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Ein dezenter Familientyp

Die Form eines Hochdachkombis ist nicht jedermanns Sache. Allein, sie hat einen wesentlichen Vorteil: Auf einer geringen Fahrzeuglänge ist sehr viel Raum praktisch nutzbar. Der voll elektrifizierte Peugeot e-Rifter bietet, wie die mit Sprit angetriebene Version, bis zu sieben Sitze und ist in zwei Längen – 4,40 und 4,75 – erhältlich. Aufgrund seines überdurchschnittlichen Platzangebotes und seiner Robustheit ist er für die aktive, moderne Familie wie gemacht. Die zweite Sitzreihe ist mit drei umklappbaren Einzelsitzen ausgestattet, die jeweils einen Kindersitz aufnehmen können. Zudem kann man den Beifahrersitz versenken, so dass lange Gegenstände easy eingeladen werden können. Wer sich für die Standardversion mit fünf Sitzplätzen entscheidet, bekommt ein Kofferraumvolumen von 571 bis 1.050 Liter. Entscheidet man sich für die Langversion, sind bei umgeklappten Sitzen bis zu 2700 Liter möglich. Enorm viel also. Die Anhängelast gebremst beträgt 750 Kilogramm. Das Heck besteht de facto nur aus der mächtigen Ladeklappe mit niedriger Ladekante, die wegen einer separat zu öffnenden Heckscheibe verdankenswerterweise nicht jedes Mal gestemmt werden muss. Zum eigentlichen Raumwunder wird der Rifter durch die Fülle von Ablagen, die in rekordverdächtiger Zahl im Fahrzeug – in der Mittelkonsole, im Dachhimmel, in den Türen, in der ersten und zweiten Reihe und im Kofferraum gibt. Die optischen Unterschiede zum Verbrenner liegen im Detail. Der e-Rifter ist mit einem Monogramm e-Rifter auf der Rückseite ausgestattet, zudem gibt es je nach Version 16-Zoll-Räder und die Ladeklappe zum Strom tanken ist auf dem linken hinteren Kotflügel angebracht.

In 30 Minuten auf 80 Prozent
Der Elektromotor bringt eine Leistung von 136 PS und ein Drehmoment von 260 Nm. Von 0 auf 100 km/h dauert es so rund 11 Sekunden. Egal ob Standard oder Langversion, die Kapazität der Batterie beträgt 50 kWh. Ein Bordladegerät, der 11-kW-On-Board-Charger, ist serienmässig mit dabei. So kann der e-Rifter an einer Haushaltssteckdose, einer Wallbox und an einem Schnelllader geladen werden. Wer an der Haushaltssteckdose lädt, muss mit gut 30 Stunden rechnen. Tankt man an einer 11-kW-Wallbox, dauert die Ladung noch knapp 5 Stunden und an einer 100-kW-Schnellladestation ist die Batterie in 30 Minuten zu 80% voll. Die Reichweite beträgt offiziell 282 Kilometer. Sagen wir: Gut 200 gehen immer. Aufgrund seiner arttypischen, nicht wirklich sehr aerodynamischen Form verbraucht der Hochdachkombi rund 20 kWh/100 km. Für eine optimale Energienutzung gibt es zwei Bremsmodi. Beim verstärkten Modus bremst das Auto von selbst, sobald der Fuss vom Gaspedal genommen wird. Hier hat man deshalb eine erhöhte Rekuperation der Batterie.

Drei sinnvolle Modi
Im Cockpit liefern zwei Kombiinstrumente alle Informationen, die für die Nutzung eines Vollstromers erforderlich sind. Zum Beispiel ist da eine Verbrauchsanzeige für Temperaturkomfort (Heizung, Klimaanlage) und einer Batterieladestandsanzeige. Das Kombiinstrument verfügt über mehrere Anzeigemodi, die man über einen Drehknopf am Lenkrad wählen kann. Optional ist das TomTom 3D-Echtzeitnavi, das Ladepunkte und Reichweite zu Ladestationen, basierend auf der verbleibenden Akkulaufzeit, angibt. Drückt man die Taste e-Toggle greift man auf die Steuerfunktionen des elektrischen Automatikgetriebes zu und zwischen den drei Fahrmodi Eco, Normal und Power wechseln. Eco (60 kW, 190 Nm) für eine optimierte Reichweite; Normal (80 kW, 210 Nm) für den alltäglichen Gebrauch inner- und ausserhalb der Stadt; Power (100 kW, 260 Nm) stellt die maximale Leistung bereit. Die Spreizung ist allein schon von der zur Verfügung gestellten Leistung her spürbar.

Hält sich gut
Das Auto liegt, trotz hohem Aufbau, gut auf der Strasse. Sicher nicht gemacht für Vollgaskurven, aber allemal ok. für den Hausgebrauch. Dafür sorgt u.a. auch die Batterien, die sich im Boden befinden und den Schwerpunkt tief halten. Der Federungskomfort ist voll ok. Eine dezent ansprechende, speziell kalibrierte Servolenkung, mit einem Wendekreisdurchmesser von 10,8 m, sorgt für Agilität. Und was kostet diese Pracht? Den elektrischen e-Rifter gibt es ab 38’990 Franken. Die top ausgestattete Version GT kostet rund 45’000 Franken. Der Testwagen kommt u.a. mit Multifunktionsdach, Speziallackierung Deep Blue, dem City Paket mit Einparkhilfe vorne, seitlichen Parksensoren, Totwinkelassistenz und Parkassistent, Online-Navigation auf 51’000 Franken. Dafür gibt es dann aber wirklich tuttiquanti on Board.


Peugeot e-Rifter

Leistung: 136 PS, 260 Newton Drehmoment, 0 bis 100 km/h in 11,2 Sekunden, Beschleunigung von 80 auf 120 km/h in 8,9 Sekunden
50-kWh-Batterie, Verbrauch ca. 20,3 kWh/100 km
Reichweite offiziell 282 Kilometer (Test ca. 220 km).
Masse: (L×B×H) 4403 ×2107 × 1921 mm
Kofferraum: bis 2693 Liter
Radstand: 2785 mm
Leergewicht: 1765 kg
zulässige Gesamtmasse: 2305 kg
Nutzlast 615 kg
Preis: ab 38’990 Franken
Topversion GT: ab 45’000 Franken