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Suhrental Alterszentrum: Karsten Bugmann zum neuen Verwaltungsratspräsidenten gewählt

Das Suhrental Alterszentrum in Schöftland hat einen neuen Verwaltungsratspräsidenten. Es ist Karsten Bugmann (54) aus Windisch. Er wurde am 14. Juni von den Vertretern der sieben Eigentümergemeinden in dieses Amt gewählt. Bugmann ersetzt Ralph Bürge, der Ende Januar seinen sofortigen Rücktritt einreichte. Bugmann ist Leiter Personalmanagement am Paul Scherrer Institut (PSI) in Villigen und präsidiert unter anderem Work Life Aargau. Er war Mitbegründer und Verwaltungsratspräsident der Spitex Region Brugg AG und arbeitete zuvor als Leiter Personal & Recht bei der Kantonsspital Baden AG und als Personalchef Schweiz der +GF+ Piping Systems.

Karsten Bugmann, Sie sind der neue Verwaltungsratspräsident des Suhrental Alterszentrums in Schöftland, was ist Ihre Motivation für dieses Amt?

Mein Engagement für die Gemeinschaft zieht sich wie ein roter Faden durch mein ganzes Leben hinweg. Schon in jungen Jahren durfte ich in Kommissionen, Behörden und später in Aufsichtsgremien mitarbeiten. Dies ist ein willkommener und befruchtender Ausgleich zu meiner Haupttätigkeit.

Sie kommen aus der Region Brugg/Windisch, welchen Bezug haben sie zur Region Suhrental und dem Thema Alterszentrum und Senioren?

Der Aargau ist der Kanton der Regionen, den es ohne Napoleon ja so nicht geben würde. Und tatsächlich bin ich im Wasserschloss und Zurzibiet – wie alle Bugmanns – verwurzelt. Mit dem Suhrental verbinden mich vor allem einzelne Personen, darunter eine über 30-jährige aktive Freundschaft nach Staffelbach und auch die Schreinerarbeiten in meiner Wohnung kommen von dort. Nicht zu vergessen die wunderschöne Landschaft, in der ich den einen oder anderen Militärischen Einsatz hatte.

Ich war bereits in früheren Jahren Verwaltungsrat in einem Alterszentrum, das eine ähnliche bauliche Aufgabenstellung zu bewältigen hatte. Als Gemeinderat war ich zudem Vorsitzender einer «Regionalen Kommission für Altersfragen» und habe die Spitex Region Brugg AG mitaufgebaut und während 10 Jahren als VR-Präsident geleitet.

Die Wertschätzung und Sorge für unsere betagten Mitmenschen ist eine absolut zentrale Aufgabe unserer Gesellschaft. Dabei kommt mir immer wieder die Präambel der Bundesverfassung in den Sinn: «… und dass die Stärke des Volkes sich misst am Wohl der Schwachen».

Sie haben mehrere Ämter in verschiedenen Organisationen und Vereinen inne. Sagen Sie uns, weshalb Sie der richtige Mann für die Führung des Suhrental Alterszentrums sind.

Dass ich hoffentlich der Richtige bin, haben andere entschieden aufgrund eines sehr sorgfältigen und professionellen Auswahlprozesses. Mein Lebenslauf umfasst sicher alle notwendigen Ausbildungen und Erfahrungen für diese Aufgabe. Entscheidend ist aber, dass ich als Person und meine Art der Führung zum Alterszentrum und allen dabei involvierten Personen passen. Es ist wie beim Team-Sport, die bestmögliche Synchronisation des Teams entscheidet über den Erfolg nicht der Einzelspieler.

In den letzten Jahren herrschte im und ums Alterszentrum viel Unruhe. Wie wollen Sie das Schiff in ruhigere Gewässer führen?

Diese traurige Tatsache hat man mir nicht verschwiegen. Man kann sich in so einer Situation weiter ineinander verbeissen, z’leidwerchen oder aber einen neuen Weg einschlagen. Wir brauchen eine begeisternde Vision der Zukunft, die stärker ist als die Querelen der Vergangenheit. Es geht um über 100 betagte Menschen, die liebevolle und professionelle Betreuung verdient haben und um über 100 Mitarbeitende, die einen vorbildlichen Arbeitgeber haben sollen. Hinzu kommen Lieferanten sowie Partner und in allen vorgenannten Kategorien deren Angehörige. In der Summe sind das locker über 1000 Menschen, die mit dem Alterszentrum verbunden sind – das sollte für alle Ansporn genug sein, viel Positives zu bewirken. Diese gemeinsame Vision umfasst einen Betreuungs-, Arbeits- und Begegnungsort sowohl in menschlicher als auch in baulicher Hinsicht.

