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Argovia Pirates: Neue Ausrichtung führt zum Erfolg

Die Argovia Pirates sind Leader in der NLB, der zweithöchsten Liga in der Schweiz. Ob sie im Erfolgsfall aufsteigen wollen, müssen sie erst im Herbst entscheiden. Nur zwei von acht Partien haben sie in dieser Saison verloren. Sie überzeugten in den letzten Spielen vor allem mit einer starken Defensive. 

Die Footballer der Argovia Pirates hatten durchaus damit geliebäugelt, in der diesjährigen NLB-Saison einen vorderen Platz zu belegen. «Es wäre aber arrogant zu sagen, dass Platz eins immer das Ziel gewesen sei», sagt Sportchef Chris Rummel. Genau dies ist im Moment jedoch der Fall. Die Pirates sind nach acht von zehn Spieltagen an der Spitze der Liga klassiert.

Nur zwei von acht Partien haben sie verloren, am letzten Wochenende überzeugten sie insbesondere in der Defensive. Die Aargauer liessen beim 6:3-Erfolg gegen die St. Gallen Bears lediglich ein Field Goal zu, jedoch keinen einzigen Touchdown. Den letztjährigen Meister hatten die Pirates in einem ebenso von den Defensivreihen geprägten Spiel im April bereits auswärts bezwungen, mit 7:6. «Richtig schlecht spielten wir nur bei der Heimniederlage gegen Biel», sagt Sportchef Chris Rummel. Diese Partie ging mit 7:35 verloren. In den anderen Spielen haben sich die Massnahmen, die die Pirates vor der Saison trafen, ausbezahlt.

Die Klubführung entschied sich nach Abstimmung mit dem bisherigen Headcoach Chris Humbel, einen Wechsel auf dieser Position vorzunehmen. Humbel ist neu als Defensive Coordinator der Mann, der die starke Abwehrformation der Pirates anleitet. Als Cheftrainer wurde Robin Haas engagiert, der zuvor in Basel die U19 betreute. «Jeder Trainer hat andere Ideen, was die Spielzüge betrifft», sagt Rummel. «Robins Spielsystem kommt beim Team an. Und bei den Spielern ist klar ersichtlich, dass sie den Erfolg anstreben wollen.» Dazu hat man auch Verstärkung aus Nordamerika geholt, nachdem die Pirates die Saison noch ohne US-Import in Angriff genommen hatten.

Andrew Selway seit Ende Mai im Einsatz

Aus Übersee ist Quarterback Andrew Selway zu den Aargauern gestossen. Der US-Amerikaner griff Ende Mai beim Auswärtsspiel in Schaffhausen erstmals ins Geschehen ein. «Mit ihm und Kevin Defatsch stehen zwei unterschiedliche Typen von Spielmachern zur Verfügung, die je nach Gegner eingesetzt werden können», sagt Rummel. Cedric Waser wird in der bereits in einem Monat zu Ende gehenden Saison wegen einer Schulterverletzung hingegen nicht mehr eingreifen können.

Die Playoffs haben die Pirates bereits erreicht, mit den Luzern Lions, den Bienna Jets und den St. Gallen Bears stehen die restlichen Teilnehmer an der Endrunde ebenfalls bereits fest. In den restlichen zwei Partien der regulären Saison – gegen die Luzerner zuhause in Buchs und in Biel – wollen die Aargauer Platz 1 verteidigen. So könnte sowohl der Halbfinal am 1. Juli als auch ein allfälliger Final am 8. Juli auf heimischem Terrain ausgetragen werden.

Gewinnen die Pirates den NLB-Meistertitel, könnten sie aufsteigen. Müssen aber nicht. Der Verband will die oberste Liga erweitern, neue Teams wären willkommen. Ob man in der NLA spielen will, kann bis zur Delegiertenversammlung im November bekanntgegeben werden. Es besteht kein Zeitdruck, eine Entscheidung zu treffen. «Wir haben uns darüber noch keine grossen Gedanken gemacht», sagt Rummel. «Erst gilt unser Augenmerk der laufenden Saison. Werden wir Meister, sprechen wir anschliessend mit verschiedenen Leuten.» Reto Pfister