
20 Jahre Galerie Dutoit: «it’s full house»
Der Ansturm auf die Vernissage der 67 Bilder und Plastiken in der Galerie Dutoit ist riesig. Freien Platz in der 500 Quadratmeter grossen Ausstellung gibt es wenig. Die Gäste sind begeistert. Die Künstler noch mehr. Die Vielfalt an unterschiedlichen Techniken und Motiven überrascht ebenso wie die Zusammensetzung der internationalen – von Männern dominierten Künstlergruppe.
«Wir sind noch da, uns geht es besser denn je zuvor», verbreitet der Galerist vor den dicht stehenden Besuchern an der Vernissage bei der Vorstellung der ausstellenden Künstler Zuversicht. Der alle Erwartungen übersteigende Besucherandrang gibt ihm Recht. Mit einem Augenzwinkern entschuldigt er sich, dass die Garderobe überlastet sei, dafür hätte es genügend Parkplätze rund um die Galerie an der Suhrenmattstrasse 2. Zweifelslos gehört die Galerie Dutoit zu jenen die Bilder verkauft. «Sogar sehr gern», ergänzt Galerist Dutoit fast ein wenig bescheiden.
Eine Vertiefung in die Werke einer willkürlichen Auswahl an Künstlern der Jubiläumsausstellung sei angebracht. Der Zürcher Christoph Eberle bezeichnet sich als Hyperrealist, inspiriert vom täglichen Leben, aber auch von Andy Warhol. Die in Paris lebende Schweizer Künstlerin Claudia Meyer beschäftigt sich mit Bäumen. «Retour aux Racine» – Zurück zu den Wurzeln – heisst ihre Devise. Statt mit Neonlicht wie zu früherer Schaffenszeit, erscheinen ihre abstrakten Gebilde auf Plexiglas mit LED-Beleuchtung. Der aus Neapel stammende und in Deutschland lebende Antonio Marra fühlt sich überall auf der Welt zuhause. «Ich lebe, wo schöne Frauen sind», gibt er offenherzig zu. Seine abstrakten, die ganze Farbpalette nutzenden, multi-perspektivischen Gemälde enthalten mehrere Bilder, abhängig von welcher Seíte man sie betrachtet. Auf seinen Reisen durch den afrikanischen Kontinent sind Martin Eberhard Menschen mit Ausstrahlungskraft begegnet, es lohnte sich diese abstrakt in Mischtechnik festzuhalten. Fotograf Helmut Newton stand bei Christoph R. Aerni Pate. Zweifellos provozieren seine Werke, dabei greift er nicht nur zu den Farbtöpfen, vor allem die Frauenakte in Schwarzweiss verfehlen ihre Wirkung nicht. Der von der Insel Jersey kommende Nicholas Romeril begeistert mit grossformatigen Ölbildern auf Leinwand mit Motiven aus Südafrika.
Vor 20 Jahren öffnete Dutoit-Rahmenkunst seine Türen. Die Galerie am jetzigen Standort wurde 2007 um ein Obergeschoss erweitert. Die Exponate der aktuellen Ausstellung sind bis 8. April zu sehen. Alfred Weigel
Der freischaffende Maler und Bildhauer Christoph R. Aerni provoziert mit seinen dem Fotografen Helmut Newton nachempfunden Frauenakten. Claudia Meyer besticht mit ihren Bäumen in Körperformen, Gravur auf Plexiglas mit LED-Beleuchtung. Christoph Eberle hat sich dem Hyperrealismus verschrieben, seine Bilder mit Öl auf Holz oder Leinwand stellte er schon in Italien und Frankreich aus. Die Werke von Antonio Marra sind strukturiert, von verschieden Seiten betrachtet, sieht das Auge des Betrachters ein anderes Bild. Vernissagebesucher lauschen dem Galeristen Thomas Dutoit bei der Vorstellung der Künstler. Mit Motiven aus Südafrika sticht Nicholas Romeril hervor. Der freischaffende Maler und Bildhauer Christoph R. Aerni provoziert mit seinen dem Fotografen Helmut Newton nachempfunden Frauenakten. Mit Motiven aus Südafrika sticht Nicholas Romeril hervor. Galerist Thomas Dutoit begrüsst laufend eintreffende Gäste. Die abstrakten Portraits des Schweizers Martin Eberhard lassen sich bereits durch das Galeriefenster bewundern. Das Galeristenteam Chantal, Thomas, Barbara und Pascal Dutoit (von links) vor der Galerie an der Suhrenmattstrasse in Unterentfelden. Bilder: Alfred Weigel