Sie sind hier: Home > Buchs > Von 108 auf 118 %: Buchser Steuerfuss soll um 10 Prozent ansteigen

Von 108 auf 118 %: Buchser Steuerfuss soll um 10 Prozent ansteigen

Bei einem neuen Steuerfuss von 118 % und einem Umsatz von 43.6 Mio. Franken weist das Budget 2024 der Gemeinde Buchs einen Aufwandüberschuss von 877 450 Franken aus. Der Aufwandüberschuss sinkt damit dank der berücksichtigten Steuerfusserhöhung gegenüber dem Vorjahresbudget um rund 1.1 Mio. Franken. Die Steuerfusserhöhung ist aufgrund des anstehenden, hohen Investitionsbedarfs im Bereich Schulbauten und Strasseninfrastruktur unumgänglich, um einerseits den Finanzhaushalt zu stützen und anderseits den Schuldenanstieg in den kommenden Jahren zu bremsen. Unterstützend soll zudem strategisches Finanzvermögen veräussert werden.

Der Gemeinderat muss im Budget 2024 erneut vereinzelt überdurchschnittliche Ausgabensteigerungen zur Kenntnis nehmen und stellt fest, dass der Handlungsspielraum für die aktive Gestaltung des Finanzhaushaltes einmal mehr kleiner wird. Hauptverantwortlich dafür sind die gebundenen Ausgaben, welche rund 95 % der Ausgaben ausmachen. Um auch in Zukunft einen Teil der Aufgabenerfüllung aktiv mitgestalten zu können und um das künftige Investitionsvolumen mindestens teilweise mit eigenen Mitteln zu finanzieren, ist eine Steuerfusserhöhung unumgänglich. Der Gemeinderat beantragt den Steuerfuss bei neu 118 % anzusetzen. Zuletzt war der Steuerfuss bei 108 % (2019-2023), von 2016 bis 2018 lag er gar bei 100 %.

Mehrertrag von 1.5 Mio. Franken

Der Gemeinderat hat sich bei der Berechnung der mutmasslichen Steuereinnahmen auf die Prognosen des Kantonalen Steueramtes abgestützt. Trotz der eher optimistischen Berechnung reichen die Einnahmen vor der Steuerfusserhöhung nicht aus, um die Grundaufgaben, wie sie jede Gemeinde wahrzunehmen hat, im nötigen Umfang zu erfüllen. Der Gemeinderat erwartet mit einer Steuerfusserhöhung um 10 Steuerfussprozente Mehreinnahmen von 1.5 Mio. Franken. Diese Mehreinnahmen vermögen einen Teil der Einbussen aus Steuern juristischer Personen zu kompensieren, jedoch nicht die gesamten Kostensteigerungen.

Bildungskosten steigen – andere Bereiche stagnieren

Der Nettoaufwand zu Gunsten der Bildung steigt gegenüber dem Vorjahr um rund 647›000 Franken. Insbesondere die aufgrund der steigenden Schülerzahl wachsenden Betriebs- und Besoldungsanteile an die Kreisschule Aarau-Buchs und die Ausgaben rund um die gemeindeeigenen Schulliegenschaften sind verantwortlich für diese Kostensteigerung. Ähnlich zeigt sich der Bereich Umweltschutz und Raumordnung, welcher durch die erstmaligen Abschreibungskosten aus der BNO-Revision zusätzlich belastet wird.

Land soll verkauft werden

Der Aufgaben- und Finanzplan sieht in den kommenden Jahren unverändert markante Investitionen im Schulbaubereich und beim Ausbau und der Erweiterung von Strasseninfrastruktur vor. Insgesamt 28.5 Mio. Franken sind bis Ende 2027 geplant, davon sind vereinzelte Kredite bereits durch das zuständige Gremium bewilligt. Um der dadurch drohenden Schuldenlast entgegenzuwirken, wird der Gemeinderat den Verkauf von strategischem Finanzvermögen prüfen. Konkret geht es um die Veräusserung von gemeindeeigenen Parzellen im Raum Mitteldorfstrasse/Bärenrank und Mitteldorfstrasse zwischen Schulareal Gysimatte und Heinrich Wehrli-Strasse, welche die Gemeinde erworben hat um sie später wieder zu veräussern und damit die Entwicklung der Gemeinde aktiv zu unterstützen und mitzugestalten. Diese strategischen Veräusserungen sollen dabei nicht nur die Erfolgsrechnung im Jahr des Verkaufes entlasten, sondern vielmehr den weiteren Schuldenanstieg verlangsamen.

Betriebe sind weiterhin solide unterwegs

Die Eigenwirtschaftsbetriebe Wasserwerk und Abfallwirtschaft erwarten aufgrund einer stabilen Aufwands- und Ertragslage positive Überschüsse. Diese werden für künftig anstehende Investitionen dem Eigenkapital zugewiesen. Das Plus beim Wasserwerk beträgt 365›500 Franken (Vorjahr 266›700 Franken), während das positive Ergebnis bei der Abfallwirtschaft 47›900 Franken (Vorjahr 26›000 Franken) beträgt. Negativ ist hingegen das Gesamtergebnis der Abwasserbeseitigung. Der Aufwandüberschuss, welcher durch die vorhandenen kumulierten Ergebnisse aus Vorjahren gedeckt wird, beträgt 259 200 Franken (Vorjahr 291›900 Franken). Cornelia Crouch/ran