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Komitee fordert «zeitgemässe Schulführung»

Die Volksschule im Aargau brauche eine «zeitgemässe Führung». Mit dieser Botschaft wirbt ein überparteiliches Komitee für den Umbau der Führungsstruktur und die Abschaffung der Schulpflegen. Das Volk entscheidet am 17. Mai.

Vor 14 Jahren seien die professionellen Schulleitungen eingeführt worden, die heute alle operativen Tätigkeiten wahrnehmen würden, sagte SP-Gossrat Thomas Leitch vor den Medien in Aarau. Der Schulpflege verblieben strategische Aufgaben, die genauso gut vom Gemeinderat übernommen werden könnten. Die Schulpflege sei nicht mehr notwendig. Daher solle man nicht an überholten Strukturen festhalten, hielt FDP-Grossrätin Sabina Freiermuth fest. Die heutige Führungsstruktur mit Schulleitung, Gemeinderat und Schulpflege sei schwerfällig, betonte Ruth Müri, Grossrätin der Grünen und Stadträtin in Baden. In der Praxis könne es durchaus gut funktionieren. Es bestünden jedoch Konfliktpotentiale. Mit der neuen Struktur würden die Entscheidungswege kürzer und effizienter, sagte CVP-Grossrat Alfons Kaufmann. Bei grösseren Schulen könne der Gemeinderat eine Kommission einsetzen, um sich unterstützten zu lassen. Es sei wichtig, dass der Gemeinderat, der über die Schulstrategie befinde, auch über die Finanzen entscheiden könne, betonte GLP-Grossrat Dominik Peter. Die neue Führungsstrukturen stellten für die Schulen im Aargau einen Mehrwert dar, hielt SVP-Grossrätin Michaela Huser fest. Es gehe um einen wichtigen Schritt in Richtung effiziente und zeitgemässe Schulführung.

Die Gemeinderäte sollen künftig für die strategischen Fragen und die Finanzen der Schulen vor Ort verantwortlich sein. Die Schulleitungen sind ja schon seit vielen Jahren für die operative Führung der Schule zuständig.

Die traditionellen Schulpflegen führen pro Jahr zu Aufwendungen von 6,5 Millionen Franken. Dieses Geld soll künftig für die Schulen vor Ort eingesetzt werden. Und die Schulleitungen erhalten für ihre Mehrarbeit eine durchschnittliche Pensenerhöhung von 10 Prozent. Das führt zu Kosten von 4,76 Millionen Franken pro Jahr.

Das Volk entscheidet am 17. Mai über eine Änderung der Kantonsverfassung und über das geänderte Schulgesetz. Der Grosse Rat stimmte beiden Vorlagen mit grosser Mehrheit zu.

Die Gegner der Vorlage informieren am 3. März in Aarau.