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Fast wie im Krimi

Es ist ein sommerlich warmer Samstagnachmittag. Die Vögel pfeifen, ansonsten ist es ruhig. Ich sitze in einem Garten auf einem Stuhl im Schatten eines Baumes. Ich bin allein hier.
Mein Blick streift bewundernd die Fassade eines modernen Hauses und geht langsam durch den Garten. Man sieht diesem Garten an, dass er liebevoll gehegt und gepflegt wird. Überall blüht es prächtig, Bienen und andere Insekten summen. Anerkennend nicke ich. Ein toller Garten! Es muss herrlich sein, hier zu leben, denke ich.
Es ist nicht mein Garten und auch nicht mein Haus. Mein Job ist erledigt. Es ist alles viel besser gelaufen als gedacht. Dieser Auftrag war schon fast lachhaft einfach. Viel schneller als geplant war ich fertig. Die Haus- und Gartenbesitzer sind nicht da. Das wusste ich. Und ich bin sicher, dass sie in der nächsten Stunde nicht heimkommen. Also gehe ich nochmal ins Haus, steuere zielstrebig zum Kühlschrank und hole mir ein kühles Getränk. Wieder im Garten gelingt es mir, richtig zu entspannen und mich vom Auftrag zu erholen. Von den Nachbarn ist nach wie vor nichts zu sehen.
Etwa vor einer Stunde bin ich hier angekommen. Ob ich dabei beobachtet wurde, ist schwer zu sagen. Ich war sehr vorsichtig. Denn ich weiss, dass es hier auf dem Land eigentlich nicht unbemerkt bleibt, wenn ein Fremder zu einem Haus fährt, das ihm nicht gehört. Was, wenn mich doch jemand gesehen hat? Meine Entspanntheit weicht schlagartig. Verunsichert richte ich mich auf meinem Stuhl ein Stück weit auf und blicke mich nach allen Seiten um.
Falls ich tatsächlich gesehen wurde, dann denkt jetzt vielleicht jemand aus der Nachbarschaft, ich sei ein Einbrecher! Schliesslich bin ich einfach so reinmarschiert in das prächtige Haus. Vielleicht wurde längst die Polizei informiert und es ist deshalb so verdächtig ruhig hier? Hinter mir höre ich ein leichtes Knacken. Was war das? In meiner nun galoppierenden Fantasie stammt dieses Knacken von einem Einsatzkommando in Vollmontur, das unbemerkt das Haus umstellt hat.
In Panik blicke ich vorsichtig in die Richtung des Knackens. Aber hinter mir ist niemand. Keine Polizei. Weiterhin ist alles ruhig. Nur beim Nachbarhaus kommt etwas in Bewegung. Die Bewohner sind offenbar nach Hause gekommen und nehmen plaudernd in ihrer Gartenlounge Platz. Sie winken mir zu, denn sie kennen den Mann, der hier jeweils den Rasen mäht, wenn die Besitzer in den Ferien sind.

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