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Aarau ist bisher glimpflich davongekommen

Die Ladengeschäfte sind geöffnet, die Aussenterrassen auch bei Regen gut besucht. Es kehrt wieder Leben in die Stadt ein. Wie aber geht es der Stadt nach über einem Jahr «Leben mit Corona»? Wie sieht der Stand der Dinge aus? Die Stadt Aarau lud zur Medienkonferenz ins Rathaus ein, bei der Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker eine Zwischenbilanz präsentierte.

Trotz Medienkonferenz ist es still im Rathaus. Die Schalter der Stadt sind zwar offen, aber nur das allernötigste Personal ist im Haus. Der Rest befindet sich im Homeoffice. Bald schon werden die Mitarbeitenden zweimal in der Woche getestet werden, denn die Stadtverwaltung hat sich für repetitive Corona-Tests angemeldet.

In den städtischen Alters- und Pflegeheimen sind bei den Bewohnern 90 Prozent geimpft. Erst 30 Prozent sind es bei den Angestellten, der Trend gehe aber nach oben, sagt Hanspeter Hilfiker. Bei der Stadtpolizei scheint man impfwilliger zu sein. Denn dort hat fast jeder mindestens die erste Impfdosis erhalten. Es gäbe nur Einzelne, die nicht wollen würden.

Hanspeter Hilfiker

Keine langen Leerstände
Vor der Medienkonferenz hat sich Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker noch mit Citymanagerin Romana Waller unterhalten. Aus dem Gespräch berichtet Hanspeter Hilfiker, dass bisher noch keine Konkurse bei den «Gwerblern» eingetreten sind, die direkt auf die Coronakrise zurückzuführen sind. Er stellt jedoch auch klar, dass man die Folgen von Corona erst zu einem späteren Zeitpunkt deutlich zu sehen bekommt. Hanspeter Hilfiker freut sich darüber, dass die Befürchtungen des Stadtrates, es könnte bei Ladenschliessungen lange Leerstände geben, nicht eingetreten sind. So zum Beispiel der frühere Herrenglobus, der bald zum Gesundheitszentrum wird oder das ehemalige Gossip, das ebenfalls bald wiederbelebt wird.

Die Stadt kommt den Gewerbetreibenden weiterhin mit dem Verzicht auf die Nutzungsgebühren für den öffentlichen Raum bis Oktober entgegen.

Bauprojekte vorangetrieben
Die «Lockdown-Zeit» hat die Stadt Aarau genutzt, um ihre eigenen Bauprojekte voranzutreiben. So zum Beispiel die Bauarbeiten an der Igelweid, die Lüftung beim Schützenhaus oder für den Bau eines neuen Foyers bei Saal 4 im KuK. Baufreudig bleiben die Aarauer auch im Privaten. Hanspeter Hilfiker sagt: «In den ersten vier Monaten 2021 hatten wir noch einmal mehr Baugesuche als in den gleichen Monaten 2020».

Littering und Lärm: Neue Hotspots melden
Und wenn man es Zuhause dann doch nicht mehr aushält, so sucht man sich Draussen und in der Natur Abwechslung. Dies führte im vergangenen Jahr zu mehr Lärmemmissionen und mehr Littering. In der Innenstadt werden nun die Kübel häufiger geleert und entlang der Aare wurden grössere Abfalleimer aufgestellt.

Es entstehen neue Hotspots wie aktuell im Spittelgarten. Sowohl Stadtpolizei als auch Werkhof sind auf die Problematik sensibilisiert. Anwohner*innen sollen sich bei der Stadt melden, wenn es Probleme gibt, so Hanspeter Hilfiker.

Hoffen auf zweites Halbjahr
Bis zu den Sommerferien sieht es in Sachen Veranstaltungen weiterhin trist aus. «Wir haben bereits relativ früh alle Veranstaltungen bis zu den Sommerferien abgesagt», sagt Hanspeter Hilfiker. «Deswegen ist es auch konsequent, eine Zusammenkunft von 6500 bis 8500 Leuten nicht zu erlauben. Vor allem, wenn beabsichtigt wird, die Massnahmen nicht unbedingt einzuhalten.» Die Rede ist von der Corona-Kundgebung mit Protestmarsch, die am 8. Mai hätte stattfinden sollen, die Stadt aber keine Bewilligung erteilt hat. Dass trotzdem Leute auftauchen, damit wird gerechnet. Man ist deshalb mit der Kantonspolizei in Kontakt.

Noch nicht abgesagt sind Anlässe wie die 1. August-Feier oder auch der Bachfischet. Hanspeter Hilfiker sagt: «Ich hoffe, dass sobald der Impfanteil grösser wird, auch der eine oder andere Anlass im zweiten Halbjahr stattfinden kann.»