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Reift hier ein kleiner Tom Lüthi heran?

Der junge Reitnauer Motorradfahrer Alessio Arnold (10) hat die norditalienischen Strassen-Meisterschaften gewonnen.

Zwei Jahre nach dem Gewinn des Schweizer-Meister-Titels im Super-Moto Kids 65 ccm hat sich Alessio Arnold in der norditalienischen Motorrad-Strassen-Meisterschaft zum Champion gekrönt. «Dieser Titel bedeutet mir sehr viel. Ich habe den ganzen Winter hart dafür gearbeitet», freut sich der 10-jährige Reitnauer über den verdienten Lohn. Nachdem er bereits im Training auf dem 160-ccm-Motorrad seine Runden drehte, wechselte Arnold auf diese Saison hin auch rennmässig von der 110-ccm-Klasse hin zum stärkeren Motor. «Der Titel war immer mein Ziel. Ich habe aber erst nach dem zweitletzten Rennen gespürt, dass es reichen könnte», gesteht er.

Strenges Programm
Für Vater Franz Arnold ist der jüngste Erfolg umso bemerkenswerter, weil Alessio noch vor zwei Jahren auf dem Super-Moto-Bike sass und jetzt scheinbar mühelos mit bis zu 140 Stundenkilometer über die Pisten rast. «Die meisten seiner Konkurrenten in der norditalienischen Strassen-Meisterschaft haben schon ihre Erfahrungen auf diesem Niveau gemacht», sagt er, «aber Alessio hat die technischen Anforderungen schnell umgesetzt und sich an die andere Fahrtechnik gewöhnt.»

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Mit bis zu 140 km/h unterwegs: Der erfolgreiche Reitnauer Nachwuchsrennfahrer Alessio Arnold (10).

Auch die zeitlich intensive Belastung, die seine Passion mit sich bringt, scheint der talentierte Nachwuchspilot mit links zu meistern. Zusätzlich zu den fünf Renn-Wochenenden, die an Orten zwischen Mailand und Venedig ausgetragen wurden, reiste Alessio Arnold gemeinsam mit seinem Vater seit letzten Januar jedes zweite Wochenende zu seinem Trainer Thomas Barreca. Der Italiener ist in Galliate, einige Kilometer westlich von Mailand, zuhause und Besitzer des TT4 Junior Teams, unter dessen Flagge sein Schweizer Schützling fährt. Selbst die Schule kommt nicht zu kurz – die Hausaufgaben erledigt er unterwegs. Franz Arnold ist sich bewusst, dass dieser Aufwand ohne Sponsoren nicht möglich wäre. «Wir fahren auf einem Niveau, das man nicht mehr Hobby nennen kann. Wir haben aber sehr nette Leute um uns, die uns unterstützen. Dafür sind wir dankbar», sagt er.

Fährt er bald international?
Noch ist die Saison nicht vorbei für Alessio Arnold. Am 16. und 17. Oktober findet in der Nähe von Pescara das nationale Finale statt, bei dem sich die besten fünf Fahrer aus dem Norden mit ihren «Pendants» aus der Zentrumsund Süd-Division messen. «Mein Ziel ist ein Platz auf dem Podest oder mindestens in den Top fünf», sagt Arnold, der auch 2022 für das TT4 Junior Team seine Rennen fährt. «Wahrscheinlich wechseln wir in die Mini GP World, eine Serie mit Rennen in Frankreich, Spanien, England und Asien», erklärt Franz Arnold. Der Sprung auf das internationale Parkett soll seinen Schützling dem mittelfristigen Ziel, dem Red Bull Rookies Cup, und letztlich dem Traum vom Motorrad-Profi einen Schritt näherbringen. «Mit Einsätzen beim Mini GP World könnte sich in dieser Hinsicht die eine oder andere Türe öffnen», hofft Franz Arnold.

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