Sie sind hier: Home > News > Stadtbibliothek: Lesen statt Langeweile

Stadtbibliothek: Lesen statt Langeweile

Mit Aarau hat es begonnen: Seit dem 30. März bietet die Stadtbibliothek einen Heimliefer-Service für ihre Medien an. Maximal fünf Medien können aus dem Online-Katalog ausgewählt und per Telefon oder über die Homepage der Stadtbibliothek bestellt werden und der Kurierdienst Voilà bringt sie bis vor die Haustüre. Bereits am ersten Tag sind 30 Bestellungen eingegangen.

Unterdessen ist viel geschehen. 151 Lieferungen und 511 Medien wurden bis Mittwoch vergangener Woche ausgeliefert. Und das Angebot beschränkt sich nicht nur noch auf Aarau, sondern auf über 30 Gemeinden in der Region. Zusammen mit der Post konnte die Stadtbibliothek das «Tür zu Tür»-Modell umsetzen. «Wir können nun einfach unsere Plastiksäcke mit den bestellten Medien abfüllen, der Betreiber des momentan ebenfalls geschlossenen Café litteraire, Greg Kilcullen, bringt sie zu den Brief-Verteilzentren der Post und von dort aus bringt der Postbote die Medien in die Briefkästen», erklärt Lilo Moser, Gesamtleiterin der Stadtbibliothek. Die Päckli dürfen dabei einfach nicht grösser als die Briefkastenfläche sein.

Pro Buch kostet es 2 Franken plus eine Lieferpauschale von 5 Franken. Die Stadtbibliothek bittet auch weiterhin darum, die ausgeliehenen Medien vorerst bei sich zu behalten, bis sich die Situation wieder etwas normalisiert hat.

Eine ziemlich grosse Kiste
511 bisher ausgeliehene Medien, das ist für die Stadtbibliothek mit normalerweise 1000 Ausleihen pro Tag nicht viel. Doch der logistische Aufwand, vor allem zu Beginn der Aktion, war gross. «Es war eine ziemlich grosse Kiste, die wir da stemmen mussten», sagt Lilo Moser lachend. Doch sie und das ganze Bibliotheksteam freuen sich riesig über den Erfolg der Heimlieferung. «Und wir sind nun auch bereit für mehr Bestellungen.»

Glücklich über das Angebot sind auch die Kunden der Stadtbibliothek. «Praktisch in jedem Bestellungsmail finden wir auch ein herzliches Dankeschön», sagt Lilo Moser. Besonders gerührt war sie von einem Mail von Nicole Chou aus Schönenwerd. Sie gehört zur Corona-Risikogruppe. Für sie und ihre Familie heisst das totale Isolation zu Hause. «Corona beschränkt uns zwar schmerzlich in den Möglichkeiten, welche wir sonst im uns alltäglich umgebenden Überfluss haben. Dies eröffnet aber auch Raum für Neues, zum Beispiel für ein intensives Leseerlebnis. Wir danken Ihnen herzlich, dass Sie dies mit Ihrem Engagement unterstützen», schreibt Nicole Chou in einem Mail. Und auch ihre Tochter Lee-Ann liess es sich nicht nehmen und dankte der Stadtbibliothek mit einem Brief: «Liebe Bibliothek, ich danke euch für alle tollen Bücher, die ihr mir geschickt habt. Jetzt ist mir nicht mehr langweilig.»

Viele weitere Angebote
Neben der Heimlieferung bietet die Stadtbibliothek auf ihrer Homepage noch viele weitere Angebote an. eBooks, eAudio und eJournals können ausgeliehen werden, es gibt Anleitungen zum Mangazeichnen oder um Stop Motion-Filme zu drehen, es gibt digitale Gutenachtgeschichten und für die ganz Kleinen auch digitale Versspiele.

Auch Bücher müssen in Quarantäne
Auch wenn die Stadtbibliothek eine gute Zwischennutzung gefunden hat, freut sich das ganze Team, wenn die Stadtbibliothek wieder ihre Türen öffnen darf. Doch ihnen ist klar, dass dann nicht sofort wieder Normalbetrieb sein wird. Längere Aufenthalte in der Bibliothek werden wahrscheinlich vorerst nicht möglich sein, die Anzahl Personen in der Bibliothek muss im Auge behanlten werden und die Bücher kommen, wie auch heute schon, zuerst in Quarantäne bis sie das nächste Mal ausgeliehen werden.