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Wenn das Schulzimmer zum zweiten Zuhause wird

Nach gut einjähriger Bauzeit wurde am Samstag der neue Fünffachkindergarten mit integrierter Tagesstruktur auf Stock offiziell eingeweiht. Das 7,6 Millionen Franken teure Holzgebäude ist seit den Sommerferien in Betrieb und begeistert Kinder, Lehrpersonen und Gäste gleichermassen.

«Schau, Grosi, das ist mein Zimmer!», rief ein Kind stolz, noch bevor die offizielle Einweihung begann. Das Interesse am Neubau war gross, die Bewunderung ebenso. Gratulationen gab es sowohl für den Gemeinderat als auch für Architekten, Holzbauer und die Schulverantwortlichen.

Gemeindepräsident Tobias Leuthard betonte: «Mit diesem nachhaltigen Neubau wurde am Schulstandort Stock der erste sichtbare Schritt zur Weiterentwicklung der Schulanlage realisiert. Hier, wo früher Tartanbahn und Weitsprunganlage waren, steht nun ein Gebäude, das architektonisch, nachhaltig und pädagogisch neue Wege geht.»

Das zweigeschossige «Storchennest» wurde komplett aus Holz aus dem gemeindeeigenen Wald gebaut. Die Konstruktion bleibt innen wie aussen sichtbar und macht den Baustoff für Kinder sinnlich erfahrbar: Es riecht, fühlt und klingt anders – und schafft ein angenehmes Raumklima, das Konzentration und Wohlbefinden fördert. «Hier fehlt es an nichts», bestätigte eine Lehrperson, «ich fühle mich wie in meinem zweiten Zuhause.»

Architektur trifft Pädagogik

Besonders auffällig ist der überhohe Treppenturm mit integriertem Kletternetz, der beide Kindergartengeschosse dynamisch verbindet. Kinder können hier spielerisch Bewegung und Orientierung erfahren. Die Tagesstruktur ist direkt von den Gruppen erreichbar, Schulkinder treten über die Hauptfassade ein. Auch die sanierte Nussbaumhaus-Scheune wurde in das neue Gesamtkonzept integriert.

Gemeinderätin Regula Kuhn-Somm fasst zusammen: «In diesem Haus steckt Herz und Verstand. Holz aus dem eigenen Wald, kurze Wege – und ein Gebäude, das man nicht nur sieht, sondern auch riecht und fühlt.» Das Mobiliar stammt grösstenteils aus den bisherigen Beständen und wurde restauriert.

Feierliche Einweihung

Zur Eröffnung am Samstag umrahmte die Musikgesellschaft Küttigen-Biberstein das Fest. Es gab kurze Reden, Maroni, Kürbissuppe und Most ohne Alkohol. Schulleiterin Esther Balmer lobte die Zusammenarbeit aller Beteiligten: «So viele unserer Wünsche und Vorstellungen wurden umgesetzt.»

Mit der Fertigstellung des Kindergartens ist die Bauphase auf Stock noch nicht abgeschlossen: Auf der gegenüberliegenden Strassenseite entsteht derzeit der Neubau für Doppelturnhalle und Musikschule. Die Eröffnung ist für Herbst 2026 geplant. RAN

Sind überglücklich über den Neubau (von links) Schulleiterin Ester Balmer , Gemeindepräsident Tobias Leuthard und die zuständige Gemeinderätin Regula Kuhn-Somm.
Bild: RAN