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Drei Kantone starten Agglomerationsprogramm AareLand

«Im funktionalen Raum AareLand hat die Zusammenarbeit von mehreren Akteuren Tradition», stellte Hanspeter Hilfiker, Präsident des Vereins AareLand und Aarauer Stadtpräsident, in seiner Begrüssungsrede fest. So sei bereits in den 1970er-Jahren die planerische Vision der Grossstadt Aarolfingen (Aarau-Olten-Zofingen) entstanden. Zwar habe man sich von dieser Vision dann wieder verabschiedet, so Hilfiker. Entwickelt habe sich daraus aber der Wille zu einer verstärkten, pragmatischen Zusammenarbeit. Es fanden regelmässige Treffen der drei Stadtund Regionspräsidenten von Aarau, Olten und Zofingen statt; später wurde die «Plattform Aargau-Solothurn» (PASO) von den Kantonen ins Leben gerufen und ein «Letter of Intent» unterzeichnet. Mit der Gründung des Vereins AareLand im Jahr 2012 wurde die Zusammenarbeit weiter intensiviert. «Wie erfolgreich sie ist, sehen wir an unserem Agglomerationsprogramm», so Hanspeter Hilfiker.

Auch die Solothurner Regierungsrätin Sandra Kolly bezeichnete das Agglomerationsprogramm AareLand als eine Erfolgsgeschichte: «Das Agglomerationsprogramm fördert die Abstimmung von Siedlung und Verkehr. Daraus resultieren Investitionssicherheit und Schub für viele wichtige Projekte.» Für die Realisierung von Grossprojekten sei das Agglomerationsprogramm ebenfalls wichtig, führte der Aargauer Regierungsrat Stephan Attiger aus. Umfangreiche Massnahmen wie zum Beispiel die Wiggertalstrasse oder die Oltnerstrasse in Aarburg wären ohne die Bundesgelder nicht umsetzbar gewesen.

Kanton Luzern unterschreibt erstmals Trägerschaftsvertrag
Dass nun ab der neuen, 5. Generation des Agglomerationsprogramms AareLand auch der Kanton Luzern zur Trägerschaft gehört, ist die konsequente Weiterentwicklung des AareLands als Raum ohne Grenzen. Mit Reiden/Wikon und Dagmersellen liegen zwei Luzerner Entwicklungsschwerpunkte im Einzugsgebiet des AareLands. «Die Abstimmung von Siedlung und Verkehr kann und darf nicht nur innerhalb von Kantonsgrenzen gestaltet werden», sagte der Luzerner Regierungsrat Fabian Peter. Die Unterzeichnung des Trägerschaftsvertrags sei daher eine Absichtserklärung für die Zusammenarbeit im funktionalen Raum AareLand.

Neue Gemeinden
In der 5. Generation der Agglomerationsprogramme werden die beitragsberechtigten Gemeinden erstmals auch anhand raumplanerischer Kriterien bestimmt. Abgestimmt auf die kantonalen Richtpläne und regionalen Entwicklungskonzepte wurde beim Bund beantragt, folgende sechs Gemeinden mit insgesamt rund 35’000 Einwoh- nenden in den beitragsberechtigten Perimeter des Agglomerationsprogramms AareLand aufzunehmen: Dagmersellen (LU), Kölliken (AG), Oensingen (SO), Reiden (LU), Safenwil (AG), Walterswil (SO). Das Bundesamt für Raumentwicklung hat diesen Antrag positiv beurteilt, so dass im Agglomerationsprogramm AareLand neu 49 Gemeinden von den Bundesmitteln profitieren können.

Das Agglomerationsprogramm AareLand
Um die Verkehrssituation in Agglomerationen und Städten zu verbessern und die Verkehrs- und Siedlungsentwicklung gut aufeinander abzustimmen, beteiligt sich der Bund seit knapp 15 Jahren an den Agglomerationsprogrammen von Kantonen, Städten und Gemeinden. Neue Verkehrsinfrastrukturen, die die Ziele des Bundes erfüllen, werden im 4-Jahres-Rhythmus durch den Bund zu 30 bis 50 Prozent mitfinanziert. Im Agglomerationsprogramm AareLand wird der funktionale Raum AareLand als «Raum ohne Grenzen» betrachtet und bearbeitet. So wird sichergestellt, dass eine gesamtheitliche Abstimmung der Mobilität mit der Siedlungsentwicklung erfolgt. Die Federführung für die Erarbeitung des Agglomerationsprogramms AareLand liegt bei den Kantonen Aargau, Solothurn und neu dem Kanton Luzern. Sie arbeiten eng mit dem Verein AareLand, den Regionen und Gemeinden zusammen. Die Bundesbeiträge, die den Kantonen und Gemeinden zur Umsetzung der Massnahmen der ersten drei Generationen Agglomerationsprogramm AareLand zur Verfügung stehen, sind wesentlich und belaufen sich auf weit über 100 Millionen Franken.