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Das Holz ist in 206 Minuten nachgewachsen

Zwischen Suhr und Hunzenschwil entsteht die erste Wildtierbrücke aus Holz in der Schweiz. 850 m3 Holz, 22’000 Schrauben, 220’000 Nägel und 312 Metallschuhe wurden verbaut. Die Bogenkonstruktion aus Schweizer Holz ermöglicht den Wildtieren bald die sichere Überquerung der Autobahn. Der Landanzeiger war bei der Baustellenbesichtigung dabei.

Weil Verkehrswege die Lebensräume der wildlebenden Tiere durchtrennen, legte das Bundesamt für Umwelt Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung fest. Der Korridor «AG6» verbindet das Juragebiet mit dem Mittelland und führt zwischen Gränichen und Suhr über die Autobahn. Bald ermöglicht eine 50 Meter breite Bogenkonstruktion den Wildtieren die sichere Überquerung der Autobahn. Das Spezielle daran: Die Konstruktion ist erstmals aus Holz.

Dass dies etwas Spezielles ist, zeigt die Tatsache, dass rund 70 Personen aus der regionalen, kantonalen und nationalen Politik sowie der Bau- und Holzbranche der Einladung von Pro Holz Aargau und den Firmen Timbatec und Häring sowie dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) zur Baustellenbesichtigung Folge leisteten und sich die Holzkonstruktion des rund 13,9 Millionen Franken teuren Bauwerks näher anschauen wollten.

In den Kurzvorträgen vor und nach der Führung wurde deutlich, dass alle Beteiligten sehr stolz sind, dass dieses Bauwerk grösstenteils aus Holz realisiert wurde. «Wir hoffen, diese Holzbrücke ist erst der Anfang», sagt Daniel Wehrli (Küttigen), Präsident von Pro Holz Aargau. Er hofft, dass auch der geplante Wildtierübergang über die T5 aus Holz gefertigt wird.

«Das Holz, das hier für die Brücke über die A1 verbaut wurde, ist im Schweizer Wald in 3 Stunden und 26 Minuten wieder nachgewachsen», sagt Jürg Felber von der Firma Häring aus Eiken. 25 seiner Mitarbeiter montierten in nur 15 Nächten die 156 verleimten Bogenbinder unfallfrei, von denen einer 1,6 Tonnen wiegt und eine Spannweite von 17 Metern aufweist. Zurzeit läuft die Fertigstellung des weiteren Aufbaus und die Abdichtung. Später folgen noch die landschaftsplanerischen Massnahmen. Die Eröffnung der Brücke ist für den Frühling 2021 geplant.

Das Holz ist in 206 Minuten nachgewachsen | Der Landanzeiger
Bewunderten das Bauwerk (von links): Lorenzo Cascioni (Vize-Direktor ASTRA), Sylvia Flückiger
(Präsidentin Lignum Schweiz), Edith Saner, (Grossratspräsidentin), Daniel Wehrli (Präsident Pro
Holz Aargau), Simon Meier (Projektleiter Timbatec) und Urs Hüsser (Hüsser Leimbau AG)