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Die alte «Färbi» wird in Kürze abgerissen

Jetzt ist es definitiv: Die Liegenschaften auf dem alten Färbi-Areal in Safenwil werden dem Erdboden gleichgemacht. Eine mögliche Teilsanierung des Hauptgebäudes steht nicht mehr zur Diskussion. Wie es mit dem Gelände weitergeht, ist noch offen. Der Besitzer hat auch noch kein Projekt in der Schublade.

Die Bewilligung für einen Teilabriss der Häuser auf dem alten Färbi-Areal in Safenwil lag bereits im März 2018 vor. Passiert ist aber seither nichts. Jedenfalls optisch nicht. Hinter den Kulissen hingegen schon, wie Lars Egger, CEO der Espace Real Estate AG aus Solothurn gegenüber dem Landanzeiger sagt: «Es liefen viele Verhandlungen, auch mit dem Denkmalschutz, dem Kanton und der Gemeinde.» So planten die Besitzer der Liegenschaft anfänglich, den Haupttrakt zu sanieren und die restlichen Bauten abzureissen. Miet- und Loftwohnungen hätten dort entstehen sollen.

Als schützenwerte Objekte eingestuft
Die zwischen 1856 und 1910 erbauten Häuser wurden vor rund 15 Jahren von der kantonalen Denkmalpflege als schützenwerte Objekte eingestuft. «Das Färbi-Areal ist durch seine Grösse und Familiengeschichte kultur-, industrie- und wirtschaftshistorisch gesehen ein bedeutender und wichtiger Zeitzeuge», sagte Denkmalpfleger Reto Nussbaumer, vor zwei Jahren gegenüber dem «Zofinger Tagblatt.» Ein Unterschutzstellungsverfahren wurde aber nie eingeleitet, denn es gab weder vom Kanton, noch von den Besitzern einen Unterschutzstellungsantrag. «Wir haben lange mit den Gedanken gespielt, das Hauptgebäude zu sanieren», sagt Lars Egger. «Eine Aufwand- und Kostenanalyse hat aber gezeigt, dass sich eine Sanierung nicht lohnt.» Nachdem die Denkmalpflege einem Totalabriss ebenfalls nicht im Weg stand, wurde ein neues Gesuch für den Abriss gestellt.

Dieses liegt nun auf dem Tisch und soll in Kürze umgesetzt werden. «Die Vorbereitungen für den Rückbau laufen», sagt Lars Egger. «Die Arbeiten werden ausgeschrieben und wir hoffen, dass im März des nächsten Jahres die Bagger auffahren können.» Ein Überbauungsprojekt liegt zurzeit noch nicht vor. «Wir wollen den Wohnungsmarkt nicht zusätzlich strapazieren», umschreibt CEO Lars Egger den grossen Leerwohnungsbestand in der Region.

Mit dem Rückbau der Gebäude kommen die Verantwortlichen den Wünschen der Anwohner und der Gemeinde Safenwil entgegen. Ihnen waren die Lotterbauten, die schon seit einigen Jahren nicht mehr bewohnbar und abbruchreif sind, ein Dorn im Auge.

65 Angestellte verloren ihre Stelle
Ursprünglich gehörte die einstige Produktionshalle sowie das gesamte FärbiAreal der Textilfärbe-Firma Scholl-Then AG. Das Unternehmen stellte Textilfärbemaschinen her. Scholl-Then war 2003 aus einer Fusion der 1937 gegründeten Scholl Switzerland AG und der deutschen Then GmbH in SchwäbischHall hervorgegangen. Im Juni 2004 ging sie Konkurs. 65 Angestellte verloren ihre Stelle.

Kurze Zeit später kaufte die Espace Real Estate AG aus Solothurn das 53’000 Quadratmeter grosse Färbi-Areal mit den Gebäuden. Anfänglichen waren noch der «Fäbri Laden», der Bingo-Schuh-Discount und ein Buchantiquariat dort eingemietet, wo bald die Bagger auffahren.