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Eniwa: Erfreuliches Geschäftsergebnis 2023 dank Dienstleistungsgeschäft und Sondereffekten

Eniwa erzielte im Jahr 2023 ein operatives Ergebnis von 19.2 Mio. Franken. Das gute Ergebnis ist auf das stark gewachsene und erfolgreiche Dienstleistungsgeschäft und auf Sondereffekte zurückzuführen. Das Energiegeschäft schloss aufgrund der Nichtweitergabe von Preiserhöhungen beim Gas und Regulierungsvorgaben deutlich unter den Erwartungen ab. Der Konzernumsatz konnte gegenüber dem Vorjahr um 4,5 % auf 205 Mio. Franken gesteigert werden. Das Umsatzwachstum ist auf die grosse Nachfrage im Dienstleistungssektor zurückzuführen, das 20 % zum erfreulichen Geschäftsjahr beitrug.

Der Umsatz stieg im Berichtsjahr aufgrund der Entwicklung im Dienstleistungsgeschäft auf über 205 Mio. Franken. Aufgrund des erneut milden Winters und der allgemein verstärkten Energiesparmassnahmen wurde wiederum weniger Energie als in den Vorjahren über die Verteilnetze von Eniwa geliefert: Beim Strom ging der Netzabsatz um 3 % zurück, beim Gas um 5 %. Hingegen konnte bei der Fernwärme dank des Zubaus von über 50 Fernwärmeanschlüssen trotz der milden Winterquartale eine leichte Steigerung des Energieabsatzes erzielt werden. Der Verwaltungsrat beantragt an der Generalversammlung am 23. Mai 2024 eine Dividende von 20 Franken  pro Aktie. Verluste im Segment Gas Im Gasgeschäft entschied Eniwa, trotz stark steigender Beschaffungskosten Anfang 2023, auf eine weitere Preiserhöhung für die Endkunden zu verzichten. Dies führte zusammen mit dem Abverkauf von Gasreserven zu einem erheblichen Verlust in diesem Segment. Dank fallender Beschaffungspreise werden sich die Gaspreise für die Endkunden weiter nach unten bewegen.

Rückgang bei der Energielieferung


Die drei Verteilnetze Strom (-3 %), Gas (-5 %) sowie Fernwärme-/Fernkälte (+1,8 %) von Eniwa lieferten insgesamt 900 Mio. Kilowattstunden (kWh) Energie. Dies stellt im Vergleich zum Vorjahr erneut einen leichten Rückgang dar. Gründe dafür sind das mildere Klima, die allgemeinen Energiesparmassnahmen sowie die zunehmende Photovoltaik-Eigenproduktion der Kundinnen und Kunden. Die Verbrauchszunahme durch Elektromobilität und Wärmepumpen wurde im 2023 durch den raschen Zubau der PV-Produktion mehr als kompensiert.

Höhere Stromproduktion dämpft Preiserhöhung

Die Stromproduktion des Wasserkraftwerks Aarau fiel dank grosser Niederschläge im vierten Quartal mit 96 GWh im Vergleich zum Vorjahr (87 GWh) um 10,5 % höher aus. Erneut profitierte die Kundschaft von der hohen Eigenproduktion aus dem Wasserkraftwerk Aarau mit langfristig nahezu konstanten Produktionskosten: In der Grundversorgung wirkte sich dies stabilisierend auf den Strompreis aus. Die Photovoltaik-Produktion der eigenen Anlagen betrug 5,4 GWh, das sind 2 GWh mehr als im Vorjahr. Die Photovoltaik-Rückspeisung im Versorgungsgebiet stieg um 19 % auf 10,5 GWh. Der Leistungszubau der PV-Anlagen im Versorgungsgebiet erhöhte sich von 28,5 MW auf 40,2 MW. Eniwa erwartet für 2024 eine deutliche Steigerung der PV-Stromrücklieferungen im Sommerhalbjahr bei fortschreitendem Rückgang der Absatzmengen im Stromnetz.

Hohe Investitionen in Versorgungsnetze

Eniwa investierte im Berichtsjahr insgesamt 44.5 Mio. Franken. Davon flossen 19.3 Mio. Franken in den Ausbau des Fernwärme-/Fernkältenetzes, 15 Mio. Franken in die Modernisierung und Erweiterung der Stromnetze inklusive des Umbaus auf Smart Meter, 1.0 Mio. Franken in Reparaturen, Ersatz und Umverlegungen von Gasleitungen, 2.8 Mio. Franken in die Erneuerung von Wasserleitungen und 3.3 Mio. Franken in den Bau des Glasfasernetzes.

