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Grossmeister und Promi in seinem Metier

«Inspiration bedeutet, die eigene Komfortzone zu verlassen und neue Erfahrungen in anderer Umgebung zu machen. Deshalb haben wir den Kia EV6 entwickelt – ein Auto mit einer elektrischen Reichweite bis 500 Km», sagt Gregory Guillaume, Vizepräsident Design bei Kia Europa. «Wir stellten uns zu Beginn die Frage, weshalb heutige CUV (Crossover Utility Vehicle) immer ein ähnliches Profil haben. Und ob es uns gelänge, einen Vollstromer zu kreieren, der echte Emotionen, vielleicht sogar Leidenschaft weckt», erklärt Guillaume. Das Ergebnis ist ein Mix verschiedener Charaktere. «Man soll das Gefühl haben, etwas Besonderes zu fahren.» Diese Ziel hat man auf jeden Fall erreicht. Der EV6 fällt auf – je nach Farbe mehr oder weniger – und fast immer positiv. 08/15 war gestern.

Praktischer Sportler
Während die Front fesch und rassenrein sportlich daherkommt, sorgt vor allem das Hinterteil für Extravaganz. Das LED-Leuchtband zieht sich von einem Kotflügel in den andern. «Die Aerodynamiker wollten einen Ducktail-Spoiler, die Designer nicht weil altmodisch. «Schliesslich kamen wir auf die Lösung mit den integrierten Rückleuchten. Daraus entstanden ist quasi das Markenzeichen des EV6», sagt Guillaume. Die kurzen Überhänge, die breiten Schultern, die niedrige Dachlinie – «wir wollten diese emotionalen Dinge, die an einen Sportwagen erinnern, ohne dass die Praktikabilität darunter leidet».

Platz gibt es überall ausreichend – trotz flacher Dachlinie. Mit seinem grosszügigen Innenraum bietet Ihnen der Kia EV6 Platz zum Freifühlen, während die Ausstattung aus veganem Leder und recyceltem PET-Material die nachhaltige Bauart des Asiaten unterstreicht. Das Gepäckraumvolumen von 490 Litern lässt sich durch Umklappen der Rücksitze auf bis zu rund 1300 Liter erweitern.

Das gewölbte Panoramadisplay mit zwei 12,3-Zoll-Bildschirmen versorgt die Insassen mit allen wichtigen Informationen. Mit 14 Lautsprechern sorgt das Meridian-Premium-Soundsystem für einen Surround-Sound im Stil der Wiener Staatsoper. Das neue Head-up-Display projiziert ein virtuelles Display auf die Windschutzscheibe. Die Navigationsanweisungen erscheinen auf der vor einem liegenden Strasse.

Fährt wie eine Eins
Fahrdynamisch gibt es gar nichts zu motzen. Otto Normalo wird sich im gängigen Tempobereich pudelwohl fühlen. Die Lenkung reagiert akkurat, die sich automatisch anpassende Dämpfung ist sportlich, wenn sie soll und komfortabel im Allgemeinen. Als weltweit erstes Modell verfügt der EV6 über eine Antriebsachse, die das Radlager in die Antriebswelle integriert, die die Kraft des Motors auf das Rad überträgt. Dies vermindert die Anfälligkeit für Defekte, reduziert die Anzahl verwendeter Teile (und damit die Wartungskosten) sowie das Gewicht. Zudem erhöht das die Achssteifigkeit und verbessert das Fahrgefühl.

Top an der Ladesäule
Auf der Ladestation ist der Kia EV6 mit seinem genetischen Brüderchen, dem Hyundai Ioniq 5, sowieso der King auf dem «Topf». Wenn da kein Porsche Taycan oder Audi eTron nebendran steht, hängt der Rest der globalen E-Flotte derzeit hinterher. Mit der 800-Volt-Betriebsspannung sind lange Ladezeiten passé. Um die Batterie von 10 auf 80% zu laden dauert es im Idealfall weniger als 18 Minuten. Keine 5 Minuten braucht es, den Strom für 100 km nachzutanken. Die beste Ladeleistung ergibt sich, wenn der Batterieblock rund 25 Grad Temperatur erreicht. Da ergibt sich zweifellos ein Unterschied zu eisiger Kälte und brutaler Hitze. Im Bereich von 140 bis 180 kW lädt der primus inter pares indes immer – und das ist schnell! 240 kw sind im Idealfall möglich. Hyundai setzt diese revolutionäre Technik, die sonst nur 100’000-Franken und teureren Autos vorbehalten ist, in der Mittelklasse ein: Im Ioniq 5, im Genesis GV60 und GV70 und eben auch im Kia EV6.Die volle, offizielle Reichweite beträgt bis zu 500 km, wobei Fahrstil, Tempo, Temperatur, Topografie und die Nutzung stromintensiver Geräte/ Anlagen hier immer mächtige Auswirkungen haben auf die tatsächliche Reichweite. Die Rest-Reichweite wird indes immer adaptiert. Mit gut 400 Kilometer kann man auf jeden Fall rechnen, das ist top – erst recht im Verhältnis zur Ladegeschwindigkeit. Der kombinierte Stromverbrauch des Allradantriebs liegt bei offiziell 17,2 kWh/100 km (Test 19,2 kWh). Über das bordeigene Navigationssystem wird man zur nächstgelegenen Ladestation geleitet, wenn das nötig wird. Die Zusammenarbeit Kias mit der Tochtergesellschaft Ionity bietet EV6-Kunden über KiaCharge Zugang zu reduzierten kWh-Preisen an über 400 High-Power-Ladestationen in 24 europäischen Ländern.

Sichere Stromspende
Der EV6 kann auch Strom spenden. Ja. Es gibt eine sogenannte Vehicle-to-load-Funktion, mit der man etwa ein anderes E-Fahrzeug, ein E-Bike z. B. – aufladen oder auch einen Fernseher, einen Elektrogrill oder ähnliches betreiben kann. Für Camper kann das sehr interessant sein. Um die externen Verbraucher mit dem EV6 zu verbinden, benötigt man einen kleinen Adapter, der vorn im Frunk (Kofferraum unter der Fronthaube) verstaut ist. Quasi als Kirsche auf dem Kuchen bietet der EV6 ein in dieser Klasse bislang unerreichtes Sicherheits- und Komfortniveau sowie eine Reihe fortschrittlicher Fahrerassistenzsysteme (ADAS). Der Totwinkelassistent ist ein zusätzliches Augenpaar, das den rechten und linken toten Winkel in das Sichtfeld des Fahrers rückt, indem er diese auf dem volldigitalen 12,3-Zoll-Display der Instrumenteneinheit des EV6 hochauflösend als Bild anzeigt. Im Sicherheitstest gibt es dafür fünf von fünf Sternen.