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Joel Roth und eine geballte Ladung Frauenpower

Das Radsportjahr 2021 war das erfolgreichste in der bald 140-jährigen Geschichte von Swiss Cycling. Es stand im Zeichen der Frauen: Nikita Ducarroz, Sina Frei, Linda Indergand, Jolanda Neff und Marlen Reusser liessen sich an den Olympischen Spielen in Tokio je eine Medaille umhängen. Nun erhalten sie allesamt einen Swiss Cycling Award. Die weiteren Gewinner sind Mathias Flückiger (Elite Männer), Joel Roth (Nachwuchs) und der Bahnvierer, welcher an den Europameisterschaften in Grenchen Silber gewann.

Die Swiss Cycling Night musste Pandemie-bedingt abgesagt werden, die Swiss Cycling Awards werden dennoch vergeben. Nie zuvor war das Niveau im Schweizer Radsport derart hoch gewesen wie in den vergangenen Monaten. In der Kategorie Radsportler des Jahres standen unter anderen Mountainbike-Weltmeister Nino Schurter, Zeitfahr-Europameister Stefan Küng und BMX-Gesamtweltcupsieger Simon Marquart zur Wahl; die Auszeichnung sicherte sich jedoch Mathias Flückiger. Der 33-jährige MTB-Spezialist gewann an den Olympischen Spielen in Tokio und an der WM in Val di Sole jeweils die Silbermedaille; im Gesamtweltcup schwang er erstmals obenaus.

Schwierige Wahl bei den Frauen
Noch schwieriger gestaltete sich die Wahl in der Kategorie Radsportlerin des Jahres. Bei Olympia fuhren fünf Schweizer Radsportlerinnen aufs Podest. Jolanda Neff liess sich als erste Schweizer Radsport-Olympiasiegerin feiern; Neff, Sina Frei und Linda Indergand sorgten mit ihrem historischen «Triple» für einzigartige Emotionen. Marlen Reusser gewann vier Jahre nach ihrem ersten Velorennen Silber im Zeitfahren, Nikita Ducarroz bei der Premiere von BMX Freestyle die Bronzemedaille.

Eine vergleichbare Bilanz eines Schweizer Sportverbandes hat es zumindest in der jüngeren Geschichte der Olympischen Sommerspiele nie gegeben. Sowohl die Fachjury als auch die Radsportfans, deren Stimmen zu je 50 Prozent gewichtet werden, hatten die Qual der Wahl, es zeichnete sich keine klare Gewinnerin ab. Vor diesem Hintergrund entschied Swiss Cycling, fünf Awards zu vergeben und damit den aussergewöhnlichen, ja vielleicht einmaligen Gesamtauftritt zu honorieren. «2021 war das Radsportjahr der Frauen. Der Erfolg unserer Athletinnen zeigt, dass wir mit unserem Förderprojekt #fastandfemaleSUI auf dem richtigen Weg sind, dass die Frauenförderung bei uns gelebt wird», hält Geschäftsführer Thomas Peter fest.

Als Radsportteam des Jahres ausgezeichnet wurde der Bahnvierer, welcher sich an den Europameisterschaften in Grenchen in der Besetzung Claudio Imhof/Valère Thiébaud/Simon Vitzthum/Alex Vogel den Gewinn der Silbermedaille gesichert hatte.

Roth: Leistungen bestätigt
Der Nachwuchs-Award geht an Joel Roth (22); der MTB-Spezialist hatte an der EM Gold und an der WM Bronze in der U23-Kategorie gewonnen. Nach seinem erfolgreichen Vorjahr ist ihm 2021 die Bestätigung gelungen. An der WM in Val di Sole (It) gewann Roth in der U23-Kategorie trotz eines Sturzes in der ersten Runde wie 2020 die Bronzemedaille im olympischen Cross-Country. Zwei Wochen zuvor war der Aargauer in Novi Sad (Ser) zum zweiten Mal in Folge U23-Europameister geworden. Im Weltcup performte er mit zwei vierten und drei dritten Plätzen auf konstant hohem Niveau, was zum dritten Rang im Gesamtweltcup reichte. Nun wird der U23-Europameister altersbedingt zur Elite wechseln. Sein Fernziel bleiben die Olympischen Spiele 2024 in Paris.

Als «Best Talent Sport» nominiert
Für seine überragende Abschlusssaison in der Kategorie U23 wurde Joel Roth im Rahmen der «Sports Awards», zusammen mit der Biathletin Amy Baserga und der Leichtathletin Ditaji Kambundji für das «SRF 3 Best Talent Sport» nominiert. Auch wenn die Auszeichnung am Ende an die Biathletin ging, darf Roth die Nomination als Erfolg und grosse Wertschätzung für seine Resultate werten.