Sie sind hier: Home > Aarau > Einwohnerrat rettet die Markthalle

Einwohnerrat rettet die Markthalle

Geht es der Markthalle an den Kragen oder gibt man ihr noch einmal eine Chance? Und wie würde diese Chance aussehen? Mit diesen Fragen hat sich heute Abend der Aarauer Einwohnerrat beschäftigt. Und er hat eine Entscheidung gefällt: Er hat sich deutlich für den Erhalt der Halle ausgesprochen.

Ein Aarau mit oder lieber ohne Markthalle. Der Einwohnerrat musste am Montag diesen Grundsatzentscheid treffen. Der Stadtrat hat sich zuvor in seiner Botschaft an den Einwohnerrat für den Rückbau der Markthalle ausgesprochen. Das Areal hätte stattdessen als offener, konsumfreier Begegnungsort neu gestaltet werden sollen. Dabei war die Rede von einem Wasserspiel, einem künstlichen Wasserlauf Zwischen den Toren sowie im Bereich des Färbergässlis sowie Begrünungen und Sitzgelegenheiten.


Die Finanz- und Geschäftsprüfungskommission (FGPK) sah jedoch eine andere Variante vor. Mit Markthalle plus Aufwertung des Aussenraums. Aber in einer abgespeckten Form. Das heisst, ohne Wasserspiel und Wasserlauf wie es die originale Variante vorgesehen hätte.


Pro Aarau schlug eine ganz ähnliche Variante vor. Sie ergänzten den Antrag aber mit der Prüfung zur Offenlegung und Sichtbarmachung des Stadtbachs.


Wieder anders sah es die SVP. Die SVP schlug vor, die Markthalle stehen zu lassen, sie dann aber auch in den Zustand vor dem Testbetrieb zu versetzen. Das heisst sämtliche Einbauten und Gestaltungselemente würden wieder entfernt werden. Die Halle bliebe leer, die Nutzung erfolge ausschliesslich nach einem Gesuch bei der Gewerbepolizei. Lediglich die notwendige Dachsanierung und ein neuer Fassadenanstrich hätte ihre bevorzugte Variante vorgesehen.

In der Schlussabstimmung standen sich dann der Antrag von Pro Aarau und der stadträtliche Antrag gegenüber. Mit 38 zu 11 Stimmen hat sich der Einwohnerrat dann deutlich für den Erhalt der Markthalle ausgesprochen.

Als nächster Planungsschritt ist ab 2026 eine vertiefte Machbarkeitsstudie und das Vorprojekt vorgesehen. Dafür genehmigte der Einwohnerrat den Verpflichtungskredit von 160 000 Franken für die Machbarkeitsstudie – eben ohne Wasserlauf und Wasserspiel – und das Vorprojekt für die Variante 3 «Kombination Markthallenbetrieb mit Aussenraum» sowie einen Zusatzkredit von 55 000 Franken zum Planungskredit «Sanierungsarbeiten insb. Flachdach und Hallenanstrich sowie Wahl der Optionen zur baulichen Anpassung der Halle». Und anstelle des Wasserlaufs wird die Offenlegung und Sichtbarmachung des Stadtbachs geprüft und angestrebt.

Sarah Moll