkte mit neonfarbenen Aufklebern. «Reduziert» und «Rabatt», heissen seine Lieblingsnahrungsmittel. Ob wir sie nun brauchen oder nicht. Bereits beim Eingang hat er sich mit einem Selbstbedienungsgerät ausgestattet. Nicht nur Geld will er beim Einkaufen sparen, sondern auch Zeit. Auf dem Display des Geräts leuchtet bereits alles Rabatt-gelb und so gehts zum Self-Checkout. Aus unerklärlichen Gründen und obwohl so viel «gespart» wurde, ist der Einkauf dann trotzdem gleich teuer wie meiner jeweils.

Als er letzte Woche vom Einkaufen nach Hause kam, hiess es dann wieder einmal: «Schatz, ich hab dir Büffelmozzarella und Tzatziki gekauft.» Ich: «Wieso denn das?» Er: «Es war reduziert, das Ablaufdatum ist schon heute und ich kann es wegen der Lactose aber nicht essen. Deshalb sind die für dich.» «Danke, Schatz», sag ich etwas zögerlich.

Also sitze ich beim Abendessen draussen auf dem Balkon, esse etwas Brot mit Tzatziki und Büffelmozzarella. Über mir fliegt eine Motte immer wieder gegen die Fensterscheibe. Ganz bessesen von dem Gedanken, will sie unbedingt das Licht in der Wohnung erreichen. Ich denke an meinen Mann … dann an die leuchtenden Rabatt-Aufkleber … So eine Fensterscheibe wäre auchbei manchen Einkaufstouren sinnvoll.

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