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Elektrisch, nachhaltig und erst noch sexy

Michael Corte, Geschäftsführer des grössten Volvo-Händlers der Region, der Viatte-Straub AG Biberist, weiss: «Der C40 ist nicht das erste Elektroauto von Volvo, wie viele meinen. Es gab 2011 schon den C30.» So ist es. Es war damals eine Kleinstserie – quasi ein Feldversuch auf dem E-Terrain. Stupenderweise haben die Schweden die E-Fahne seinerzeit, trotz positiven Feedbacks, schnell wieder eingerollt. Dies, um sie jetzt mit Pauken und Trompeten, sprich dem C40 im Wappen, mit umso lauterem Getöse wieder zu hiessen. «Anstatt in ein schrumpfendes Geschäft mit Verbrennern zu investieren, investieren wir lieber in die Zukunft», sagt Hakan Samuelsson, bis Ende März CEO von Volvo. Sein Nachfolger, Jim Rowan, ist gekommen, um die elektrische und digitale Transformation konsequent durchzuziehen. So werden ab 2030 keine neuen Volvos mit Verbrenner mehr verkauft. Der C40, und sein SUV-Bruder XC40, soll in der Liga von Audi e-tron , Mustang Mach-e, Jaguar i-Pace, Tesla Model Y und X, Skoda Enyaq oder VW ID.5 ganz vorne in der Kundengunst mitmischen. Und der Skandinavier, eng verwandt mit seinem Konzernbruder Polestar 2, hat gute Karten.

Sexy aufgestellt
«Der C40 kommt bei bei den Kunden sehr gut an», sagt Michael Corte. «Vor allem die Allradversion mit den zwei E-Motoren.» Ein paar Leistungsdaten mögen die Sexyness des C40 untermauern: 440 km Reichweite, 408 PS, 4,7 s von 0 auf 100 km/h, 1800 kg Anhängelast, Laden von 10 auf 80% in 35 Min. – dazu happig Platz, massig Sicherheit und üppig Konnektivität (Wlan, USB, Bluetooth). Allein es ist klar – Reichweite und Ladezeiten sind im E-Auto immer abhängig von diversen Faktoren ab. Z. B. der Aussen- und aktuellen Batterietemperatur, der Ladevorrichtung, dem Zustand der Batterie, dem Fahrstil, benutzten Stromfressern (Klimaanlage z. B.) etc. Beim C40 ist die Batterie immer in 40 Minuten auf 80% geladen und 330 bis 340 km Reichweite (Test) sind bei einem Verbrauch von gut 22 kW/h und einer 78-kWh-Batterie immer möglich. Das ist prima für diese Gewichtsklasse. Praktisch: Ein Plugsurfing-Konto gehört zu jedem C40. Damit hat der Kunde Zugang zu einem der grössten Ladenetzwerke Europas – ohne eigenes, mühsames suchen im Internet.

Beifahrer dank Google
Ladestationen suchen z. B. geht im C40, wie vieles andere, einfacher als üblich. Dank des verbauten Infotainment-System auf Android-Basis kann man mit der Spracherkennungsstimme beinahe reden, wie mit einer Beifahrerin resp. einem Beifahrer. Einer virtuellen Person, die nur spricht, wenn sie gefragt wird. Via Google Assistant lassen sich per Stimm- und Sprachbefehl u. a. die Temperatur regeln, Navigationsziele festlegen, Musik und Podcasts abspielen oder Nachrichten senden. Auch einen Witz kann man sich erzählen lassen oder Infos über Personen, Städte und Sehenswürdigkeiten abfragen. Wetten, dass viele Kunden ihrem C40, weil so Vieles intuitiv läuft, rasch einen Namen geben? Volvi oder Stromi z. B. Ansonsten herrscht im Innern das Thema Nachhaltigkeit vor. Zu 25% wird recyceltes Material verwendet.

«Power on the Beton»
Punkto Kraftentfaltung braucht sich der Volvo C40 Recharge, vorab mit Twin Motor, vor niemandem zu verstecken. Der Newcomer hat einen Bums wie ein sichuanischer Hot-Pot aus Chili mit ein bisschen Fleisch. Seine an Vorder- und Hinterachse verbauten E-Motoren leisten in der Summe 408 PS. Das fette Drehmoment von 660 Nm liegt stante pede an und schiebt mächtig nach vorn. Ein schwerer Gasfuss zugunsten des Spassfaktors freilich geht – logo– auf Kosten der Reichweite. Dieses Wechselspiel gilt indes auch bei Verbrennern. Allein, die Fahreigenschaften sind cool. Nebst dem Jet-Schub aus den E-Düsen liegt der C40 auf seinen bis 20-Zöllern platt und satt auf der Strasse. Lenkbefehle werden akkurat befolgt, Traktion – kein Problem, Balance top und die Bremse vermag Gewicht mal Speed jederzeit zu bändigen: «Allt bra – vad mer vill du ha?», wie der alte Schwede sagt – oder zu Deutsch: «Alles super, was willst Du mehr?». Freilich, stimmiger als einen auf Hamilton, ist es im E-Auto einen auf Bremspedal-Verweigerer zu machen. Also zum Meister des One-Pedal-Modus zu werden, in dem Mann und Frau das Auto durch vorausschauendes Heben des Gasfusses nur mit Rekuperieren bremst. Das ist nicht nur funny, sondern geht erst noch voll zugunsten der Reichweite.

Noch ein Wort zur Nachhaltigkeit: Der C40 wird in Gent in Belgien produziert, in einem Werk, auf dessen Dach seit 2018 15’000 Solarpanels Strom produzieren. Sämtliche europäischen Volvo- Werke werden mit «klimaneutralem» Strom versorgt. Wie sagt Michael Corte von der Auto Viatte-Straub AG in Biberist: «Früher waren Volvos v. a. sicher und sehr zuverlässig. Das sind sie bis heute, inzwischen aber auch noch sehr schön und umweltfreundlich.» Thats it!