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Finanzen 2023: Zuerst erfreut, nun ernüchtert

Über den Uerkner Steuerabschluss zeigte sich der Gemeinderat im Februar erfreut. Nun schliesst die Rechnung 2023 mit einem Minus von 146’114 Franken ab – und eine Steuererhöhung wird Thema.

Die Uerkner Rechnung 2023 schliesst mit einem Minus ab. Das Budget hat mit einen Minus von 49’400 Franken gerechnet, geworden sind es aber 146’114 Franken. Grund dafür sind gemäss offizieller Mitteilung der Gemeinde «nicht beeinflussbare Positionen». In erster Linie waren das Pflegefinanzierungskosten, die markant – konkret um 88’573 Franken – höher ausfielen als budgetiert. Ausserdem sind die Kosten der Sonderschule um 16’457 Franken gestiegen. Auch die Schulgelder für Berufsschulen fielen höher aus, konkret 62’653 Franken. Weiter trugen die erhöhten Darlehenszinsen (36’296 Franken mehr als im Vorjahr) sowie ein im Vorjahresvergleich um 37’000 Franken niedrigerer Finanzausgleich zum Minus bei.

Im Vergleich zum Vorjahr, das mit einem Plus von 78’067 Franken abschloss, konnte Uerkheim 2023 auch keine speziellen Buchgewinne oder Ähnliches erzielen. Die Budgetvorgabe im Bereich der ordentlichen Einkommens- und Vermögenssteuereinnahmen wurde mit dem Steuerabschluss 2023 jedoch um 10’962 Franken übertroffen, er fiel um 45’909 Franken besser aus als 2022.

Im Bereich der beeinflussbaren Kosten haben nur die Erweiterung des Urnen-Gemeinschaftsgrabes auf dem Friedhof in Höhe von 16’398 Franken und eine Kostenbeteiligung an einem öffentlichen Fussweg von 32’501 Franken zu Mehrauslagen geführt. Ansonsten wurde das Budget in diesem Bereich eingehalten.

Spezialfinanzierungen durchzogen

Im Bereich der Spezialfinanzierungen schliesst die Abfallwirtschaft mit einem Minus von rund 3600 Franken ab. Für diesen Bereich wurden schon nach dem Rechnungsabschluss 2022 Sparmassnahmen getroffen. Die Gemeinde rechnet darum ab dem Jahr 2024 für die Abfallwirtschaft mit einem ausgeglichenen Ergebnis. Sollte dies nicht der Fall sein, steht eine Gebührenerhöhung zur Diskussion.

Das Wasserwerk verzeichnet ein Plus von 3357 Franken. Grund dafür ist, dass 2023 einmalig die Wasserverbrauchsgebühren von 13 Monaten verrechnet wurden. Die Abwasserbeseitigung verzeichnet wie in den Vorjahren ebenfalls einen Ertragsüberschuss von 65’316 Franken. Die Gemeinde rechnet aber für diesen Bereich künftig mit höheren Ausgaben aufgrund der Generellen Entwässerungsplanung. Dies ist im Budget 2024 bereits berücksichtigt und wird in die Finanzplanung aufgenommen.

Der Gemeinderat von Uerkheim ist vom vorliegenden Rechnungsabschluss ernüchtert. Die teilweise sehr schnell und markant ansteigenden, aber nicht beeinflussbaren Auslagen würden schwer wiegen, heisst es in der Mitteilung der Gemeinde. Die Befürchtung, dass das Rechnungsjahr 2023 finanziell herausfordernd werde, habe sich bewahrheitet.

Die Erkenntnisse aus dem Rechnungsjahr 2023 sollen ins Budget 2025 einfliessen. Deshalb passt der Gemeinderat die Finanzplanung an und wird Planrechnungen für die Folgejahre erstellen. Ausserdem wird er sich frühzeitig mit der Finanzkommission zusammensetzen. Weiter heisst es in der Mitteilung der Gemeinde, dass der Gemeinderat aufgrund der vorliegenden Abschlusszahlen über eine moderate Anpassung des Steuerfusses diskutieren müsse. Im Übrigen verfolge er weiterhin den Leitsatz, «das Wünschbare vom Notwendigen trennen». Ama