Was sind Ihre ersten Amtshandlungen, die Sie nun tätigen werden?

Prioritär ist die Menschen rund um das Alterszentrum kennenlernen, das umfasst Bewohnende und Mitarbeitende aber auch Entscheidungsträger und Partner. Dann den Betrieb verstehen: was läuft gut, wo klemmt’s – wo müssen wir rasch handeln, wo haben wir Zeit. Es sind nicht nur spezifische Fragestellungen des STAZ die anspruchsvoll sind. Die ganze Gesundheitsversorgung und Altersbetreuung inkl. Finanzierung und Fachkräftemangel wären schon Herausforderung genug.

Ihr Vorgänger war nur kurze Zeit in diesem Amt. Wie lange haben sie vor, hier zu bleiben?

Die Erfahrung zeigt, dass es für die Bewältigung einer solchen Herausforderung rund sechs Jahre braucht. Für mich steht die gemeinsame Zielerreichung im Vordergrund, nicht die dafür notwendige Dauer – Einiges geht schnell, Anderes wie ein Neubau braucht Zeit. Sicher geht es nur miteinander und nicht gegeneinander. Das bedeutet zugunsten der Gemeinschaft Einzelinteressen zurückzustellen. Die Bremser entscheiden genauso über das Tempo wie die Anschieber.

Was sind Ihre kurz-, mittel- und langfristigen Ziele mit dem Suhrental Alterszentrum?

Kurzfristig geht es darum einen Überblick über die Lage zu gewinnen und die vom aktuellen VR bereits angestossenen Initiativen weiter voranzutreiben. Mittelfristig sind Projekte wie z.B. der Neubau umzusetzen. Das langfristige Ziel ist eine solide Basis in jeder Hinsicht: Dies umfasst die lebenswerte Umgebung für unsere Bewohnenden, einen Begegnungsort für die Bevölkerung und somit ein Alterszentrum auf das alle unglaublich stolz sind.

Und wie stehen sie zu einem möglichst schnellen Neubau des Alterszentrums?

Man kann beim Planen und Bauen in kurzer Zeit viel falsch machen. Hier ist nicht das Tempo entscheidend, sondern die Sorgfalt. Solche Gebäude haben eine lange Nutzungszeit von 60 bis 70 Jahren. Es hilft nicht, wenn sie am falschen Ort stehen, sich die Menschen nicht wohlfühlen, die Geschäftsabläufe ineffizient machen oder nicht wandlungsfähig sind. Dass der Handlungsbedarf jedoch gross ist, das wurde mir bereits geschildert. Das wiederum bedeutet diese Thematik professionell und verzugslos anzupacken. Ein schönes und funktionales Gebäude ist der sichtbarste Ausdruck einer gemeinsamen Vision.

Interview: Raphael Nadler

Persönlich:

Karsten Bugmann (54)
Wohnort: Windisch
Zivilstand/Kinder: in Partnerschaft, drei erwachsene Söhne
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch
Hobbys: Velofahren (v.a. auf dem Arbeitsweg, aber auch Mountainbike), natürlich Wintersport (Langlauf, Skifahren, Hochtouren) und im Sommer Böötlen, Segeln sowie Campen und Töff fahren
Erlernter Beruf: Lehrer, Jurist
Heutiger Beruf: Personalchef für 2500 Mitarbeitende inkl. Verantwortung für das Bildungszentrum des PSI mit 3000 Kursteilnehmenden, die Berufsbildung mit 100 Lernenden in 15 Berufen sowie die Kita mit 140 Kindern
Mandate: Präsidium bei Work Life Aargau (PPP mit über Firmen im Aargau) und das Präsidium der Pensionskasse des ETH-Bereichs (über 20’000 Versicherte) sowie das Vizepräsidium beim LERNWERK (Arbeitsintegration).

Der Verwaltungsrat ist wieder komplett (von links): Vizepräsident Roland Kläy, Anja Gestmann, Präsident Kasten Bugmann, Interims-Geschäftsleiter Othmar Füglister (nicht im VR), Marliese Loosli und Lorenz Uebelhart. Bild: RAN