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«Die Schule gehört uns!»

Der Wettbewerb Funkenflug des Programms «Kultur macht Schule» der Fachstelle Kulturvermittlung, Kanton Aargau, zeichnete Projekte von Aargauer Schulen aus, die in Zusammenarbeit mit Kulturschaffenden und Kulturinstitutionen verwirklicht wurden. In feierlichem Rahmen wurden an der Preisfeier im Kurtheater Baden fünf Aargauer Schulen mit der Auszeichnung Funkenflug gewürdigt. Dazu gehört auch die Primarstufe Schule Muhen.

Anstelle des Klassenlagers, das abgesagt werden musste, haben die Schülerinnen und Schüler der Primarstufe Muhen ein Filmprojekt verwirklicht. Lustvoll haben sie sich auf den Gedanken eingelassen, wie der Schulalltag ohne Lehrpersonal aussehen könnte. Entstanden ist ein irrwitziger, fiktionalisierter Dokumentarfilm, in dem die Kinder ihre selbst erfundenen Fächer erklären und szenisch illustrieren. Der nüchterne Witz und die komödiantische Überhöhung zeigen eine deutliche stilistische Handschrift, die aber jederzeit den Schülerinnen und Schülern zuzuordnen bleibt. Selbst wildeste Fantasiefächer wie «Konstruktives Kauen» oder «Informatik und Gaming» münden nach kürzester Zeit in überraschend weise Erkenntnisse und zeigen neue Formen des Lernens auf.

Eigenständig haben die Schülerinnen und Schüler das Drehbuch erarbeitet, das danach mit professioneller Unterstützung umgesetzt wurde. Auch bei Regie und Schnitt waren die Kinder beteiligt. «Die Schule gehört uns!» zeigt auf, welche Talente sich entdecken lassen, wenn Schülerinnen und Schüler den Lead übernehmen. Die Projektleitung in Muhen hatte die Lehrperson Selina von Arx, sie wurde vom Kulturschaffenden Markus Steiner von crossfade.tv unterstützt.

«Die Schule gehört uns!» | Der Landanzeiger
Markus Steiner bei den Dreharbeiten zum Film «Die Schule gehört uns!», der Primarschule Muhen.
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Die Jugendlichen beim Zusammenstellen und Scheiden des Films.

Grossratspräsidentin Elisabeth Burgener würdigte das grosse Engagement aller Teilnehmenden und betonte an der Preisverleihung die Wichtigkeit kultureller Projekte an Schulen. Den jeweiligen Preisvergaben gingen die Ansprachen der fachkundigen Jurymitglieder voraus, die einen vertieften Einblick in die Entstehungsprozesse gewährten und so die besonderen Leistungen der Projektbeteiligten, die vielseitigen Herangehensweisen und den fruchtbaren Einbezug von Kulturschaffenden beleuchteten.

Rund 400 Personen, zusammengesetzt aus den Beteiligten der Gewinnerprojekte, den Kulturverantwortlichen an Aargauer Schulen sowie Gästen aus Politik und Kultur, kamen für die Preisverleihung zusammen. Die musikalischen Einlagen vom Singer-Songwriter Nick Mellow umrandeten die Feierlichkeiten im Saal vom Kurtheater Baden und sorgten für einen gelungenen Anlass.

Zwei weitere regionale Projekte wurden als erwähnenswerte Praxisbeispiele geehrt. Der an der Kölliker Musikschule angegliederte CelloStone Club ermöglichte es allen interessierten Kindern, die Lust an der kreativen Arbeit haben, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und zu schärfen. Und die Berufsschule Aarau nahm sich einem «Kunst am Bau»-Wettbewerb an, der hohe historische und politische Anforderungen stellte. Bemerkenswert ist der Einbezug zahlreicher Fachklassen. Die jeweiligen Kompetenzen konnten ausgespielt und gleichzeitig geschärft werden.

Das Preisgeld in der Höhe von 5000 Franken ermöglicht den Schulen Folgeprojekte durchzuführen und die Kulturfunken weiterfliegen zu lassen. Die Dokumentationen der prämierten Projekte sind unter www.funkenflieger.ch veröffentlicht.