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Gemeinderat verzichtet auf modularen Schulraum

Dem Gemeinderat Kölliken rennt die Zeit davon. Deshalb verzichtet er nun auf das 3,7 Millionen Franken teure Schulprovisorium. Die Platznot der Schule bleibt trotzdem bestehen.

Überraschende Kehrtwende in Kölliken. Noch bevor die Stimmberechtigten in der Referendumsabstimmung am 7. März über den «Modularen Schulraum » entscheiden konnten, hat der Gemeinderat die Notbremse gezogen. «Wir verzichten darauf, das Schulraumprovisorium für 3,7 Millionen Franken anzuschaffen», bestätigt Gemeindeammann Mario Schegner Recherchen der «Aargauer Zeitung». «Die Zeit drängt, denn wir müssen Ende Sommerferien weiteren Schulraum bereitstellen. »

Ein Provisorium muss her
Der Gemeinderat mietet nun ein günstiges Provisorium, um zum Schulanfang 2021/22 allen Schülern genügend Platz bieten zu können. «Wir als Gemeinde sind verpflichtet der Schule genügend Schulraum zur Verfügung zu stellen», sagt Mario Schegner. Eigentlich wollte der Gemeinderat – wie beim Bau angedacht – das Schulhaus Farbweg aufstocken. Weil Schule und Schulpflege nun aber bereits für den Schulanfang 2021/22 neuen Schulraum benötigen, wurde das Projekt «Aufstockung» abgebrochen. Und weil das Projekt «Modularer Schulraum», wegen des Referendums nun erst auf Beginn des Schuljahrs 2022/23 fertig geworden wäre, ist nun auch diese Variante aus dem Rennen.
Weil in den nächsten rund drei bis vier Jahren sechs neue Klassenzimmer, ein Kindergarten und Nebenräume benötigt werden, ist ein Erweiterungsbau unumgänglich. Für die Projektierung des Anbaus hatte die Gmeind im Sommer 2019 einen Kredit von 392’000 Franken gesprochen. Dass Kölliken bereits für kommendes Schuljahr mehr Platz brauche, sei nicht geplant gewesen, sagt Bildungs-Gemeinderat Andreas Von Gunten gegenüber der AZ.

Anbau soll realisiert werden
Nun müssen Pavillons aufgestellt werden, um schnell den nötigen Schulraum bereitstellen zu können. Parallel laufen neue Projektplanungen für den Anbau. «Die Pavillons bleiben nur solange stehen, bis der Erweiterungsbau, wie er ursprünglich geplant gewesen war, vollendet ist», sagt Mario Schegner. «Wir rechnen etwa mit mindestens zwei Jahren.» Voraussetzung ist aber, dass die Kölliker Stimmberechtigten dem Bauvorhaben zuerst grünes Licht geben. Darüber abstimmen können sie wohl frühestens an der Wintergmeind. Wird der Anbau realisiert, sind die Platzprobleme an den Kölliker Schulen aber noch nicht beseitigt. In absehbarer Zeit steht nämlich die Renovation des Oberstufenschulhauses, des Gemeindehauses oder der Villa Clara (innen) an und da benötigt die Gemeinde erneut Pavillons.