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Kölliker Verein hilft Flüchtlingen in Athen

Der Verein «Ray of Hope» sorgt seit drei Jahren dafür, dass unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Griechenland ein neues Leben aufbauen können. Im Juli findet dort ein Sommercamp statt, das der Verein für die Flüchtlingskinder organisiert.

Als Yvonne Zuberbühler sich im Winter 2020 als Helferin im Flüchtlingslager Moria um die Menschen dort kümmerte, wurde ihr erstmals bewusst, wie prekär die Lage war. «Besonders schlimm war die Situation für die unbegleiteten, minderjährigen Jugendlichen im Flüchtlingslager, da der grösste Teil keinen Schlafplatz erhielt. Sie schlichen verängstigt auf den Strassen umher und waren teilweise nicht älter als dreizehn», sagt Zuberbühler. Viele von ihnen hatten auch traumatische Erfahrungen auf ihrer Flucht gemacht.

Ihre Erlebnisse auf Lesbos brachten die 58-Jährige dazu, sich verstärkt für die Flüchtlingskinder einzusetzen. Gemeinsam mit Freunden gründete sie noch im selben Jahr den Verein «Ray of Hope» in Kölliken, der unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen – den sogenannten Umas – Unterstützung bietet. «Wir haben auch Geld gesammelt, um die kaputten Duschen im Flüchtlingscamp Moria zu sanieren», sagt Zuberbühler.

Doch bevor es zum Umbau kam, brannte das Flüchtlingscamp Moria ab – und seitdem sind die Helfer in Athen aktiv. Besonders häufig haben sie es bei ihrer Arbeit mit Flüchtlingskindern zu tun, die seit Jahren keine Schule mehr besuchen. Der Verein organisiert deshalb Sommercamps, in denen die jungen Menschen an Workshops teilnehmen und Englisch lernen können. «Für uns steht die Bildung im Fokus. Wir wollen ihre Freude am Lernen fördern, damit sie ihre Begabungen entdecken. Wir haben es mit tollen Jugendlichen zu tun, die etwas aus ihrem Leben machen möchten», sagt Yvonne Zuberbühler.

Der Verein bietet aber auch berufsspezifische Workshops an, unter anderem Koch-, Näh- oder Kletterkurse. Dies, um den Flüchtlingskindern neues Wissen zu vermitteln und ihnen den beruflichen Einstieg zu erleichtern. «In den Workshops geht es auch darum, dass die Kinder und Jugendlichen Erfolgserlebnisse haben», sagt die Tochter, Salome Zuberbühler. Der Verein plant auch dieses Jahr ein Sommercamp und sucht nach Berufstätigen, die bereit sind, für eine Woche nach Athen zu reisen und mit den Flüchtlingskindern Workshops durchzuführen. «Es wäre schön, wenn noch mehr Personen mitmachen würden. Wir könnten noch Pflegekräfte, Friseure oder Schreiner gebrauchen», sagt Yvonne Zuberbühler.

Der Verein unterstützt auch solche Flüchtlingskinder, die noch Verwandte in der Schweiz haben. In Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen suchen sie die Kinder in den griechischen Flüchtlingslagern auf und helfen den Verwandten in der Schweiz, die Familienzusammenführung zu beantragen. Eines dieser Kinder war auch Hussain, ein Flüchtling aus Afghanistan. «Hussain flüchtete vor einigen Jahren vor den Taliban und kam dann in die Schweiz. Wir erfuhren von ihm, dass auch seine zwei minderjährigen Brüder noch in Afghanistan waren. Nach langem Hin und Her konnten schliesslich alle mit ihrem Bruder vereint werden.»

Es sind genau solche Erfolgsgeschichten, die die beiden Frauen in ihrer täglichen Arbeit ermutigen. Doch damit die Geschichte von Hussain keine Ausnahme bleibt, ist der Verein auch auf Spenden angewiesen. Zu diesem Zweck organisierte der Verein am vergangenen Samstag eine Benefizveranstaltung in Aarau. Frrok Boqaj

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