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Untersuchungsbericht und neue Verbandsspitze vorgestellt

Der Schweizerische Turnverband (STV) hat den unabhängigen Untersuchungsbericht zu den Vorfällen in der Rhythmischen Gymnastik vorgestellt. Durchgeführt und präsentiert wurde die Untersuchung durch die renommierte Zürcher Anwaltskanzlei Pachmann Rechtsanwälte. Darüber hinaus läutet der Schweizerische Turnverband seine strategische Neuausrichtung ein und präsentiert den neuen Zentralpräsident Fabio Corti und die neue STV-Direktorin Béatrice Wertli.

Pachmann Rechtsanwälte haben im Auftrag des Schweizerischen Turnverbandes (STV) den unabhängigen Untersuchungsbericht zu den Vorfällen bei der Rhythmischen Gymnastik vorgestellt. Die Zürcher Anwaltskanzlei Pachmann Rechtsanwälte hat die Vorwürfe ehemaliger Gymnastinnen untersucht sowie die Strukturen in der Rhythmischen Gymnastik innerhalb des Schweizerischen Turnverbandes ganzheitlich unter die Lupe genommen und analysiert.

Im Zuge dieses Untersuchungsberichtes haben die Experten verschiedene Thesen entwickelt und umfassende Handlungsempfehlungen erarbeitet und diese dem Zentralvorstand des Schweizerischen Turnverbandes vorgelegt. «Für den Schweizerischen Turnverband muss die anständige und korrekte Behandlung der Gymnastinnen höchste Priorität haben, wobei gleichzeitig Trainerinnen und Funktionäre vor Vorverurteilungen zu schützen sind.», sagt Thilo Pachmann, von Pachmann Rechtsanwälte.

Olympia ist unrealistisch
Das Wohl der Athletinnen müsse für den Schweizerischen Turnverband an wichtigster Stelle stehen, führt Pachmann aus. Neben dem sozialsportlichen Aspekt schlagen Pachmann Rechtsanwälte im Untersuchungsbericht unter anderem die Einsetzung einer medizinischen Kommission und die Einführung einer nationalen Meldestelle vor. «Darüber hinaus regen wir einen Neustart des Verbandes mit neuem Personal an. Das beinhaltet auch die Überarbeitung der vorhandenen Corporate Governance Strukturen», sagt Thilo Pachmann. Des Weiteren empfiehlt der Untersuchungsbericht, das Aus- und Weiterbildungsprogramm der Trainerinnen und die Infrastruktur zu verbessern. «Und letztlich müssen vor allem die Zielsetzungen in der Rhythmischen Gymnastik stark redimensioniert werden. Sich für Olympia zu qualifizieren ist unter den gegebenen Rahmenbedingungen und der aktuellen Infrastrukturen nicht realistisch », sagt Thilo Pachmann.

Neuausrichtung selbst eingeleitet
Der Schweizerische Turnverband begrüsst die Aufarbeitung der Vorfälle in der Rhythmischen Gymnastik und kooperierte vollständig mit den Verfassern des Untersuchungsberichts. Der Schweizerische Turnverband hat die Neuausrichtung innerhalb der Rhythmischen Gymnastik und des Verbandes selbst eingeleitet. «Wir können die Vergangenheit nicht ungeschehen machen, aber wir können die Zukunft gestalten», sagt STV-Direktorin Béatrice Wertli.

Im Zuge dieser Neuausrichtung hat der Schweizerische Turnverband bereits Massnahmen zur Stärkung der Corporate Governance eingeleitet und den personellen Neustart mit Fabio Corti als neuen Präsidenten des STV-Zentralvorstandes und mit Béatrice Wertli als neue STV-Direktorin gestartet. Darüber hinaus darf der STV mit Martin Hebeisen und Philipp Moor zwei weitere neue Mitglieder im Zentralvorstand begrüssen. Als nächster Schritt ist der Schweizerische Turnverband bestrebt, die Vakanz des Spitzensportchefs zeitnah mit einer ausgewiesenen Persönlichkeit zu besetzen und ebenfalls als Folge davon die Überarbeitung des Spitzensportkonzeptes der RG in Angriff zu nehmen.