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Das Ruftaxi fährt weiter

Am 2. Januar 2020 feierte das Wiliberger Ruftaxi Premiere. Nach dem ersten Betriebsjahr zieht der Gemeinderat ein Fazit und senkt die Preise.

«Das vergangene Jahr war Corona bedingt kein ideales für den Start des Ruftaxibetriebs», sagt der Wiliberger Gemeinderat Manfred Müller, in dessen Ressort das Ruftaxi angesiedelt ist. Mehr als 25 Fahrten hätte sich der Gemeinderat schon gewünscht.

Wie sich die Altersgruppen der Fahrgäste zusammensetzen, ist aus den Abrechnungen mit dem Taxiservice erbringenden Unternehmen, der Tschannen AG Zofingen, nicht ersichtlich – aus den vermerkten Namen jedoch erkennbar, dass sowohl jüngere als auch ältere Fahrgäste das Ruftaxi in Anspruch nahmen.

Zofingen stellte sich als das am häufigsten angepeilte Fahrtziel heraus, an zweiter Stelle rangierte Reiden, danach Bottenwil und Reitnau gleichauf. Rund die Hälfte der Fahrten lagen in den Nachtstunden, alles Einzelfahrten. Sammelfahrten wurden nicht gebucht.

Fahrt nach Zofingen wird 11 Franken günstiger
Aufgrund der relativ geringen Nachfrage wurde das Budget nicht ausgeschöpft. Der Zuschuss des Kantons ist nicht in Gefahr, das Pilotprojekt kann fortgesetzt werden. Der Kanton wünscht sich dabei, dass das Ruftaxi häufiger beansprucht würde, vor allem unter Tage, und weniger in den Nachtstunden. Welche Auswirkungen die Pandemie auf die Ruftaxinutzung bisher hatte, ist nicht belegbar. «Sammelfahrten und Einzelfahrten mehrerer Personen in einem Taxi wären aus Sicht von Corona auch keine gute Wahl gewesen», so Manfred Müllers Vermutung. Sammelfahrten werden 2021 gekippt, auch die Jugend- und Kindertarife entfallen. Eine weitere, in Absprache mit dem Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau beschlossene Änderung ist, dass Fahrgäste von und nach einem beliebigen Ort im Stadtgebiet Zofingen statt 35 nur noch 24 Franken zahlen. Fahrten von und in das Gemeindegebiet Reidens, Reitnaus und Bottenwils kosten neu 12 Franken.

Fahrten werden pro Fahrt berechnet und nicht mehr pro Gast
Allgemein werden Fahrten nicht mehr pro Fahrgast, sondern pro Fahrt verrechnet. Mit dem Anreiz Fahrgemeinschaften zu bilden, reduzieren sich die Kosten je beförderter Person erheblich. Absprachen für eine gemeinsame Taxifahrt dürfte in Corona-Zeiten mit immer restriktiver werdenden Beschränkungen schwerfallen, für Familienangehörige aber eine feine Sache sein, wenn man den eigenen Wagen zu Hause in der Garage stehen lassen und zu einem der definierten Fahrtziele gelangen möchte. Weiterfahrten sind zu normalen Taxitarifen zusätzlich möglich.

Dem Zufall überliess der Gemeinderat Wiliberg im Vorfeld der Reglementanpassung nichts. Die November-Umfrage mit nur wenigen von 75 versandten Rückmeldungen ist wenig repräsentativ, doch zeigt sie eine bemerkenswerte Tendenz auf. Acht von neun Rückläufern finden das Ruftaxi grundsätzlich gut, auch soll das Angebot weiterhin bestehen bleiben. Nur zwei Befragte kreuzten an, dass Covid-19 der Grund für die Nichtbenutzung war, Zweidrittel befanden dagegen, dass die Fahrt von und nach Zofingen zu teuer sei. Dies führte letztendlich zur Anpassung. Um das Ruftaxi weiter am Leben erhalten zu können, benötigt es vor allem den Willen der Wiliberger Bevölkerung, rege von dem nun noch attraktiver gestaltetem Ruftaxiangebot Gebrauch zu machen.