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Brassband mit Chorqualitäten

Der Musikverein Bottenwil unter der Leitung von Simon Galliker brillierte am Jahreskonzert mit gesanglichen und gespielten Tönen. Der Abend stand ganz im Zeichen von Schweizer Volksliedern und Traditionsmelodien.

Dass die Brass-Band-Musikerinnen und -musiker nicht nur den Umgang mit ihren Blasinstrumenten verstehen, bewiesen sie mit «Lueget vo Berg und Tal» aus der Feder von Ferdinand Huber. Gesangliche Unterstützung erhielten sie von Gabriela Muff. «Das Schweizer Abendlied weckt Gefühle und Erinnerungen, und zeigt die Verbundenheit mit dem Alpenland», so die Gastsängerin. Anhaltender Applaus liess Sängerinnen und Sänger auf die vorderste Bühnenkante zurückkehren, eine Wiederholung war unvermeidlich. Überhaupt stand das Jahreskonzert ganz im Zeichen Schweizer Volkslieder und Traditionsmelodien.

Dirigent Simon Galliker gelang es in kurzer Zeit ein anspruchsvolles Konzert auf die Beine zu stellen. Die Brass Band servierte musikalische Leckerbissen vom Anfang bis zum Ende. Der Marsch «Jubilaeus», 2013 komponiert von Markus Trachsel, eröffnete das Konzert, der traditionelle Köbi-Walzer beschloss es. Markus Trachsel schrieb bis jetzt acht Stücke, er hat in Bottenwil schon Proben geleitet und den Dirigenten vertreten. Eine Herausforderung stellte das Medley «Brass Pearls of Switzerland» dar, nicht die Stücke selbst, die Übergänge hatten es in sich. «All‘s was bruchsch uf de Welt» von Ernst Jakober, «Müeti, liebs Müeti» und auch «Heimweh» fehlten nicht im Konzertprogramm. «I ha Heimweh nach de Bärge, nachem Schoggi und em Wii, nach dä Wälder, nach dä Seeä u nach em Schnee» lautet eine Textpassage der bekannten Schweizer Mundart-Rockband Plüsch.

Heimweh bekamen die Konzertbesucher nicht, die meisten fühlten sich zuhause. Dafür sorgte schon Ursula Walti. Sie erzählte Unterhaltsames – also Witze, die man besser gehört als gelesen haben möchte, und vermittelte Informationen zu den Programmtiteln. Mit dem zitierten Text des legendären Hazy-Osterwald-Hits «Der Fahrstuhl nach oben ist besetzt, Sie müssen warten, Sie können zum Weg nach oben jetzt erst später starten, der richt’ge Fahrstuhl für Sie fährt unter Umständen nie» gab die Moderatorin Karrieretipps. Die musikalische Interpretation der Bottenwiler Brass Band entschädigte für gedämmte Hoffnungen. Die erste Zugabe entpuppte sich als Höhepunkt des Konzertabends. Gastsängerin Gabriela Muff und Fähndrich Bruno Bertschi erzeugten im stimmungsvollen Duett mit «Indianer» von Gölä Gänsehaut an den Tischreihen. Im Fähndrich-Marsch durfte Bertschi dann doch noch die Fahne schwingen.

Alt-Präsident Felix Binder ehrte Philipp Bachmann, Sarah und Emiel de Zwart für 25-jähriges Musizieren im Musikverein Bottenwil. Am kantonalen Musiktag werden sie wohl zum Musikveteranen erkoren. Alfred Weigel