Erfreuliches Wachstum bei Elektro- und digitalen Dienstleistungen

Das Dienstleistungsgeschäft wuchs im Jahr 2023 weiter und trug mit einem Umsatz von 42 Mio. Franken oder 20 % bedeutend zum Gesamtumsatz der Gruppe bei. Der Bereich Elektrodienstleistungen verzeichnete eine hohe Auslastung und einen starken Auftragseingang. Aufgrund der verbesserten Liefersituation konnten zahlreiche Projekte aus dem aktuellen Jahr und aus den Vorjahren abgeschlossen werden. Der Bereich digitale Dienstleistungen (EnerCom) verstärkte die Bereiche IT/Digitalisierung und baute dank gestiegener Nachfrage das Datacenter weiter aus. Mit vermehrt nachgefragten IT-Dienstleistungen wie Internet- und Cloudlösungen, redundante Speicherorte und Cybersicherheit erzielte Eniwa im Firmenkundensegment weitere Erträge ausserhalb der Energieversorgung. Auch bei den Dienstleistungen im Netzbereich konnte Eniwa zahlreiche Kundenaufträge realisieren und weiter wachsen.

Würdigung des Gesamtergebnisses

Eniwa blickt auf ein herausforderndes Jahr als Energiedienstleisterin zurück. Das Gesamtergebnis liegt bei rund 16.8 Mio. Franken. Dies ist insbesondere auf die Sondereffekte und das Dienstleistungsgeschäft und nicht auf die Erhöhung der Energiepreise für die Endkunden zurückzuführen. Die Sorge um die Versorgungssicherheit im Winter 2022/2023, deutlich gestiegene Energiepreise sowie der temperaturbedingte Rückgang der Energielieferungen prägten das Jahr. Der Umbau der Energieversorgung Richtung dezentrale Produktion mit Photovoltaik und Umweltwärme schreitet voran und reduziert die Netzabsatzmengen bei Strom und Gas. Hans-Kaspar Scherrer, CEO der Eniwa AG, fasst zusammen: «Das Jahresergebnis 2023 wurde geprägt von einer starken Zunahme im Dienstleistungsgeschäft und einmaligen Sondereffekten. Trotz Mengenrückgang im Energiegeschäft bei Strom und Gas sowie dem Verzicht auf die Erhöhung der Gaspreise für die Endverbraucher erzielte Eniwa insgesamt ein gutes Geschäftsergebnis.»


Ausblick

Mit der Normalisierung der Versorgungslage und den stabileren, tieferen Beschaffungskosten für die Energie erwartet Eniwa im nächsten Jahr sinkende Preise für die Kundinnen und Kunden. Dennoch besteht aufgrund der geopolitischen Lage weiterhin Unsicherheit im Markt, und das Umfeld im Energiesektor bleibt herausfordernd. Die Eniwa AG startet sowohl im Energie- als auch im Elektrodienstleistungsgeschäft und im Digitalbereich mit einer sehr guten Ausgangslage und erwartet im Jahr 2024 ein weiteres Wachstum.

Richtig positioniert für eine umweltfreundliche Energiezukunft

Eniwa arbeitet weiter an einer sicheren, wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Energiezukunft. «Wir sind richtig aufgestellt, um die vielen energiepolitischen Herausforderungen zu meistern», ist Eniwa CEO Hans-Kaspar Scherrer überzeugt. Die Eniwa AG setzt die klimapolitischen Aus- und Umbauziele des Bundes, des Kantons, der Stadt Aarau und der versorgten Gemeinden um. Damit wichtige Projekte realisiert werden können, ist die Beschleunigung der langwierigen Bewilligungsverfahren von grosser Wichtigkeit.

Hohe Investitionen in fünf Versorgungsnetze

Das neue Dotierkraftwerk in Schönenwerd liefert erneuerbaren Strom aus Wasserkraft für 1000 Haushalte, die Inbetriebnahme der Biogasanlage in der Telli (Green Power Aarau) rückt näher, und die Elektromobilität wird im Einzugsgebiet laufend ausgebaut. Zudem baut Eniwa ein Wärme- und Kältenetz und investiert in der Region Aarau in ein flächendeckendes Glasfasernetz und in digitale Angebote. Eniwa investiert als nachhaltige Energieversorgerin jährlich hohe Mittel in den Ausbau der lokalen Energieproduktion und in die Dekarbonisierung.

Kraftwerkserneuerung von strategischer Bedeutung

Die beiden Projekte «Neubau des Wasserkraftwerks» und «Neues Unterwerk» in Aarau sind für die Versorgungssicherheit der Region, den Ausbau der erneuerbaren Bandenergie und für die Erreichung der Energieziele der Stadt Aarau von strategischer Bedeutung. Zudem zeigten die vergangenen fünf Jahre deutlich, dass der von der Eniwa selbst produzierte Strom günstiger ist als die durchschnittlichen Beschaffungskosten am Markt. Beide behördlich bewilligten Projekte sind weiterhin durch private Einsprachen blockiert und werden um Jahre verzögert, was beträchtliche Mehrkosten für Eniwa und letztendlich für die Kundinnen und Kunden verursacht. Eniwa


Alle Informationen zum Jahresabschluss finden Sie unter www.eniwa.ch/gb