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Hunderte nahmen Abschied an der Gedenkfeier für Freddy Nock

Im thurgauischen Märstetten fand die bewegende, öffentliche Gedenkfeier für den Hochseilartisten und Extremsportler Freddy Nock statt. Mehrere hundert Trauernde waren gekommen, um im Zirkuszelt Abschied zu nehmen. Darunter auch Vertreter seiner Wohngemeinde Uerkheim.

Es regnete in Strömen, als Zirkusseelsorger Adrian Bolzern die vielen Trauergäste im eigens errichteten Zirkuszelt in Märstetten – dem Wohnort von Freddy Nocks Vater Alfredo (84) – zur Gedenkfeier begrüsste: «Eigentlich hatte ich gehofft, nie diesen Satz sagen zu müssen. Doch heute ist es soweit. Wir versammeln uns, um Freddy Nock Lebewohl zu sagen. Wir treffen uns, um ihn ein letztes Mal zu ehren.»

Freddy Nocks Eltern, seine fünf Kinder, Freunde, Wegbegleiter und Bewunderer – zusammen gegen 500 Personen – erwiesen ihm die letzte Ehre. Die Gedenkfeier begann mit dem Lied «I will miss you» von Rock-›n›-Roll-Legende Elvis Presley. Weitere Elvis-Songs folgten, so hatte es sich Freddy schon zu Lebzeiten gewünscht. Das gelbrote Zelt war mit zahlreichen Kerzen und weissen Blumen auf den Tischen geschmückt. Über der Bühne hing der Balancierstab von Freddys Vater, der bereits mit seinem fünfjährigen Sohn auf dem Seil stand. Daran hieng auch Freddys berühmtes rot-weisses Lederoutfit mit dem Schweizerkreuz. Darin hatte er viele seiner über 30 Weltrekorde aufgestellt.

Besonders berührend war die Rede von Kimberly Nock, seiner Tochter, die gemeinsam mit ihren Geschwistern ihre tiefe Dankbarkeit für ihren Vater zum Ausdruck brachte. «Du bist nun an einem Ort des Friedens und der Freude. Wir sind stolz auf dich und dein Lebenswerk», sagte sie. Weiter bedankte sie sich bei ihrem Vater dafür, dass er ihr vier so tolle Geschwister geschenkt habe, mit denen sie diese schwere Zeit durchstehen könne. Am Ende richtete sie einen Appell an alle Anwesenden: «Bitte sagt euren Liebsten jeden Tag, dass ihr sie gern habt.».

Bilder und Ausschnitte aus Fernsehbeiträgen von Freddy Nock wurden eingespielt, was die Stille im Zelt noch unterstrich und die Erinnerungen an den legendären Hochseilartisten lebendig werden liess. Alle lauschten ein letztes Mal der Stimme, die am 7. Februar für immer verstummte

Seelsorger Adrian Bolzern, der Freddy Nock nicht nur bei seinen letzten Weltrekorden begleitete, sondern auch ein guter Freund von ihm war sagte zum Abschluss: «Wir hoffen, dass es Freddy nun gut geht. Ich freue mich auf ein Wiedersehen im Himmel.» Nun hat auch der Regen aufgehört. RAN

Brennende Kerzen, kleine und grosse Blumengestecke und Bilder erinnern an der Gedenkfeier den grossen Hochseilkünstler Freddy Nock.
Bild: Markus Gabriel
Gegen 500 Trauernde nahmen an der öffentlichen Gedenkfeier für Freddy Nock in Märstetten TG teil. 
Bild: Markus Gabriel
Im Anschluss an die Gedenkfeier sassen die Leute im Zelt zusammen und wurden verpflegt. 
Bild: Markus Gabriel