
Aline Seitz: Mit Vollgas durch den US-Kritérium-Sommer
Nach ihrer Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris, wo sie im Omnium den 12. Rang belegte und im Madison mit Partnerin Michelle Andres den 14. Platz erreichte, sucht die 28-jährige Aline Seitz neue Herausforderungen.
In einem Sommer ohne Olympiaqualifikationen und mit spät angesetzten Bahn-Weltmeisterschaften im Oktober nutzt sie die Gelegenheit, in die Welt der amerikanischen Kriteriumsrennen einzutauchen. Kriteriumsrennen sind kurze Rundstreckenrennen auf der Strasse, meist etwa eine Stunde lang auf einem rund einen Kilometer kurzen Kurs, die durch Innenstädte führen. Sie sind schnell, hart, taktisch – und vor allem eines: ein riesengrosses Spektakel mit grossem Publikumsmagnet.
«Ich liebe explosive Rennen – und genau das bieten Crits», sagt Seitz. «Sie sind ein ständiger Positionskampf, bei dem auch mal die Ellbogen zum Einsatz kommen.» Für sie sind die Crits das perfekte Trainingsfeld, um sich in engen Positionskämpfen zu verbessern, ein Bereich, der auch auf der Bahn entscheidend ist.
Der Auftakt ihrer US-Tour erfolgt mit der renommierten Amazon Armed Forces Cycling Classic in Washington D.C., gefolgt von der American Crit Cup Serie mit Stationen in Tulsa, Salt Lake City, Milwaukee, Boise, Chicago und St. Louis. Ein weiteres Highlight ist der Gastown Grand Prix in Vancouver, das grösste und prestigeträchtigste Crit Nordamerikas.
Für die ersten Wochen schliesst sich Seitz dem Team Butcherbox Cycling aus Boston an. «Wir testen die Zusammenarbeit und schauen, ob wir gemeinsam langfristig angreifen wollen», erklärt sie.
Was als sportliches Experiment beginnt, ist für Seitz weit mehr: Es ist eine neue Bühne und ein Lernfeld. «Ich bringe olympisches Niveau mit, aber auch Neugier, Kampfgeist und Lust auf Weiterentwicklung», sagt sie. «Dieses Abenteuer habe ich ganz bewusst für mich persönlich gewählt – aus Leidenschaft für den Sport und um über mich hinauszuwachsen.»
Mit ihrem Engagement in der US-Kriteriumsszene zeigt Aline Seitz einmal mehr ihre Vielseitigkeit und ihren unermüdlichen Willen, sich weiterzuentwickeln – stets mit dem Ziel, im Herbst noch stärker auf die Bahn zurückzukehren. PD/RAN