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Auf den Spuren von «Räbi»

Dass der Sägemehlsport trotz Coronakrise und eineinhalbjähriger Wettkampfpause lebt, zeigte sich am Aargauer Nachwuchs-Schwingertag in Uerkheim. Der organisierende Schwingklub Zofingen verzeichnete mit 240 Teilnehmern einen Rekordaufmarsch.

Wie Patrick «Räbi» Räbmatter am Vortag beim Niklaus-Thut-Schwinget begeisterte auch Sinisha Lüscher die rund 400 Zuschauer. Der 15-jährige Lokalmatador gehörte zu den drei Nachwuchsschwingern, die alle sechs Gänge gewannen und damit ihre Alterskategorie dominierten. Im fünften Gang erhielt Lüscher Szenenapplaus für seinen spektakulären Hüfter-Plattwurf gegen Max Läuchli. Im Schlussgang benötigte der Uerkner nur 40 Sekunden, bis er den Bözberger Leon Roth mit einem Kurzzug auf den Rücken gedreht hatte. «Ich greife immer an», so seine Taktik, «wenn ich spüre, wie der Gegner verteidigt, suche ich einen Weg zum Sieg.» Dass ihm der Heimsieg leicht gefallen sei, stellte er in Abrede.  «ch musste mich jedes Mal gut vorbereiten und mich auf den Gegner einstellen. Als grösstes Ziel bezeichnet Sinisha Lüscher, der beim FC Kölliken auch Fussball spielt, den Eidgenössischen Nachwuchs-Schwingertag Ende August. In Schwarzenburg will er einen Doppelzweig erobern. In Uerkheim nahm er als Kategoriensieger ein Schaf in Empfang.

Die Kirchleerber Brüder Lunik und Leon Steffen liessen die Köpfe trotz Spitzenklassierung hängen. Der 13-jährige Leon musste sich ausgerechnet beim Heimfest wieder einmal schlagen lassen. Im Schlussgang der Jahrgänge 2008/09 verlor er nach gut drei Minuten Kampfdauer gegen den Schafisheimer Timo Zubler. «Er hat nicht aufgepasst und kämpfte nicht wie sonst üblich», kritisierte sein Bruder Lunik. Dieser verfehlte den Schlussgang bei den Jahrgängen 2006/07 um einen Viertelpunkt. Mehr ärgerte den älteren Steffen jedoch der nicht gutgeschriebene Sieg im letzten Gang gegen Damian Eisenring. Wie zahlreiche Zuschauer hatte er den Hirschthaler auf dem Rücken gesehen, doch die Kampfrichter sahen es anders. So musste sich Lunik Steffen mit Rang 3b begnügen. Leon blieb die Klassierung 3a.

Martin Anderegg, Präsident des organisierenden Schwingklubs Zofingen, wirkte nach dem Wettkampf über sieben Stunden etwas abgekämpft, aber «sehr zufrieden». In den über 700 Zweikämpfen ereigneten sich nur wenige und vor allem keine gravierenden Unfälle. Mir stand ein gutes Team zur Seite. So machte die Organisation Freude , sagte Anderegg zur Unterstützung von über 50 Helfern rund um den Klub. Mit bestem Beispiel ging Aushängeschild Patrick Räbmatter voran. Mit dem Feuerwehrschlauch bewässerte er während des ganzen Tages die sechs Sägemehlringe. So geht Vorbild!