Die Helfer sind bereit für Einsätze
«Und was machen wir jetzt?», eine Frage, die sich wohl so mancher gestellt hat, als die Schweiz den Lockdown bekannt gab. Auch im Büro a+o in Aarau hat man sich diese Frage gestellt. Schnell war klar, das Grafikbüro will helfen.
«Innerhalb eines halben Tages haben wir dann das hier aus dem Boden gestampft», sagt Andreas Ott und zeigt auf ein Plakat. Oben das Logo des Quartiervereins Gönhard, in welchem Andreas Ott selbst im Vorstand ist, in der Mitte die Frage: «Gehören Sie zur Risikogruppe?» und unten aufgelistet die Helfer, deren Telefonnummern und was sie anbieten. «Wir wollen damit im Quartier Leute zusammenbringen, die einander helfen», sagt er.
Mehr Helfer als Hilferufe
«Viele aus der Risikogruppe sind nicht in den Sozialen Medien, sehen die Angebote dort nicht. Deshalb haben wir uns mit Plakat und Flyern für etwas Analoges entschieden», erklärt Andreas Ott.
Aber auch der Marktplatz auf der Website des Quartiervereins wurde mit Corona-Nachbarschaftshilfe ergänzt. «Dort kann sowohl Hilfe angeboten werden, wie auch nach Hilfe gesucht werden», erklärt er. Momentan sind es vor allem Helfer, die sich über die Plattform melden. «Es braucht Überwindung, Hilfe anzunehmen», erklärt es sich Andreas Ott. «Vor allem, wenn man sich eigentlich noch fit und gesund fühlt.»
Schöne Rückmeldungen
Natürlich bietet auch Andreas Ott seine Hilfe an, aufgeboten wurde er bisher noch nicht. «Ich habe aber von anderen Helfern schon von wunderbaren Rückmeldungen gehört», sagt er, kramt sein Handy hervor und beginnt zu lesen: «So härzig! War gerade für Herrn Schmid einkaufen. Das Lachen und das Merci an der Tür – das Highlight des Tages.»
Froh um das Helfer-Angebot ist auch der Quartierladen. Sie weisen die Leute aus der Risikogruppe auf das Angebot hin und legen ihnen Nahe, dort Leute zu suchen, die für sie die Einkäufe -erledigen.
Etwas das bleibt
Unabhängig vom Gönhardquartier bietet auch Anouk Koch aus Aarau Rohr ihre Hilfe an. «Warum ich helfen will? Die Frage ist, warum sollte man nicht helfen», sagt sie lächelnd. Bereits vor Corona hat sie sich sehr engagiert, half, wo es Hilfe brauchte. Da war klar, dass sie sich auch während der Corona-Zeit einsetzen möchte.
Besorgungen aller Art, den Hund ausführen, Gartenarbeit erledigen – Anouk Koch ist bereit für alles, was gerade ansteht. «Aus der ganzen Sache erhoffe ich mir mehr Zusammenhalt. Ich finde es vor allem auch schön, mit älteren Menschen aus der Region Kontakt zu knüpfen und ich würde mir wünschen, dass diese Kontakte auch nachher bleiben.»