
Transportunternehmer Hans-Peter Dreier: «Auch Firmen brauchen eine Heimat»
Der Vorplatz des Isegüetli-Schulhauses und das Zusatzzelt waren am 1. August bis auf den letzten Platz gefüllt. «Hartgesottene» verfolgten die Festrede trotz zwischenzeitlichem Platzregen und Donnergrollen unter ihren Schirmen im Freien.
Die Musikgesellschaft Oberentfelden spielte ein beherztes und mitreissendes Platzkonzert und Bob Athletik Entfelden sorgte fürs leibliche Wohl. Frau Gemeindeammann Yvette Körber begrüsste die Gäste im Namen beider Gemeinderäte offiziell und spannte einen Faden zwischen dem Geburtstag der Heimat und dem Arbeitsgebiets des Festredners, der Logistik.
Für Hans-Peter Dreier wird der August ein guter Monat: «Heute diese Feier, in einer Woche meinen 65. Geburtstag, und am 24. August das 120-Jahr-Jubiläum unserer Dreier AG mit einem Tag der offenen Tür.»
Der Festredner, der seit 31 Jahren CEO des Unternehmens ist, blickte auf die bewegte Geschichte seines Unternehmens, das sich von internationalen Transporten von Israel bis in den Irak, Russland oder Nordafrika zunehmend auf die Schweiz konzentriert hat. 2019 hat das Unternehmen in Oberentfelden eine neue Heimat gefunden. «Wir sind gekommen, um zu bleiben. Auch Unternehmen brauchen eine Heimat. Und Oberentfelden ist für uns ein Glücksfall», sprach Dreier viel Dank aus.
Klare Worte zu Gesellschaft und Politik
In seiner Rede nahm er kein Blatt vor den Mund. Er sprach über Genderdebatten, über menschliche Dummheit im Zeitalter der künstlichen Intelligenz, über Flüchtlingsströme aus dem Maghreb und die Herausforderungen für das Asylwesen. Seine Worte waren direkt: «Wer hier sein will, muss sich uns anpassen. Wer das Allgemeinwohl mit Füssen tritt, darf nicht willkommen sein.» Er plädierte für klare Kommunikation, Augenmass und Verantwortungsbewusstsein – und für einen gesunden Menschenverstand.
Wohlstand bewahren – aber nicht bequem werden
Dreier warnte vor Selbstzufriedenheit und rief zu Engagement auf. «Der Untergang des römischen Reichs begann mit «Brot und Spiele» und der von Europa mit Work-Life-Balance – vor allem, als das Wort ‚Work‘ immer mehr in den Hintergrund rückte», sagte er augenzwinkernd. Der Wohlstand sei keine Selbstverständlichkeit. In anderen Regionen der Welt drängten hungrige, gut ausgebildete junge Menschen auf den Markt, die bereit seien, hart zu arbeiten. Davon könne man sich eine Scheibe abschneiden.
Pioniergeist statt Bürokratie
Die Dreier AG sieht sich selbst als «First Mover» in Sachen E-Mobilität. Bereits über 2,8 Millionen Kilometer habe die Dreier AG elektrisch zurückgelegt – jeden Monat kämen neue E-Lastwagen dazu. Dieses Engagement für Umwelt und Zukunft gehöre zur DNA des Unternehmens. «Die Schweiz bietet dafür den idealen Boden. Sie ist kein lautes Land, aber ein starkes. Kein Land der Extreme, aber eines der Verlässlichkeit.»
Zum Ende erinnerte Hans-Peter Dreier an die Kraft der Gemeinschaft, an Werte wie Verantwortung, Leistung und Zusammenhalt. «Der 1. August ist für mich ein Erinnerungsort – an unsere Geschichte, unsere Werte und die Menschen, mit denen wir sie teilen.»
Begleitet von der Musikgesellschaft sangen die Festteilnehmer alle vier Strophen der Schweizer Psalms, bevor es ans währschafte Zmittag ging. Acoustic Soul sorgte für den musikalischen Abschluss der Bundesfeier beider Entfelden. RAN

Bild: RAN

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