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Kunstturnen: Noe Seifert zum dritten Mal Mehrkampfmeister – Florian Langenegger zwischen Prüfungen und Olympia-Hoffnung

Mit den Schweizer Meisterschaften in Biel wurden am Wochenende die Olympia-Selektionswettkämpfe abgeschlossen. Noe Seifert (Satus ORO) hat das Ticket für Paris auf sicher, während Florian Langenegger (STV Schlossrued) nach einem harzigen Start auf eine Teilnahme hoffen kann. Heute Donnerstag gibt Swiss Olympic die Nominationen für Olympia bekannt.

Der EM-Bronzemedaillengewinner am Barren holte sich in der Halle von Swiss Tennis zum dritten Mal in Folge den Titel im Mehrkampf. In einem hochklassigen Wettkampf auf international beachtlichem Niveau verwies er mit 85,698 Punkten Matteo Giubellini (84,931) auf den zweiten Platz. Seifert übertraf am Barren mit 15,400 Punkten dabei gar seinen Wert, mit dem er in Rimini aufs Podest geturnt war. In den Gerätefinals vom Sonntag – diese spielen bezüglich Olympia keine Rolle – verzeichnete der 25-Jährige am Pferd einen Sturz und belegte so nur den sechsten und letzten Platz. Auf den Barrenfinal verzichtete er anschliessend schonungshalber.

«Ich kann mir nicht sicher sein, ob es reicht»

Spannend wird es im Fall von Florian Langenegger. Der Uerkner hatte im Frühling die Selektion für die EM in Rimini nicht geschafft, meldete sich nun aber bei den Olympia-Qualifikationswettkämpfen zurück. Vor einer Woche hatte er in Magglingen und Lenzburg jeweils den dritten Platz belegt, nun holte er in Biel ebenfalls einen dritten Platz und SM-Bronze im Mehrkampf. Der 21-Jährige patzte gleich am ersten Gerät, dem Pauschenpferd, und musste die Übung neu beginnen. Anschliessend turnte er aber konstant, und stieg mit 81,097 Punkten aufs Podest. Am Sonntag folgten zwei Silbermedaillen am Boden und an den Ringen.

Dreimal Platz 3 bei fünf zur Verfügung stehenden Olympiatickets, das sollte auf den ersten Blick eigentlich für Paris reichen. «Ich kann mir jedoch nicht sicher sein», sagt Langenegger. Bei der Selektion werden die Durchschnittswerte der beiden besten Wettkämpfe berücksichtigt, und es waren routinierte Turner hinter ihm klassiert, die nicht mehr an allen ¬Geräten antreten. Taha Serhani lässt die Ringe aus, Christian Baumann den Boden und den Sprung. Besser in Form als im Frühling ist Langenegger aber auf jeden Fall. Damals litt er noch an den Nachwirkungen einer Fingerverletzung. In der Zwischenzeit hat er auch seine Übung an den Ringen erschwert und einen zusätzlichen Kreuzhang in seine Darbietung eingebaut.

Am Donnerstag wird Swiss Olympic kommunizieren, welche Schweizer Turner nach Paris fahren. Florian Langeneggers Fokus richtet sich derweil in den nächsten Tagen vor allem aufs Schulische. Die Abschlussprüfungen für die Berufsmaturität stehen an. Dazwischen erfährt er, ob sein Olympia-Traum wahr wird. Oder ob er platzt. rpf