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Die Bevölkerung hatte Fragen zur Schulraumplanung

Gränichen braucht dringend Schulraum und deshalb soll am heutigen Standort des alten Werkhofs ein Oberstufen-Campus mit 16 Klassenzimmern, Fachzimmern, Turnhallen und integrierter Lernwelt entstehen. Der Planungskredit wurde an der letzten Gmeind zwar bewilligt, doch viele Zweifel sind geblieben. Der Gemeinderat versuchte diese an einer Orientierungsversammlung auszuräumen.

Bis die Baupläne für den Campus aufliegen, ist es noch ein langer Weg. Bevor ein Baukredit gesprochen werden kann, wird noch ein Projektierungskredit zu bewilligen sein. Dieser Prozess startet erst nächstes Jahr. Viele Gränicher stellen sich aktuell noch eine ganz andere Frage, nämlich, ob der Standort einer zusätzlichen Schulanlage an der Kirchenfeldstrasse der richtige ist, oder ob neue Schulhäuser und Turnhallen nicht in der Nähe des bestehenden Schulraums errichtet werden sollten.

Diese Idee verwarf der Gemeinderat schon vor einiger Zeit, erkannte nun aber, dass die Bevölkerung den gemeinderätlichen Entscheid genauer erläutert haben wollte. An der entsprechenden Orientierungsversammlung machte Gemeindemmann Andreas Fetscher schnell klar, dass ein Ausbau im Zentrum Gränichens praktisch unmöglich ist: «Um die benötigten Parzellen zu erwerben brauchen wir viel zu viel Zeit. Die benötigten Landstücke stehen, Stand heute, gar nicht zum Verkauf». Berechnungen hätten aber ergeben, dass Gränichen im Jahr 2029 der Schulraum ausgehen wird, es sei deshalb schnelles Handeln angesagt − und das gehe nur durch den Bau des neuen Campus.

Doch der Standort im Eck zwischen Landi und Friedhof bleibt wohl auch nach der Orientierungsversammlung in der Kritik, wie aus den zahlreichen Wortmeldungen zu hören war. Ein Anwohner befürchtete, die Anlage werde neben dem Schulbetrieb für lärmige Veranstaltungen genutzt, was zu starkem Verkehrsaufkommen führen werde. Oder die Anlage werde für Spiel, Spass und Musik bis spät in die Nacht genutzt. Eine Nachbarin wollte Zusagen, dass die Wohnquartiere nicht durch den motorisierten Verkehr überbelastet werden. Dazu gehörten auch die Eltern-Taxis, wie die Frau festhielt. Konkreter wurde ein Hausbesitzer, dessen Liegenschaft schon heute vom  Schattenwurf betroffen ist. Er bemängelte die Äusserung Fetschers, dass das neue Schulhaus später aufgestockt werden könnte. Auch über die Kosten zerbricht sich manch einer den Kopf: Rund 31 Millionen Franken könnte der Campus kosten, eine Steuerfusserhöhung scheint unausweichlich.

Auf dem Gelände des alten Werkhofs soll der Schul-Campus entstehen. Gelbe Linien = bestehende Gebäude; eingefärbt = neues Gebäude (auf dem Plan etwas ungenau eingezeichnet).
Grafik: Gemeinde

Was die Nutzung der neuen Anlage angehe, verwies Fetscher auf das Betriebsreglement, das zusammen mit der Bevölkerung ausgearbeitet werden kann. Support erhielt der Gemeinderat von Beat Steiner, dem Präsidenten der IG Sport Gränchen, der in Aussicht stellte, die bestehenden Turnhallen und Sportanlagen würden für die Vereine eigentlich reichen. Bezüglich Kosten versicherte der Gemeindeammann, dass man die Mindestanforderungen umsetzten werde und ganz bestimmt keine Luxusvariante bauen wird. Aus Sicht des Gemeinderates (der vollzählig an der Versammlung teilnahm), spricht alles für den Campus: Insbesondere gehört die Parzelle Nr. 507 schon der Gemeinde und es brauche während dem Bau keine millionenschweren Provisorien.

Was passiert mit der Landi?

Für die Gemeinde interessant ist zudem die benachbarte Parzelle Nr. 505, auf der heute die Landi steht. Fetscher sagte, es sei unklar ob die Genossenschaft an diesem Standort festhalten will, das hänge möglicherweise davon ab, wie viele Kunden in die neu eröffnete Filiale im Wynencenter abwandern. Eine Möglichkeit sei es, die 3356 Quadratneter grosse Fläche zu erwerben und nach einem allfälligen Auszug der Landi, die Parzelle als Ausbaureserve für den Campus vorzusehen.

Das alles ist aber noch Zukunftsmusik. Gemessen an der Wortmeldungen aus der mit 70 Personen gut besuchten Versammlung, ist nur so viel klar: Dem Gemeinderat steht bis zum nächsten Projektschritt noch viel Überzeugungsarbeit bevor.

Remo Conoci

Gemeindeammann Andreas Fetscher musste viele Fragen der 70 Anwesenden beantworten.
Bild: RC

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