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Der neue Pfarrer sagt: «Der Beruf des Pfarrers war für mich schon immer ein Traumjob»

Christian Weininger ist seit Ende Februar in einem 45-Prozent-Pensum als Pfarrer in der reformierten Kirche Kölliken angestellt. Der dreifache Vater ist in München aufgewachsen und fühlt e sich schon früh «von Gott berufen».

Christian Weininger ist mit einer Mission nach Kölliken gekommen: «Ich will mit meinem Glauben möglichst viele Menschen erreichen», sagt er. Am liebsten predigt er im Hemd. Und statt den Talar zu tragen, streift er sich viel eher ein Jackett über. «Ich fühle mich bei der Predigt so viel wohler und habe das Gefühl, näher bei den Leuten zu sein.» Ende Februar hielt Weininger seine erste Predigt in der reformierten Kirche in Kölliken. Von den Kirchgängern habe er bisher nur positive Rückmeldungen erhalten.

Weininger wuchs in einem Münchner Vorort auf und fühlte sich schon früh zum christlichen Glauben hingezogen. «Der Beruf des Pfarrers war für mich schon immer ein Traumjob. Ich fühle mich von Gott berufen», sagt der 56-Jährige. Nach seinem Theologiestudium zog Weininger im Jahr 2005 mit seiner Familie nach Melchnau (BE) und arbeitete dort und in der nahen Umgebung als Pfarrer für verschiedene Freikirchen und Kirchgemeinden.

Die Musik ist sein grosses Hobby

In seiner Freizeit interessiert sich der dreifache Vater auch für ganz weltliche Dinge. Vor allem die Musik ist eine seiner grössten Leidenschaften. «In meiner Jugendzeit spielte ich als E-Gitarrist in der Rockband ‹Promise› – das war Anfang der 90er-Jahre. Zusammen mit einem Schlagzeuger, Keyboarder, Bassisten und einem zweiten E-Gitarristen spielten wir Lobpreislieder, aber auch harte Rockmusik», erinnert sich Weininger. Heute mag er es ein wenig leiser. Viel lieber greift er zu seiner Akustikgitarre – falls er überhaupt noch Zeit für sein Hobby findet.

Vielfältiges Angebot schaffen

Denn nebst den Predigten nehme auch die Arbeit für die Kirchenpflege und Seelsorge viel Zeit in Anspruch. «Ich bin schon ziemlich ausgelastet», sagt Weininger. Zudem ist er immer noch in Melchnau in einem 40-Prozent-Pensum angestellt. «Mir ist es auch wichtig, wenn ich ein Gespräch mit jemandem habe, dass ich mir die nötige Zeit nehme und für den Menschen präsent bin», sagt er.

Zurzeit konzentriert sich Weininger aber auf seinen neuen Job in Kölliken. Und hier möchte er noch einige Projekte umsetzen. Zum Beispiel Brunch-Gottesdienste und Familientage für Jung und Alt schweben ihm vor. «Noch ist aber nichts spruchreif», sagt er. Schon jetzt hält er aber Rise-up-Gottesdienste ab, in der Bands auftreten und Worship-Lieder gesungen werden. Damit will er vor allem diejenigen Menschen ansprechen, die mit klassischen Gottesdiensten weniger anfangen können. «Es mögen halt nicht alle Orgelmusik – das darf aber so sein.»
Schliesslich sollen verschiedene Gottesdienstformen ihren Platz haben und der Glaube soll für jedermann zugänglich sein. «Jeder sollte auch die Freiheit haben, die Beziehung zu Gott selbst zu gestalten. Ich kann die Menschen nur dazu ermutigen, sich auf den Glauben einzulassen», sagt Weininger.

Und wer weiss: Vielleicht wird er auch schon bald eine Art Rockmesse mit eigens komponierten Liedern halten. Weininger schliesst dies nicht aus und die nötige Erfahrung dazu bringt er als ehemaliges Rockband-Mitglied jedenfalls mit. Frrok Boqaj