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Hegmatte wird geschützt – alternativer Depot- und Werkstattstandort der WSB wird evaluiert

Um die Nachfrage der Wynental- und Suhrentalbahn abzudecken, braucht die Aargau Verkehr AG (AVA) nicht nur mehr und längere Züge, sondern dafür auch Depot und Werkstatt. Anstelle des ursprünglich evaluierten Standorts Hegmatte in Schöftland wird eine andere Lösung gesucht.

Die Hegmatte-Schützer werden aufatmen. Ein langer Kampf scheint langsam zu Ende zu gehen. «Die Hegmatte soll in einer Teilrevision der allgemeinen Nutzungsplanung mit einer Landschaftsschutzzone überlagert werden», schreibt der Regierungsrat des Kantons Aargau in einer Mitteilung vom Donnerstag, 29. Februar. Diese Teilrevision liegt derzeit beim Kanton zur Vorprüfung und wird in Schöftland an einer der nächsten Gemeindeversammlungen behandelt. Als Depot- und Werkstattstandort fokussieren sich Kanton und AVA nun auf das Mühleareal. Zusätzlich wird geprüft, ob andere Standorte in Frage kämen, wenn Depot und Werkstatt aufgeteilt würden.

Die Bevölkerung im Aargau wächst und damit auch der Verkehr. Die zunehmende Nachfrage beim öffentlichen Verkehr im Suhren- und Wynental kann die Aargau Verkehr AG (AVA) langfristig nur mit dichterem Takt und mit längeren Zügen bewältigen. Dazu benötigt werden zusätzliche Züge und längere Kompositionen. Diese erfordern entsprechende grössere Kapazitäten bei den Werkstatt- und Depotanlagen. Aus betrieblichen Gründen liegen diese optimalerweise am Ende der Bahnlinie. Die AVA, die Gemeinde Schöftland und der Kanton befassen sich seit 2016 gemeinsam mit der Planung und der Standortfrage für eine kombinierte Werkstatt- und Depotanlage.

Widerstand gegen den geeignetsten Standort

Eine umfangreiche Evaluation und Interessensabwägung ergaben, dass die Hegmatte in Schöftland der geeignetste Ort ist. Der Standort Hegmatte stiess bei der Bevölkerung jedoch auf starke Opposition. Zudem äusserte die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) in einem Gutachten ebenfalls Vorbehalte. Deshalb steht nun das Mühleareal für eine kombinierte Depot- und Werkstattanlage im Fokus. Im Mühleareal, wo die AVA bereits heute eine Abstellanlage für Züge betreibt, ist eine kombinierte Depot- und Werkstattanlage jedoch nur in beschränktem Umfang möglich.

Trennung von Depot und Werkstatt unter Mehraufwand möglich

Ein kombinierter Werkstatt- und Depotstandort am Linienende ist aus betrieblicher und finanzieller Sicht die effizienteste und wirtschaftlichste Lösung. Dennoch wird nun zusätzlich ein dezentraler Ansatz, also Depot und Werkstatt an separaten Orten, unter Einbezug der früher verworfenen Standorte eingehend geprüft. Untersucht wird, ob und wo eine Werkstattanlage abseits der bestehenden Depots realisiert werden könnte. Die Ergebnisse werden aktuell ausgewertet. Der dezentrale Ansatz löst gegenüber einer kombinierten Anlage auf jeden Fall Mehrkosten aus und ist aus betriebstechnischer Sicht mit zusätzlichen Schwierigkeiten verbunden. Dafür würde mehr Spielraum für eine Zentrumsentwicklung im Mühleareal entstehen.

Teilrevision der allgemeinen Nutzungsplanung in Schöftland

Für das Gebiet Hegmatte hat der Gemeinderat von Schöftland eine Teilrevision der allgemeinen Nutzungsplanung erarbeitet. Sie sieht für die gesamte Hegmatte eine überlagerte Landschaftsschutzzone vor. Ziel der Landschaftsschutzzone ist es, das Gebiet von Hochbauten freizuhalten. Die Teilrevision der allgemeinen Nutzungsplanung Hegmatte liegt dem Kanton zur Vorprüfung vor. Diese wird demnächst abgeschlossen. Die Teilrevision der allgemeinen Nutzungsplanung wird den Stimmberechtigten an einer der nächsten Gemeindeversammlungen zum Beschluss vorgelegt. Damit wird dem Wunsch aus der Bevölkerung entsprochen, über die Zukunft der Hegmatte bestimmen zu können. AG