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Markthalle: Widerstand keimt auf – Stadtrat soll über die Bücher

Nach dem dreijährigen Testbetrieb stellt der Stadtrat dem Einwohnerrat den Antrag, die Halle abzureissen. In einer aus fünf Varianten favorisierten Lösung geht hervor, dass an ihrer Stelle ein Begegnungsort mit Begrünung, Bänkli und Wasserspiel entstehen soll und «Zwischen den Toren» ein künstlicher Wasserlauf angedacht ist. Das Geschäft ist umstritten.

Traktandiert ist der Entscheid für die Einwohnerratssitzung vom 24. November, der zweitletzten Sitzung des Parlamentes in auslaufender Besetzung. Diverse Institutionen und Personen mit Bezug zur Stadt haben sich in diesen Tagen mit ausführlichen Schreiben an die Stadt und die Einwohnerräte gewandt (Schreiben liegen dem Landanzeiger vor). Dazu gehören die Sektion Aargau des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins, kurz SIA, der Aargauer Heimatschutz, der Gewerbeverband Aarau, das Raumforum Aargau, ein Zusammenschluss von Personen vor allem aus den Bereichen Architektur, Raumplanung oder Kunst, sowie Privatpersonen.

Kritik an Entscheidungsreife und Unterlagen

Die Absender halten das Geschäft für nicht entscheidungsreif, da zentrale Fragen offen sind und wichtige Aspekte widersprüchlich beurteilt wurden. Zwar lägen mit den Unterlagen weit entwickelte gestalterische Szenarien und positive Erfahrungen mit dem kuratierten Betrieb der Halle vor, doch würden Stellungnahmen wesentlicher Akteure fehlen. Weder die Gesamtbeurteilung in der Entscheidungsmatrix noch der Antrag des Stadtrats seien schlüssig begründet.

Mitwirkung der Bevölkerung gefordert

Bevor ein weiterer Verpflichtungskredit für die Machbarkeitsstudie und ein Vorprojekt genehmigungsfähig seien, sollten die Mängel der Vorlage behoben und die offenen Fragen beantwortet werden. Auch erachten es die Absender für angebracht, den Einwohnerinnen und Einwohnern der Stadt frühzeitig Gelegenheit zur Mitwirkung einzuräumen.

Ob die Geschichte der Markthalle ein mögliches Ende findet, ist offen. Sie bietet jedenfalls nicht unwesentlichen Stoff für die Aarauer Stadtgeschichte. MAS