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Silvan Hilfiker: «Heimat braucht Verantwortung, Sicherheit und Toleranz»

Safenwil und Walterswil feiern nicht nur räumlich nahe, sondern auch im Geist verbunden: Die gemeinsame 1.-August-Feier fand in diesem Jahr erneut auf dem Höchacker statt – der «Rütliwiese» der Safenwiler - mit herrlichem Blick auf beide Gemeinden. Musikalisch umrahmt von der Musikgesellschaft und dem Jodlerklub Safenwil-Walterswil, stand die diesjährige Feier ganz im Zeichen der Heimat.

Als Festredner sprach Silvan Hilfiker, Grossrat und Fraktionspräsident der FDP Aargau, sowie CEO der Hypothekarbank Lenzburg. In seiner pointierten Ansprache lud er die gegen 300 Gäste ein, sich selbst zu fragen, was Heimat für sie bedeute: ein Ort, ein Gefühl, ein Mensch? Für ihn persönlich sei Heimat dort, wo Freunde sind und wohin man gerne zurückkehrt – konkret: die Schweiz, der Aargau und für ihm das Freiamt.

Hilfiker strukturierte seine Rede um drei zentrale Begriffe, die für ihn eine lebenswerte Heimat ausmachen: Verantwortung, Sicherheit und Toleranz.

Der erfahrene Grossrat kritisierte eine zunehmende Überregulierung und forderte mehr Eigenverantwortung. «In der Schweiz ersetzen wir zu oft die persönliche Haltung durch Gesetze», sagte Hilfiker. Er nannte etwa das Littering-Gesetz, das ohne innere Überzeugung wirkungslos bleibe. Statt Vorschriften brauche es Menschen, die sich freiwillig und bewusst für Umwelt, Gesellschaft und Staat einsetzen.

Hilfiker bezeichnete die Schweiz als eines der sichersten Länder der Welt – ein Umstand, der keineswegs selbstverständlich sei. Er berichtete von Erlebnissen in Südafrika, wo Sicherheit ein tägliches Thema ist. In der Schweiz gelte es, die vorhandenen Strukturen zu pflegen, statt sie durch Bürokratie oder übertriebene Kleinigkeitskontrolle zu schwächen. Polizeimittel, so sein Appell, sollten auf echte Sicherheitsbedürfnisse konzentriert bleiben.

Besonders im multikulturell geprägten Kanton Aargau – mit über 735‘000 Einwohnern aus 165 Nationen – sei Toleranz ein tragender Wert. Hilfiker beklagte eine zunehmende Beschwerdekultur und rief dazu auf, wieder direkter und respektvoller miteinander zu sprechen. «Mehr Gespräch statt Anzeige», so seine klare Botschaft an die Anwesenden.

Mit einem Augenzwinkern verabschiedete er sich von den Gästen: «Bleiben Sie verantwortungsbewusst, kommen Sie sicher nach Hause – und seien Sie tolerant, wenn andere noch ein wenig weiterfeiern möchten.»

Gemeinsam sangen die Anwesenden – begleitet von der Musikgesellschaft und den Jodler – drei Strohen der Nationalhymne, bevor es ein vom STV Safenwil zubereitetes, feines Znacht gab. Noch vor dem Eindunkeln stiegen die ersten Feuerwerke in den Himmel. Und schon war die von Silvan Hilfiker angesprochene Toleranz ein erstes Mal gefordert … RAN

Der  Jodlerklub Safenwil-Walterswil sorgte für berührende, heimatliche Klänge. 
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Dank dem Einsatz des STV Safenwil mussten die gegen 300 Gäste weder Durst noch Hunger leiden. 
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Ihre Orte feierten gemeinsam: Walterswils Gemeindepräsidentin  Marie-Louise Wilhelm und Safenwils Gemeindeammann Daniel Zünd. 
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Die Musikgesellschaft Safenwil-Walterswil unter der Leitung von Markus Moser wusste zu begeistern. 
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Organisierte den Abend und begrüsste die Gäste: Safenwils Gemeinderätin Beatrice Tschanz. 
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