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Aargauer Kunsthaus wird fast wie neu und erst noch barrierefrei

Die umfassenden Sanierungsarbeiten im Aargauer Kunsthaus stehen kurz vor dem Abschluss. Das Kunsthaus erstrahlt schon bald in neuem Glanz: mit einer modernen, energiesparenden Beleuchtung, frisch geschliffenen Böden und einer makellosen Fassade. Am Eröffnungswochenende vom 2./3. September werden die Besuchenden mit weit offenen, automatisierten Türen empfangen, die den barrierefreien Zugang ins Kunsthaus ermöglichen. Das Foyer wurde zum 20. Geburtstag des Erweiterungsbaus von Herzog & de Meuron neugestaltet. Gleichzeitig eröffnet das Kunsthaus die neue Ausstellung Stranger in the Village. Rassismus im Spiegel von James Baldwin und auch die Sammlung 23 ist wieder zugänglich.

Am Eröffnungswochenende vom 2./3. September ist das Kunsthaus für alle Besuchenden gratis zugänglich. Das Open House bietet der Aargauer Bevölkerung die Möglichkeit, nach der dreimonatigen Schliessung ihr Kunsthaus neu zu entdecken und es wieder mit Leben zu füllen.

Ausschlaggebend für die Sanierung waren die massiven Fugenausbrüche bei den Kunststeinplatten im Altbau des Kunsthauses. Da das Kunsthaus architektonisch sehr offen gestaltet ist, mussten sämtliche Ausstellungsräume komplett geräumt werden, um die Kunstwerke vor dem feinen Staub zu schützen, der bei diesen Bauarbeiten entsteht.

Durch die komplette Schliessung hat das Aargauer Kunsthaus die einmalige Möglichkeit erhalten, sämtliche Böden der Ausstellungsräume zu sanieren. Diese sind nach 20 Jahren öffentlicher Nutzung durch hunderttausende von Füssen und zahlreiche Ausstellungsumbauten stark abgenutzt. Gleichzeitig ist die Zeit der Fluoreszenzleuchten endgültig vorbei. Der Ersatz der Beleuchtung musste vorangetrieben werden und damit konnte auch die Beleuchtungssteuerung erneuert werden. Die automatisierte Eingangstüre ist schon länger ein Wunsch vieler Besuchender und steht in Einklang mit der Umsetzung der Inklusionsstrategie des Kunsthauses.

Neben der Sanierung erhielt das Foyer in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Herzog & de Meuron ein Redesign: Unter anderem erneuern sie die Möblierung und schaffen an verschiedenen Orten kleine Inseln zum Verweilen. Damit tauchen neben dem charakteristischen Grün noch weitere Farben und auch wärmere Materialien im Kunsthaus auf.

Im Foyer wurde eine Audioanlage fest installiert, was die Tonqualität bei Veranstaltungen erhöht. Mit zusätzlicher Eventtechnik wird der Freiraum im UG ausgestattet. Das schafft neue Möglichkeiten für die Veranstaltungen des Kunsthauses, sowie für Kooperationen mit externen Partnern. Im Foyer begrüssen wir zudem den neuen Cateringpartner this is us, welcher ab dem 2. September das basil – Café Aargauer Kunsthaus betreibt.

Finanziert wird die Sanierung durch die Immobilien Aargau (IMAG) finanziert, die zum Departement für Finanzen und Ressourcen in der Kantonsverwaltung gehört und sich um die kantonseigenen Gebäude kümmert. Die Neugestaltung des Foyers wird durch einen Verpflichtungskredit finanziert, den der Regierungsrat im August 2022 bewilligt hat.

Die neuen Ausstellungen im Kunsthaus

In einer Zeit, in der soziale und strukturelle Ungerechtigkeiten stärker wahrgenommen werden, möchte das Aargauer Kunsthaus Rassismus auch mit Mitteln der Kunst thematisieren. Die Ausstellung Stranger in the Village. Rassismus im Spiegel von James Baldwin vereint zahlreiche Kunstwerke von der Mitte des 20. Jahrhunderts bis heute. Gleichzeitig öffnen wir auch die Ausstellung Sammlung 23 im Unter- und Obergeschoss wieder, die neu einen Fokus zum Aargauer Künstler Hugo Suter enthält.

In seinem berühmten Text Stranger in the Village (Fremder im Dorf) verarbeitete der US-amerikanische Schriftsteller James Baldwin seine von Rassismus durchzogene Erfahrung in der Schweiz der 1950er-Jahre. Baldwins Worte sind bis heute Inspiration für viele Kunstschaffende. Sie halten uns als Gesellschaft einen Spiegel vor und haben nichts von ihrer Relevanz verloren. Die Gruppenausstellung Stranger in the Village. Rassismus im Spiegel von James Baldwin thematisiert Zugehörigkeit und Ausgrenzung anhand aktueller Werke von gegen vierzig Kunstschaffenden aus der Schweiz und der internationalen Szene. Sie stellt Fragen, die uns alle angehen.

Mit Kader Attia, Omar Ba, James Bantone, Denise Bertschi, Marlene Dumas, Sasha Huber, Pierre Koralnik, Glenn Ligon, Uriel Orlow, Ceylan Öztrük und vielen anderen. AGK/RAN